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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Der Ort: Eine Space-Jet nahe des Planeten Olymp.
Die Zeit: 20. Dezember 3585, 10:35 Uhr.
    Rund zwei Tage waren vergangen, seit Kershyll Vanne die Botschaft von ES empfangen hatte, er sollte Olymp verlassen und sich bereithalten, einen Auftrag von kosmischer Bedeutung für die Menschheit einzuleiten.
    Endlich vernahm er wieder die lautlose Stimme, die zu ihm und seinen übrigen sechs Bewusstseinen sprach: Fliege nach Porpoulo-Danger! Dort wirst du erkennen, warum ich dich gerufen habe.
    Kershyll Vanne holte sich die nötigen Informationen von der Bordpositronik. Porpoulo-Danger, eine rote Riesensonne, war im Jahr 2471 entdeckt und von dem Forschungsschiff EX-7117 vermessen und katalogisiert worden. Ein außergewöhnlich dichter Mantel aus interstellarer Materie umgab den Stern, doch Planeten hatten sich nicht gebildet.
    Porpoulo-Danger lag 12.640 Lichtjahre entfernt und damit innerhalb der Reichweite der Space-Jet.
    Kershyll Vanne fragte sich, ob ES diese Sonne lediglich als Zwischenstation vorgesehen hatte. Für ein Treffen mit Unbekannten?
    Er beschleunigte die Space-Jet und ging kurz darauf in den Überlichtflug …
    Der Mann trug eine hellblaue Raumkombination und eine zerknautschte weiße Schirmmütze mit blauem Rand. An der Vorderseite der Mütze prangte ein Metallschild, das einen saturnähnlichen Planeten mit zwei kleinen goldfarbenen Flügeln und davor ein raketenförmiges Raumschiff zeigte.
    Sein gebräuntes Gesicht war schmutzverkrustet, Bartstoppeln stachen durch den Dreck. Aber die scharf geschnittenen Gesichtszüge und die unter buschigen Brauen leuchtenden wasserblauen Augen verrieten Energie und Abenteuerlust.
    Er musterte seine Umgebung. Ein grünliches Halbdunkel herrschte, denn das Laubdach des Dschungels hielt einen großen Teil des Sonnenlichts fern. Trotzdem hatte er die seltsame Säule sofort entdeckt. Sie ragte vor einem halb vermoderten Baumriesen in die Höhe, durchmaß etwa einen halben Meter und ließ weder Erosion noch Rost erkennen. Keine der Schlingpflanzen, die sich um den Baum wanden, kam auch nur in die Nähe der Säule – und nicht ein einziger Moosfleck hatte sich auf dem glatten Material angesiedelt.
    Der Mann löste eine Hand von seinem Nadelgewehr und wischte sich über das Gesicht. »Ein Königreich für einen Bourbon!«, sagte er rau, dann packte er die Waffe wieder mit beiden Händen und ging weiter auf die Säule zu. Auf seiner Stirn bildete sich eine Unmutsfalte.
    »Sie will mich tatsächlich von sich fernhalten«, sagte er entrüstet. »Mich, einen Nachfahren des Admirals Viscount Horatio …«
    Dicht vor der Säule blieb er stehen. In der nächsten Sekunde ließ er die Waffe fallen, presste beide Hände an seine Schläfen und wich stolpernd zurück.
    Sein Gesichtsausdruck zeigte erst Verwunderung, dann Verstehen – und plötzlich überzog ein breites Grinsen sein Gesicht. »Tlagalagh!«, stieß er triumphierend hervor. »Ich habe Tlagalagh gefunden, die ›Ewige Stadt‹ der frühen kosmischen Zivilisation!«
    Fast verzückt starrte er auf die makellos schimmernde Säule, schließlich kniff er die Augen zusammen.
    »Aber der Wächter lässt mich nicht an sich herankommen«, stellte er verärgert fest und löste ein ovales Gerät von seinem Gürtel. »Ob ich ihn mit dem Gedankentransmitter rufe? Aber nein, ein Nelson braucht keine Hilfe.«
    Flüchtig dachte er daran, dass er ohne die Verkettung von Zufällen niemals Tlagalagh erreicht hätte. Der erste Zufall war das Stasisfeld gewesen, das ihn und seine Schwester für längere Zeit festgehalten hatte, der zweite die Begegnung mit dem Hathor und dessen rätselhafte Bitte, ihn in eine entlegene Region des Universums zu begleiten. Diese Begegnung lag rund hundertsiebenundzwanzig Jahre zurück – und seitdem waren Guy Nelson und Mabel nicht mehr gealtert.
    Er begriff immer noch nicht, warum der Hüter des Lichts ausgerechnet ihn als Begleitung ausersehen hatte. Der Tatsache, dass seine Schwester Mabel ebenfalls eingeladen war, maß er keine besondere Bedeutung zu, denn Mabel gehörte zu ihm wie früher das Inventar der guten alten HER BRITANNIC MAJESTY.
    Guy Nelson massierte seinen Nasenrücken. Ob die alte H.B.M. noch auf Last Port stand? Hoffentlich hatte George sie laufend gewartet, damit sie nicht auseinander fiel. Hundertsiebenundzwanzig Jahre waren eine lange Zeit, auch wenn der Zahn der Zeit dem Roboter, den Guy aus hochwertigem Schrott selbst zusammengebaut hatte, eigentlich nichts anhaben konnte.
    Aus dem
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