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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
Autoren: Enid Blyton
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Läden und Verkaufstände.
    „Du lieber Himmel, stinkt das hier, ich komme mir vor, als hätte man mich im Hochsommer unter eine Käseglocke gesperrt, da kann einem ja übel werden!“ stöhnte Tina.
    Dann erhandelte der Großvater für Tina und Tini goldverzierte Lederpantoffeln mit hochgebogener Spitze, Tobbi bekam einen kleinen Teppich für sein Zimmer.
    Erst als sie wieder auf die „Lucia“ zurückkehrten, fiel ihnen Madame Yvonne ein.
    „Was machen wir, wenn sie inzwischen mit dem gesamten Schmuck der Passagiere von Bord verschwunden ist?“
    „Dann haben wir ein Foto von ihr“, tröstete Tobbi die Schwester. „Wenn sich das herausstellen sollte, genügen die Fotos, die ich in den letzten Tagen heimlich von ihr gemacht habe, und all unsere Beobachtungen, um sie zu überführen. Das ist dann eine Sache von Interpol!“ erklärte er überlegen.
    „Wenn Interpol sie findet!“ dämpfte Tini seine Siegerstimmung.
    Aber ihre Sorge war unbegründet. Madame Yvonne saß schön wie nie zuvor in der Neptun-Bar und schlürfte einen Champagner-Cocktail. Sie erkundigte sich bei den Ausflüglern liebenswürdig nach ihren Eindrücken und schwärmte von einer früheren Reise nach Marrakesch.
    Tina, Tini und Tobbi standen an ihrem Lieblingsplatz auf dem Sonnendeck und beobachteten das ihnen nun schon so vertraute Ablegemanöver . Der Himmel über der Stadt färbte sich dunkellila, und das Weiß der Häuser schien im letzten Abendlicht noch ein wenig strahlender, als seien sie mit Leuchtfarbe gestrichen.
    „Ab jetzt beginnt die Heimreise“, sagte Tina ein wenig traurig. „Wenn wir doch um die ganze Welt fahren könnten!“
    „Nun“, meinte Tobbi, „die Heimreise stimmt zwar, andrerseits haben wir das schwerste Stück unserer Detektivarbeit noch vor uns, vergiß das nicht: Wir müssen Madame Yvonne auf frischer Tat ertappen. Also laßt nicht die Köpfe hängen, sondern benutzt sie lieber zum Nachdenken! Hat einer von euch eine Ahnung, wie wir das anstellen wollen?“
    „Nein“, antwortete Tini und gähnte herzhaft. „Und ich fürchte, heute wird mir auch nichts mehr einfallen. Aber was tut’s. Wir wissen jetzt, daß Madame Yvonne an Bord geblieben ist, und vor Bremerhaven legen wir nirgends mehr an. Sie kann uns also nicht entkommen.“

Die drei Detektive erleben eine Überraschung

    An diesem Abend hätten Tina, Tini und Tobbi geschworen, nichts könne sie daran hindern, sofort in einen todesähnlichen Schlaf zu fallen, so müde waren sie nach dem aufregenden Ausflug.
    Aber es sollte anders kommen.
    Es begann damit, daß Tina und Tini Madame Yvonne begegneten, die — bereits im Abendkleid — aus der Zahlmeisterei kam und den Arm voller kleiner und größerer Lederetuis und Schmuckkästchen hatte. Gerade als sie an den Mädchen vorbeiging, verfing sich ihr Fuß in dem Saum ihres Kleides, sie stolperte, — und eines der Kästchen fiel zu Boden.
    Ohne lange nachzudenken sprangen Tina und Tini zu ihr, um ihr zu helfen. Tini hob das Kästchen auf und wollte es ihr zurückgeben, da erkannte Tina die Schmuckkassette ihrer Großmutter in Madame Yvonnes Arm.
    Auf Tinas fassungslosen Blick hin sagte Madame Yvonne erklärend: „Ich habe eben unsere Schmuckschatullen aus dem Tresor geholt. Wir wechseln uns darin jeden Abend ab, weißt du, damit nicht jeder einzeln in die Zahlmeisterei gehen muß. Und der Schmuck muß leider ständig im Tresor aufbewahrt werden, das haben wir ja erlebt. Eine lästige Pflicht, aber notwendig.“ Sie lächelte zuckersüß. „Heute bin ich der Bote — ein sehr ungeschickter Bote, wie ihr seht!“
    Tini schaltete sofort. Sie lächelte genauso zuckersüß zurück und sagte: „Aber ich bitte Sie, Madame, das hätte doch jedem passieren können! Ein wunderschönes Kleid, sicher aus Paris!“
    Madame Yvonne lächelte geschmeichelt. „Ja, natürlich. Nun, ein paar Jahre noch, dann werdet ihr auch solche Kleider tragen. Jetzt muß ich mich aber beeilen. Gute Nacht, schlaft gut!“
    „Gute Nacht, Madame Yvonne.“
    Madame Yvonne rauschte den Gang hinunter, eine Wolke aus zitronenfaltergelbem Chiffon und Spitzen. Tina und Tini sahen sich sprachlos an.
    „Komm rein!“ sagte Tini schließlich und schob Tina in die Kabine. „Na bitte —jetzt wissen wir doch mit... mit...
    „...an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit...“
    „Quatsch, umgekehrt — falsch rum hätte ich’s auch gekonnt!“ grunzte Tini ärgerlich. „Also wir wissen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, daß
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