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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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Da wollen Sie doch hin, oder?”
    “Ja, natürlich. Danke sehr”, antwortete sie knapp, fast beleidigt. Er ließ sie los.
    Weiter sagte sie nichts. Auch als sie an der Promenade ankamen und die Luft von Musik und Lichtern der Laternen zwischen den Palmen erfüllt war, erhellte sich ihre Miene keineswegs. Stattdessen warf sie McCall ab und zu fragende Blicke zu.
    Als sie schon den Steg sehen konnten, sagte sie trocken: “Ich glaube, dass ich mich jetzt nicht mehr verlaufe. Was meinen Sie?”
    Ohne zu antworten, blieb McCall an ihrer Seite, bis sie vor dem Anlegesteg standen. Er nickte in Richtung der Barkasse. Sie sollte sie zu ihrem Kreuzschiff bringen, das hell erleuchtet in der Bucht lag.
    Der Steg war in Licht getaucht, sodass McCall ihre zimtfarbenen Sommersprossen, die großzügig über Wangen und Nase verteilt waren, nicht entgehen konnten. Ihre goldenen Augen blickten für einen langen Moment in die seinen.
    Er hörte, wie sie leise Luft holte, als ob sie etwas sagen wollte.
    Sie zögerte, und er sah, dass sie errötete. Schließlich bot sie ihm die Hand und sagte: “Ich heiße Ellie. Vielen Dank.” Ihre raue Stimme hat etwas, dachte er, irgendwie sexy … Und als ob sie vermuten würde, dass er ihr nicht glaubte, fügte sie rasch hinzu: “Das meine ich ehrlich, Mister …”
    “Einfach McCall. Gern geschehen, das können Sie mir glauben.” Seine Worte klangen aufrichtig genug, aber die Geste, sich an den nicht vorhandenen Hut zu fassen, schien fehl am Platz.
    Sie sah ihn lange an. Hätte er doch keinen Witz daraus gemacht! Dann nickte sie, drehte sich um und ging in Richtung der Barkasse.
    “Und Sie können mir auch glauben, dass ich Sie nie wiedersehen will, Mrs Ellie”, murmelte McCall verstimmt, steckte die Hände in die Taschen seiner mit Farbe befleckten Latzhose und machte sich auf zum Marktplatz. Was für eine Schande, dass die bestaussehende und interessanteste Frau, die er seit langer Zeit zu Gesicht bekommen hatte, verheiratet war! Aber was konnte er machen?
Leben und leben lassen.
    Warum bloß hatte sie ihn angelächelt, verdammt noch mal?
    Als Ellie zurück auf dem Schiff war, kam ihr alles nur noch wie eine dunkle Erinnerung vor. War das wirklich
ihr
passiert?
    Hatte sie sich wirklich gegen zwei Männer behaupten können? Sie war stets gegen Gewalt gewesen. Sogar als sie gegen Tierversuche protestiert hatte, hatte sie sich auf genau das beschränkt – aufs Protestieren. Sie hätte nie gedacht, dass sie das von Ken Burnside damals versprochene Training, Schießen und Kampfsport, eines Tages tatsächlich anwenden müsste. Schließlich war sie eine Farmerstochter aus dem Mittleren Westen mit einem Diplom in Biologie. Und einem Polizeiausweis.
    Mein Gott, hätte jemand Ellie vor ein paar Jahren erzählt, dass sie eines Tages im geheimen Auftrag für die Regierung arbeiten würde, hätte sie sich vor Lachen geschüttelt.
    Aber sie glaubte an das, was sie tat – nämlich verhindern, dass manche der schönsten und seltensten Kreaturen der Schöpfung unter lebensverachtenden Umständen zu Schmuggelware wurden.
    Aber
Gewalt
? Sie sollte doch das Köpfchen der Operation sein, während Ken Burnside, als ehemaliger Polizist und FBI-Agent, die notwendigen Muskeln beizusteuern hatte. Ihre Aufgabe war es, die Bande, die trotz der Anstrengungen der amerikanischen und mexikanischen Sicherheitsdienste noch immer operierte, dingfest zu machen. Man hatte keine Beweise, und die Männer schienen keinen festen Standort zu haben, kein Basislager. Also sollten sie und Ken als Touristen mit mehr Geld als Verstand Kontakt mit der Bande aufnehmen, Beweise sammeln und den Verbrechern einen Satellitensender unterjubeln, damit man sie überwachen konnte.
    Und nun hatte dieser amerikanische Maler sie gleich zwei Mal gerettet.
    Was hat er hier zu suchen? Kann das ein Zufall sein? Ist er einer von denen? Und wenn – warum hat er sich dann nicht zu erkennen gegeben?
    Diese Gedanken waren ihr auf dem langen Weg zum Steg durch den Kopf geschossen. Sie hatte nur darauf gewartet, dass er etwas sagen würde. Aber nichts passierte. Schließlich hatte sie sich albern und unsicher gefühlt. Er war nur ein Aussteiger, weiter nichts.
    Außerdem hatte Ken ihr versichert, dass sie es mit Machos zu tun hatten, die sich nicht mit einer Frau abgaben.
    Aber da waren die Bilder. Allesamt die gleichen Vögel – Papageien und Aras –, wie sie auch immer wieder tot von Zollbeamten gefunden wurden. Sie mochten zwar schrecklich gemalt
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