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Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones , Candace Camp , Kathleen Creighton
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fielen ihr seine Lippen auf. Sie waren schön geschwungen, sinnlich – ungewöhnlich für einen Mann.
    “Behalten Sie es”, sagte er und reichte ihr das Bild. “Vielleicht hält es Sie dazu an, das nächste Mal vorsichtiger zu sein.”
    Und damit drehte er sich um und ging davon.
    Ellie fühlte sich links liegen gelassen. Aus den Augenwinkeln konnte sie beobachten, wie der Mann mit einer Gruppe Frauen für ein Foto posierte. Auf dem Rückweg zum Schiff überlegte sie mit einem ihr fremden Zynismus, ob er den kleinen Dieb vielleicht bezahlt hatte, um etwas Schwung ins Geschäft zu bringen.
    Ellie legte das Gemälde auf ihr Bett. Sie teilte die Kajüte mit ihrem ‘Mann’, der auf der anderen Hälfte des Doppelbetts lag.
    “Keine Fragen, bitte”, warnte sie ihn. Aber das leise Stöhnen, das unter der Bettdecke hervorkam, vermittelte nicht den Anschein, als ob Ken irgendein Interesse an der Außenwelt hatte. Plötzlich fühlte Ellie Mitleid mit ihrem Partner. “Geht es Ihnen noch nicht besser?”
    Als er seinen Kopf unter der Decke hervorsteckte, sah sie sofort, dass sie sich die Frage hätte schenken können.
    “Ich glaube, ich habe Fieber”, ächzte Ken kläglich.
    So sah er auch aus. Ihr Instinkt ließ sie beinahe aufstehen, um Kens Stirn zu fühlen, aber seine unzähligen plumpen Annäherungsversuche, seitdem sie Kollegen waren, hielten sie noch rechtzeitig zurück. Sie traute ihm nicht. Auch jetzt nicht, als er schwitzend im Bett lag und mehr als elend aussah.
    “Vielleicht sollte ich den Arzt rufen.”
    “Ach was, das ist nur eine Magenverstimmung.” Triefäugig linste er sie an. “Wie sind Sie vorangekommen?”
    “Hm. Gut”, antwortete Ellie. “Ich glaube, ich war recht erfolgreich, mich als eine typisch dämliche Touristin auszugeben”, meinte sie und setzte sich auf ihr Bett. “Man hat mir die Tasche geklaut.” Burnside gab einen undefinierbaren Laut von sich. “Keine Sorge”, beruhigte sie ihn, “ich habe sie wieder – unversehrt.” Mehr wollte sie nicht sagen. Sie war ein Neuling, und ihr Partner war schon nervös genug, wie sie sich wohl verhalten würde. Sie wollte ihm diesen Vorfall nicht auch noch unter die Nase reiben.
    “Die Schmuggler haben keinen Kontakt aufgenommen. Obwohl ich ihnen genug Gelegenheit dazu gegeben habe.” Ellie warf einen Blick auf das Häufchen neben sich. “Glauben Sie, dass Sie heute Abend wieder auf den Beinen sind?”
    “Nein”, ließ Ken kleinlaut hören.
    “Aber das Treffen ist wichtig”, protestierte sie; ihr Herz pochte heftig. “Die werden keinen Kontakt aufnehmen, ehe sie sich nicht sicher sind, dass es keine Falle ist. Wir müssen an Land, damit sie uns beobachten können …”
    Ellie hörte, wie Burnside tief Luft holte, ehe er antwortete. “Vielleicht sollten wir General Reyes die Lage schildern.”
    “Was für eine Lage? Es gibt keine Lage, bevor wir nicht mit ihnen Kontakt aufgenommen haben. Und heute Abend ist unsere einzige Chance. Wir müssen zu dem Treffpunkt, zu ‘Josés Cantina’.” Dann fügte sie entschlossen hinzu: “Wenn Sie nicht kommen, muss ich es eben allein machen.”
    Wieder dieser Laut aus seiner Ecke. Es war wohl ein Schnauben. “Lanagan.” Kens Stimme klang schwach, aber bestimmt. “Ich weiß, wie diese Männer sind. Die wollen mit einer Frau nichts zu tun haben. Das sind Machos. Die werden Sie anschauen, vernaschen und dann wieder ausspucken.” Die Anstrengung, die ihn diese lange Rede kostete, war ihm deutlich anzuhören.
    Ellie sah ihn an. “Ken, wir können nicht mehr zurück”, sagte sie leise.
    Burnside stöhnte. “Wir haben noch ein paar Stunden Zeit. Kein Problem – ich werde mitkommen.”
    Es gehörte zu einer von McCalls Lebensauffassungen, dass ein Schuss Tequila, gefolgt von ein paar Flaschen mexikanischem Bier, einem nur Gutes tun konnte. Das traf auch an diesem Tag zu. Vor allem nach dem Verlust der ‘Drei Caballeros’, die er geopfert hatte, um der zimthaarigen Touristin mit den Sommersprossen und den goldenen Augen zu helfen.
    Als er in seine Stammkneipe trat, winkte er dem Wirt zu und rief: “José!
Qué pasa
?” Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er zu seinem Stammplatz und würdigte die anderen Gäste keines Blicks.
    Dennoch hatte er sie bemerkt. Das Zimtmädchen!
    McCall hockte auf einem klapprigen Rattanstuhl mit einem Tequila und einem Bier vor sich, und es wäre eine Schande gewesen, das alles nur wegen dieser Touristin schlecht werden zu lassen.
    Was machte so eine bloß
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