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Tod Eines Engländers

Tod Eines Engländers

Titel: Tod Eines Engländers
Autoren: Magdalen Nabb
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Weniger voreingenom m ene Kollegen glaubten, der Chefinsp e ktor sei zu seiner Zeit ein guter » Ganovenschreck« gewesen, und d e n jungen Mann hielten sie für außergewöhnlich intelligent. Es hieß, er werde sich einen Na m en m achen, wenn er nicht vorher r a usgew o rfen würde. Die Stor y , wie e r während seiner ersten Woche im Streifendienst dem Wagen des Bürger m eisters drei m al einen Strafzettel verpaßt hatte, weil er die ganze Nacht über ohne Licht vor dem Haus seiner Geliebten abgestellt war, würde ihn wohl seine gesa m te Karriere hindurch begleiten. Der Chefinspektor war als derjenige nach Florenz entsandt worden, der dafür sorgen würde, daß der Fa m ilie Langle y - S m y the keinerlei Unanneh m lichkeiten entstehen würde n . Jeffr e y s hat t e m an geschickt, u m ihn von einem h eiklen Fall zu Hause w e gzubeko m men, unter d e m Vorwand, daß er ein paar Worte Italienisch sprach. Während sie m ittags in der Kantine no c h rasch etwas aßen, hielt der Chef, sich durch eine enor m e Portion Pastete und Pom m es frites kä m pfend, plötzlich inne und s a gte: » Langen Sie zu, Jeffr e ys, das ist ver m utlich das letzte a nständige Essen, das wir in den nächsten Ta g en sehen w e rden. «
    Im Flugzeug hatte Jeffr e ys einen Fl o renz-Führer gelesen, um sich nicht unterhalten zu m üssen .
    Ein Pull m anbus brachte sie von Pisa nach Florenz. Die kahlen O b stgärten und die gepflüg t en Felder e ntlang der Autobahn lagen in grauen Dunst gehüllt. Ein Wagen der Carabinieri holte sie am Ter m inal ab und führte sie in d a s lab y rinthart i ge Stadtzentru m ; die regennassen Dächer über ihren Köpf e n schienen sich zu berühren, und die langen Straßen m i t ihren endlosen R eihen von schrägen Fensterläden wurden sc h m aler und sch m aler und sahen im grauen Dä mm erlicht alle gleich aus. Ein m al sahen sie kurz das Flußuf er , entfernten sich jedoch wieder, ohne den Arno überquert zu haben. Z w e i bewaffnete Posten salutierten, als sie eine sich elektronisch öffnende S c hranke pass i erten, und dann wurden sie einem jungen Leutnant übergeben, der m i t glänzenden, schwarzen Kavalleriestie f eln und sc hw ingendem Degen vor i hnen hergi n g, eine breite Treppe hinauf und etliche Korridore entlang. In dem großen Büro des Haupt m anns brannte Licht. Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor, um s ie zu begrüßen; Carabiniere Bacci stand bereits. Die Engländer stellten sich vor .
    » Chefinspektor Lowestof t , New Scotland Yard, und das ist Inspektor Je f freys. «
    Ein paar Höflichkeiten wurden a u sgetauscht, übersetzt von den beiden jüngeren Polizisten, die einander taxierten. Inspektor Jeffr e ys, d e m das m a kellose Ä u ßere von Carabiniere Bacci auffiel, strich seinen zerknitterten Mantel glatt und erinnerte sich, daß ein Knopf fehlte, den keine seiner drei aktuellen Freundinnen hatte annähen wollen. Carabiniere Bacci, den Blick auf die wilden braunen Locken und die nachlässige Auf m achung des anderen gerichtet, fühlte sich angesichts s o viel ungebr o chener Selbstsicherheit hoffnun g slos unterlegen. Der Chefinspektor schl u g vor, zur Sache zu kom m en .
    » Für Sie sind wir ganz i noffiziell hier, wol l ’ n m al sagen, um Ihnen bei der Aufklärung des Fa l les von der englischen Seite her zu helfen. Die Schwester v on Mr. Lan g le y -S m y the ist verheiratet mit … äh m , einem einflußreichen Mann, der wissen m öchte, worum es hier gen a u geht, und der seiner Frau unnötige Aufregung ersparen m öchte; deshalb wollte er, daß je m and vor Ort m it dabei ist – n atürlich haben wir nicht die Absicht, in Ihre E r m ittlungen einzugreifen …« Er beobachtete Carabiniere Bacci, der seine Worte übersetzte, ganz genau, als wollte er auf diese Weise Eigen m ächtigkeiten des Dol m etsc h ers verhin d ern. D e r Haupt m ann fühlte sich unbehaglich, denn er wußte, daß sein Englisch nicht gut genug war, um direkt m i t dem Chefinspekt o r sprechen z u können. Der Chefinsp e ktor war seinerseits etwas verstim m t über diese Unzulänglichkeit seines Koll e gen, fuhr da n n aber fort: » Ich denke, wir können uns nützlich m achen, i n dem wir Mr. Langl e y -S m y thes englische Freunde befragen und so weiter, um eine Vorstellung zu be k om m en, was für ein Mensch er war – wir wissen ja bereits, daß er fina n ziell ganz gut dastand und über h e rvorragende Beziehungen verfügte. Wahrscheinlich ist Ihnen bekannt, daß er bis zu seiner
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