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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
Autoren: Enid Blyton
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„Was heißt noch ,mitspielen’ ?“ wandte er sich an Tina und Tini.
    Der älteste Henford griente ihn an.
    „Okay“, knautschte er hinter seinem Kaugummi hervor. „I am Jo — an’ that “, er zeigte auf seine zwei Brüder, „ are Don and Bert. Come on!“
    Sie spielten fast zwei Stunden jeder gegen jeden. Gesprochen wurde kaum, aber das war auch nicht nötig. Als Mrs. Henford erschien, um ihre Herde zum Landgang zusammenzutreiben, hatten Tina, Tini und Tobbi ihr Ziel erreicht. Die drei amerikanischen Jungen bestanden darauf, daß ihre neuen Freunde mitkämen. Mrs. Henford schien das nicht zu erschüttern, sie begrüßte die drei Neulinge herzlich. Tina, Tini und Tobbi hatten gerade noch Zeit, bei den Eltern um Erlaubnis zu fragen, dann wurden sie von Jo, Don und Bert abgeschleppt.
    Madame Yvonne schluckte sichtlich, als sie die sechs Kinder zusammen aufmarschieren sah. Aber was blieb ihr anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
    Mrs. Henford war eine Dame, die nicht gerne etwas ausließ. Kaum waren sie von Bord gegangen, zückte sie einen umfangreichen Prospekt, auf dem sämtliche Sehenswürdigkeiten der Insel Gran Canaria beschrieben waren. Dann musterte sie die vorhandenen Taxis, bis sie glaubte, das geräumigste und stabilste gefunden zu haben, und ließ sich in einem längeren Handel mit dem Chauffeur ein. Als man sich auf einen Preis geeinigt hatte, winkte sie ihre nun siebenköpfige Mannschaft heran und hieß sie einsteigen.
    In rasender Fahrt ging es durch die Straßen und Alleen der Hauptstadt Las Palmas hinaus aufs Land. Wenn Madame Yvonne, alias , Fifi ’, gehofft haben sollte, mit Mrs. Henford , die schließlich eine Dame von über siebzig Jahren war, einen ruhigen Einkaufsbummel durch die eleganten Geschäfte der Stadt zu machen, so hatte sie sich getäuscht. Ihr charmantes Lächeln wurde von Kilometer zu Kilometer gequälter und glich schließlich einer steinernen Maske. Während Madame Yvonne immer stiller wurde, nahm die Redegeschwindigkeit und Lautstärke Mrs. Henfords ständig zu. Tina, Tini und Tobbi amüsierten sich wie die Schneekönige. In Düsenjägergeschwindigkeit wurde die Insel besichtigt. Santa Brigida und der steinerne Wald, der Strand von Maspalomas , der mitten in einer Wüste wie eine kleine verzauberte Oase unter Dattelpalmen lag, Mandelbaumhaine und Zuckerrohrplantagen, Pinienwälder und Bananenstauden, tiefe Schluchten und üppige Täler, die kleine Stadt Ingenio , wo Mrs. Henford Stickereien kaufte, und das Bergdorf Teror . Zum Schluß gab es keine Straße, die sie nicht gefahren waren, keine Sehenswürdigkeit, die sie nicht betrachtet hatten. Mrs. Henford hakte alles in ihrem Prospekt ab. Dinge, die ihr besonders gut gefielen, versah sie mit kleinen Randnotizen oder Ausrufungszeichen.

    Am Nachmittag ging es zurück nach Las Palmas. Madame Yvonne sprach kaum noch ein Wort, das war allerdings auch überflüssig, denn Mrs. Henford redete ohne Unterlaß, während ihre drei Enkel sich darauf beschränkten, auf ihren Kaugummis herumzumalmen , als seien sie wiederkäuende Kälber.
    Ganz plötzlich meldete sich Madame Yvonne wieder zu Wort. Sie entschuldigte sich höflich, daß sie die Gesellschaft jetzt verlassen müsse, sie hätte noch ein paar kleine Besorgungen zu erledigen. Tina und Tini verständigten sich durch einen Blick, daß Tobbi die Verfolgung aufnehmen solle. Er blieb wie zufällig vor einem Schaufenster stehen, als könne er sich von dem Anblick nicht losreißen, bis die Henfordsche Truppe um die Ecke gebogen war. Aus den Augenwinkeln sah er gerade noch, wie Madame Yvonne im Postamt verschwand.
    Im Gewühl der Menschen war es nicht schwer, Madame Yvonne zu verfolgen, ohne selbst gesehen zu werden. Tobbi konnte beobachten, wie sie zum Schalter ging und einen dicken Umschlag aufgab, offensichtlich als Eilbrief, denn der Postbeamte klebte einen roten Streifen quer über das Kuvert.
    Dann ging Madame Yvonne telefonieren. Sie mußte eine Weile auf ihr Gespräch warten und setzte sich auf eine Bank ganz in der Nähe der Säule, hinter der Tobbi stand. Tobbi hatte sich eines der herumliegenden Formulare genommen und tat, als müsse er es genau studieren.
    „Lissabon, Madame!“ rief der Schalterbeamte plötzlich.
    Madame Yvonne verschwand in der Telefonzelle. Kaum hatte sich ihr Gesprächspartner gemeldet, fing sie mit höchster Erregung an zu erzählen, die freie Hand fuhr wie ein Knallfrosch durch die Luft und die Lippen bewegten sich in einem
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