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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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und sah dabei fast wie ein liebenswürdiges Kind aus – ein trügerischer Anschein. “Das freut mich zu hören, Schätzchen. Denn ich könnte Ihnen helfen.”
    Ellie starrte ihn an. Es war nicht das erste Mal, dass Agent Burnside versuchte, sie für die Polizei anzuwerben. Und mehr als einmal hatte sie an seinen ehrlichen Absichten gezweifelt. “Ich bin eine Biologin – kein Cop.”
    “Sie würden eine komplette Ausbildung erhalten.” Burnsides Stimme haftete etwas Überzeugendes an. “Kommen Sie schon, Doc … Wir brauchen Sie. Zusammen können wir diese Verbrecher stellen.”
    Ellie blickte auf den reglosen Körper in ihren Händen und stellte sich vor, wie der farbenfrohe Papagei durch seine heimischen Urwälder geflattert war, bevor er als Drogenkurier missbraucht wurde. Ihre hilflose Wut wich einer wilden Entschlossenheit.
    “Okay”, sagte sie schließlich forsch. “Wo muss ich unterschreiben?”
    Burnside lachte und reichte ihr die Hand. “Das haben Sie soeben getan. Willkommen im Team, Schätzchen.”

1. KAPITEL
    Quinn McCall pinselte noch ein wenig Blau auf sein neuestes Meisterwerk und trat einen Schritt zurück, um es zu begutachten. Er kniff ein Auge zu, sodass ihn weder die späte Morgensonne blenden noch der Rauch seiner Zigarette, die er im Mundwinkel hatte, reizen konnte. Die drei Papageien – jeder in einer anderen Grundfarbe – sahen recht hübsch aus, wie sie so auf einem Zweig inmitten einer Prachtszenerie von grünen Blättern und orangefarbenen Hibiskusblüten hockten. War es doch richtig, dachte er, dass ich nur drei gemalt habe; ein Kakadu dazwischen wäre ein bisschen zu knallig gewesen. Sogar für einen McCall.
    Die Schiffssirene riss ihn aus seiner Selbstbewunderung. McCall schaute auf die billige Armbanduhr an seinem sonnengebräunten Handgelenk. Gott sei Dank, trotz des tropischen Sturms ‘Paulette’, der noch immer irgendwo draußen über der Karibik tobte, kam der wöchentliche Cruiser pünktlich wie immer an. Wenige Augenblicke später würden Scharen von Touristen an Land strömen, um ihr Geld für ‘wahre’ Kunst auszugeben. Auch Quinn McCall würde da sein, um es ihnen abzunehmen – er und die zahlreichen anderen Straßenverkäufer, Schwindler, Bettler und Taschendiebe, die auf dem Marktplatz und in den Nebenstraßen von Puerta Marialena ihren Geschäften nachgingen.
    McCall wartete an seinem Lieblingsplatz. Er lag zwischen Hafen und Marktplatz, sodass sein Stand die erste und letzte Einkaufsmöglichkeit war. Zudem boten ihm die Palmen Schatten, wenn die Sonne den Zenit erreicht hatte. Der natürliche Charme der Insel samt den farbenfrohen tropischen Pflanzen machte diesen Ort zu einer kleinen Goldgrube für ihn.
    Er war zwar nicht reich, aber er konnte nicht klagen. Es schien beinahe so, als ob die Touristen seine Ware – die eines Gringo-Aussteigers – der ursprünglichen Kunst der Einheimischen vorzogen. McCall glaubte ein kleines bisschen Neid in ihren Blicken zu erkennen, besonders in denen der Männer, nach dem Motto:
Ohne Frau, ohne Hypothek auf dem Haus und mit etwas mehr Mut würde ich auch so dastehen …
    Und die Frauen? Nun, sie sahen ihn mit einer unterschwelligen Erregung an – als ob er ein wildes exotisches, vielleicht sogar gefährliches Wesen sei.
    Natürlich bemühte sich McCall, dem Image gerecht zu werden. Er trug abgeschnittene Jeans, Sandalen und ein Hawaiihemd. An besonders heißen Tagen, und die war keine Seltenheit an der Küste Yucatáns, hatte er das Hemd offen. Zudem hing meist eine Zigarette aus dem einen oder anderen Mundwinkel; und zur Krönung ließ er sich einen Dreitagebart stehen. Keine Sonnenbrille, nein, McCall bevorzugte einen stilechten Panamahut, um seine Augen vor der Sonne zu schützen – und auch nur dann, wenn es absolut notwendig war. Außerdem mochte er die Fältchen, die die mexikanische Sonne um seine Augen eingebrannt hatte; die Frauen schlossen sich dieser Meinung im Allgemeinen an.
    Aber es waren nicht nur Frauen, die in diesem Augenblick langsam vom Hafen herbeiströmten. McCall rückte das Bild auf der Staffelei zurecht und tat so, als würde er hier und da noch etwas ausbessern, während er die Massen unauffällig musterte. Es waren die üblichen
Norteamericanos
mittleren Alters. Meistens Paare oder lautstarke Frauengruppen aus Dallas, Atlanta oder anderen Südstaatenmetropolen. Junge Frauen, die allein reisten, waren eine Seltenheit. Deshalb fiel ihm diese hier sofort auf. Vielleicht hatte es auch damit zu
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