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Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Foundation 09: Die Suche nach der Erde

Titel: Foundation 09: Die Suche nach der Erde
Autoren: Isaac Asimov
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Prolog
     
     
    Das Erste Galaktische Imperium zerfiel. Seit Jahrhunderten war es
in Verfall und Zusammenbruch begriffen gewesen, und nur ein Mensch
erlangte über diese Tatsache volle Klarheit.
    Das war Hari Seldon, der letzte große Wissenschaftler des
Ersten Imperiums, und er war es, der die Psychohistorie
vervollkommnete – jene Wissenschaft, die das menschliche
Verhalten auf mathematische Gleichungen reduziert.
    Der Einzelmensch ist unberechenbar, aber Seldon erkannte,
daß die Reaktionen von Menschenmassen sich statistisch
voraussagen ließen. Je größer die Massen, desto
genauer die Voraussage. Und die Größe der Menschenmassen,
mit denen Seldon sich beschäftigte, umfaßte nicht weniger
als die Bevölkerung all der Millionen von bewohnten Welten der
Galaxis.
    Seldons Gleichungen verrieten ihm, daß das Imperium, sich
selbst überlassen, zerfallen mußte, und daß 30.000
Jahre menschlichen Elends und Leidens verstreichen würden, ehe
aus den Ruinen ein Zweites Imperium auferstehen konnte. Und doch
ließ das Interregnum, falls er auf einige der gegebenen
Bedingungen einzuwirken vermochte, sich auf ein einziges Millennium
verkürzen, auf nur tausend Jahre.
    Um dies Ziel zu erreichen, gründete er zwei
Wissenschaftlerkolonien, die er ›Foundations‹ * nannte. Mit Absicht begründete er sie an ›entgegengesetzten
Enden der Galaxis‹. Die Erste Foundation, die sich auf die
Naturwissenschaften konzentrierte, entstand im vollen Licht der
Öffentlichkeit. Die Existenz der anderen, der Zweiten
Foundation, einer Welt der Psychohistoriker und
›Geistes‹-Wissenschaftler, blieb unter dem Mantel des
Schweigens verborgen.
    Die Galaktische Trilogie – sie umfaßt
die Werke Der Tausendjahresplan, Der galaktische General und Alle Wege führen nach Trantor * – erzählt die Geschichte des ersten Drittels des
Interregnums. Die Erste Foundation (im allgemeinen einfach als
›die Foundation‹ bekannt, weil von der Existenz einer
anderen Foundation nur sehr wenig Menschen wußten) machte den
Anfang als kleine, in der Leere der äußeren Peripherie der
Galaxis verlorene Gemeinschaft. Sie sah sich in periodischen
Abständen Krisen ausgesetzt, in deren Verlauf die Variablen der
menschlichen Wechselbeziehungen, der gesellschaftlichen und
ökonomischen Strömungen ihrer Zeit ihr Schranken
auferlegten. Ihr Handlungsfreiraum lag lediglich in einer bestimmten
Richtung, und nur wenn sie diese Richtung einschlug, eröffnete
sich ihr ein Horizont neuer Entwicklungsmöglichkeiten. Alles war
von Hari Seldon geplant worden, nun seit langem tot.
    Die Erste Foundation errang dank ihrer überlegenen
Wissenschaft die Vorherrschaft über die in die Barbarei
zurückgefallenen Planeten in ihrem Umkreis. Sie stellte sich den
anarchischen Sternenherzögen entgegen, die sich vom im
Niedergang befindlichen Imperium lossagten, und überwand sie.
Ebenso stellte sie sich der Auseinandersetzung mit den Resten des
Imperiums, geführt von dessen letztem starken Kaiser und seinem
letzten tüchtigen General, und siegte erneut.
    Es hatte den Anschein, als ließe sich der
›Seldon-Plan‹ reibungslos verwirklichen, als könne
nichts die Errichtung des Zweiten Imperiums zum vorgesehenen
Zeitpunkt verhindern, als solle es in der Zwischenzeit bei einem
Minimum an Zerstörungen bleiben.
    Aber die Psychohistorie ist eine statistische Wissenschaft. Immer
gibt es eine kleine Chance, daß etwas mißrät, und so
kam es in der Tat – etwas geschah, das Hari Seldon nicht hatte
voraussehen können. Aus dem Nichts tauchte ein Mann auf, den man
›Fuchs‹ nannte. Er allein verfügte über gewisse
Geisteskräfte, die es sonst in der ganzen Galaxis nicht gab. Er
war dazu imstande, die menschlichen Gefühle zu beeinflussen, den
Geist der Menschen so zu lenken, daß seine erbittertsten Gegner
sich in seine ergebensten Diener verwandelten. Armeen konnten, mochten nicht gegen ihn kämpfen. Die Erste Foundation
verfiel ihm, und Seldons Plan schien nur noch aus Scherben zu
bestehen.
    Doch es blieb die geheimnisvolle Zweite Foundation, die vom
plötzlichen Auftreten des Fuchses unvorbereitet überrascht
worden war, nun jedoch langsam einen Gegenzug vollführte. Ihr
wichtigster Schutz bestand in dem Faktum, daß niemand ihren
Sitz kannte. Der Fuchs wollte sie finden, um seine Eroberung der
Galaxis zu vollenden. Die treuen Anhänger dessen, was von der
Ersten Foundation übrig war, suchten sie, um Hilfe zu
erhalten.
    Keiner von beiden fand sie. Zuerst hielt die tapfere Tat
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