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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
Autoren: Enid Blyton
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fielen fast die Augen zu.
    Uwe räumte das Geschirr zusammen, und Tina, Tini und Tobbi machten sich auf den Weg in ihre Kabinen.
    „Nun, wir können ganz zufrieden sein“, sagte Tobbi, als sie sich auf dem Hauptdeck trennten. „Wir wissen ziemlich sicher, wer die Diebin ist, und wir wissen auch ziemlich sicher, welches ihre Spezialität ist: geschickt für ein Alibi zu sorgen und ihre Gaunereien unter den Augen der Leute zu vollführen.“
    Damit kam Tobbi der Wahrheit schon recht nah. Aber welches wirklich Madame Yvonnes ganz spezieller Trick war, das ahnten weder er noch die beiden Mädchen.

    Die letzte Station der Reise war Casablanca. Am frühen Morgen machte die „Lucia“ im Hafen fest. Schimmernd lag die große Stadt mit ihren breiten Straßen und Alleen vor ihnen. Hier erschien ihnen alles noch ein wenig bunter und lauter — die Händler im Hafen, die ihre Waren feilboten, die um Münzen bettelnden Kinder.
    „Ihr merkt es, wir sind in Afrika“, sagte der Großvater. „Aber wartet erst mal, bis wir in den Basaren sind, da werden euch die Augen übergehen!“
    „Gehen wir gleich dorthin?“ fragte Tina.
    „Nein. Erst machen wir einen Ausflug zum Königspalast in Rabat. Ihr wißt, Rabat ist die Hauptstadt Marokkos, und es gibt herrliche Dinge dort zu sehen!“
    „Warst du schon einmal dort?“ fragte Tobbi.
    „Ja, als eure Großmutter und ich ganz jung verheiratet waren. Inzwischen hat sich gewiß viel verändert. Damals war eine solche Reise ein noch viel größeres Abenteuer.“
    Frau Greiling und die Großmutter kamen, und auch Mrs. Henford mit ihrem Anhang. Frau Paulsen wollte diesmal lieber bei ihrem Mann an Bord bleiben. Aber eine ganze Reihe der übrigen Passagiere schloß sich der Fahrt an.
    „Wo bleibt Madame Yvonne?“ flüsterte Tina Tini zu.
    Sie reckten sich die Hälse aus, aber sosehr sie auch auf ihr Erscheinen warteten, Madame Yvonne verzichtete diesmal auf eine Teilnahme an dem Ausflug. Sie hatte in Casablanca wichtigere Geschäfte zu erledigen.
    „Schöner Mist!“ brummte Tobbi. „Vielleicht schlägt sie gerade jetzt zu, und wir können nichts machen!“
    „Was sagst du, mein Schatz?“ Frau Greiling wandte sich um. „Oh, nichts. Ich hab mich nur geärgert, daß ich meine Kamera nicht mitgenommen habe.“
    „Nun, so hast du wenigstens mehr Zeit, dich umzuschauen und siehst nicht alles nur durch die Linse“, meinte die Großmutter lächelnd.
    Die Fahrt ließ Tina, Tini und Tobbi ihre Sorgen vergessen, was Madame Yvonne wohl anstellen könnte. Es gab soviel zu sehen! Die Männer und Frauen in ihren fremdartigen Gewändern, Bauern, die auf schwerbeladenen Eseln ritten und ihre Frauen hinter sich hermarschieren ließen, Schafherden und Kamele, Lehmhütten unter Palmen und Paläste und Moscheen aus bunten Mosaiksteinchen, die aussahen, als kämen sie vom Konditor.

    Die Henford-Jungen schütteten sich aus vor Lachen, als der Fremdenführer sagte, daß der König „ Cherif “ heiße, was bedeute, daß er ein Nachkomme Mohammeds sei. Tina, Tini und Tobbi erfuhren zu ihrem Erstaunen, daß immer noch achtzig Prozent der Kinder nicht lesen und schreiben lernen.
    Die Fahrt nach Rabat war schnell vergangen. Der Fremdenführer zeigte ihnen zuerst den mächtigen Turm der Hassan-Moschee und den Königspalast.
    „Ich komme mir vor wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht!“ meinte Tini. „Hier würde ich gern noch länger bleiben!“
    Sogar Mrs. Henford vergaß das Plappern vor lauter Schauen.
    „Ich kann mir Mrs. Henford gut als Marokkanerin vorstellen“, flüsterte Tobbi seiner Schwester ins Ohr.
    „Wieso?“
    „Ihr würde es nichts ausmachen, kilometerweit hinter ihrem eselreitenden Mann herzumarschieren!“
    Tina stellte sich Mrs. Henford in schwarze Gewänder gehüllt vor, wie sie unverdrossen durch den Wüstensand trabte, und mußte lachen. Frau Greiling sah sich nach ihr um.
    „Nun, ich glaube, ihr habt für heute genug Kunst in euch hineingestopft“, sagte sie lächelnd. „Jetzt werden wir in einem echt marokkanischen Lokal essen.“
    Das Restaurant war fast so schön wie der Palast, fanden die Kinder.
    Sie saßen auf weichen Lederkissen, bekamen Schüsseln mit würzigem Couscous , einem Griesbrei, der mit Gemüsen und Hammelfleisch angerichtet war, und danach himmlisch duftende kleine Kuchen. Dazu gab es den landesüblichen erfrischenden Minztee .
    Am Nachmittag besuchten sie die Aledina — die Altstadt — von Casablanca. Hinein ging es in das Gewimmel kleiner
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