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Titan-4

Titan-4

Titel: Titan-4
Autoren: Frederik Pohl
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ideale Antwort. Mit freundlichen Worten und einem warmen Händedruck verabschiedete er sich von de la Metre.
    Auf dem Weg hinunter pfiff er fröhlich vor sich hin. Zur Unterhaltung zählte er die Stockwerke und fand, daß es ein zusätzliches gab – und einen Knopf neben der normalen Reihe von Druckknöpfen, den seiner roten Farbe wegen kein Mensch der ersten Stufe jemals drücken würde.
    Zu seiner Überraschung wurde er unten von Boskone mit dem Taxi erwartet. Dexter stieg ein, noch immer fröhlich pfeifend. Er machte es sich in den Polstern bequem, schlug die Beine übereinander und nannte seine Adresse.
    »Ich dachte mir doch gleich, daß du etwas zu verbergen versuchtest, als du heute morgen beim Frühstück herumtrödeltest«, sagte Boskone in hitzigem Ton. »Deine Socken sind schmutzig. Ach, Gott allein weiß, was du tun würdest, wenn ich nicht ständig auf dich achtgeben würde!«
    Dexter fuhr zusammen, dann beugte er sich vor und starrte in den Rückspiegel, um Boskones Gesicht besser zu sehen. »Miriam!« keuchte er.
    »Ja, Miriam«, imitierte sie ihn. »Was dachtest du, wer es ist – so ein überkandidelter Typ von der Stufe zwei? Ach, manchmal tötest du mir wirklich den Nerv.«
    »Aber…«
    »Oh, halt endlich den Mund und lies die Zeitung!« Sie griff ins Ablagefach, zog eine Zeitung hervor und warf sie über die Rückenlehne in seinen Schoß. Es war die Abendausgabe der ›The New York Times‹.
     
    Aus dem Amerikanischen übertragen von Walter Brumm

HAL CLEMENT
Der kritische Faktor
     
    Pentong, zum erstenmal in seinem Leben aufgeregt, raste nordwärts. Es war nicht nötig, sich vorwärts zu tasten oder herumzufühlen; so nahe der großen Erdbebenzone gab es immer kleinere Erschütterungen, und ihre Echos vom dichten Basalt in der Tiefe und der Leere weiter oben erreichten ihn beinahe ununterbrochen. Die trügerischen Sandsteinschichten, die den trägen Reisenden mit der leichten Durchdringung lockten, die sie boten, um ihn dann hinauf in die Todeszone zu führen, waren mühelos auszumachen; Pentong machte jetzt sogar Gebrauch von ihnen, denn die Sicht war so gut, daß er sie jederzeit verlassen und die sicheren Tiefenschichten aufsuchen konnte, wann immer sie anstiegen.
    Der schwierigste Teil seiner Reise lag hinter ihm. Die schmale Brücke wohnlichen Gesteins, die zu dem fremden Land führte, das er entdeckt hatte, war sicher überwunden, trotz der schreckenerregenden und irreführenden Art und Weise, in der Erschütterungen von der Erdbebenzone weit im Norden eingefangen, verstärkt und von beiden Seiten zurückgeworfen wurden. Nun konnte er viele Tagereisen weit sehen, und so weit sich ausmachen ließ, war das Land gut.
    Natürlich nicht so gut wie jenes, das er besucht hatte. Dies Land hier war ein Teil dessen, was er sein Leben lang gekannt hatte und wo Nahrung gerade schwierig genug zu finden war, um das Leben interessant zu machen; wo seit ungezählten Zeitaltern andere, weniger begünstigte Rassen vom fernen Norden hereindrängten und zu töten suchten, um seinen Überfluß für sich zu gewinnen; wo Magmaseen sich so rasch verlagern konnten, daß der Unachtsame zwischen undurchdringlichem Basalt und glühendem Tod gefangen wurde; wo, wenn Pentong in der Einschätzung seiner Entdeckung recht hatte, Regionen zugänglich gemacht und als Lebensraum erschlossen werden konnten, die der Todeszone gegenwärtig noch zu nahe waren.
    Unablässig träumte er von dieser Möglichkeit, während er sich nordwärts bewegte. Keine Spur seines Durchgangs zeichnete den Fels hinter ihm, denn nichts davon war eßbar; aber er dachte auch kaum an Nahrung für sich selbst. Geschwindigkeit war sein Hauptanliegen, und um sie zu erzielen, reiste er so nahe an den oberen Zonen, wie er gerade noch riskieren zu können glaubte.
    Die nächste Siedlung war mehr als siebentausend Kilometer entfernt, doch in seinem Gedächtnis war ein scharfes Bild des gewundenen Pfades, dem er nach Süden gefolgt war und auf dem er jetzt zurückkehrte. Er führte ihn weit nach Osten, wo die Erdbeben nur noch schwach fühlbar waren und schlechte Sicht die Reise verlangsamte; dann auf einer viel tieferen Ebene zurück nach Nordwesten, wo dichteres Felsgestein das Vorankommen erschwerte. Achthundert Kilometer vor seinem Ziel mußte er anhalten und mit großer Sorgfalt die Region der Magmaseen untersuchen, die er auf dem Weg nach Süden durchwandert hatte. Die ursprüngliche Reiseroute war nicht mehr begehbar; geschmolzene Lava, die zwischen
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