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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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Nicht gerade freudestrahlend, aber voll unverhohlener Neugierde.
    Mittlerweile spürte Guy die Vibrationen nicht mehr, die Tlagalagh bis in die Grundfesten gebeutelt hatten. Bis auf unbedeutende Risse waren die Bauten der Miniaturstadt intakt geblieben.
    Mit seinen derben Händen strich er erstaunlich sanft über Mabels Haar. »Wahrscheinlich befinden wir uns schon in Andromeda«, sagte er rau, und dann zog er zum wiederholten Mal die Folie hervor, die Tengri Lethos durch das Tor geschoben hatte, und las die gedruckte Nachricht.
    »Liebe Freunde, ein alter Bekannter meiner Eltern hat mich dringend gebeten, ihn bei einem sehr wichtigen Vorhaben zu unterstützen. Deshalb habe ich den Intermitter auf volle Leistung geschaltet und mich auf die Rückreise begeben. Ich werde in einem uralten Stützpunkt meines Volkes Mittel und Wege finden, euch wieder zur normalen Körpergröße zu verhelfen. Bald sehen wir uns in der Zentrale des Ewigkeitsschiffs wieder.«
    Guy Nelson räusperte sich. »Du hast es gehört. Tengri wird uns helfen.«
    Mabel zog die Nase kraus. »Deine Vorwitzigkeit hat uns zu Gefangenen dieser Geisterstadt gemacht.«
    »Wir können Tlagalagh jederzeit verlassen.«
    »Aber wir finden uns draußen nicht zurecht. Und überhaupt: Glaubst du wirklich, diese Vibrationen wären normale Begleiterscheinungen des Intermissionsflugs gewesen? Wir haben diesen Antrieb zur Genüge kennengelernt, um zu wissen, dass er keine Erschütterungen verursacht. Ich fürchte, das Ewigkeitsschiff hat Probleme.«
    Guy Nelson griff in eine Beintasche seiner Kombination, holte eine Flasche hervor und trank den Rest aus. Die leere Flasche ließ er achtlos fallen.
    »Du irrst dich, Schwesterlein. Die hathorische Technik ist unerreicht – und der Hüter des Lichts ist unüberwindlich. Hicks!«
    »Auch das Ewigkeitsschiff arbeitet nur mit normalen technischen Mitteln – und die sind, wie alle Technik, unvollkommen«, beharrte Mabel. »Schließlich befördert der Intermitter das Schiff nur in einer unwahrscheinlich schnellen Folge von Transmissionen durch den Raum – zwischen einem Sprung und einer Milliarde Sprüngen pro Sekunde – sodass es für Außenstehende wirkt, als bewegte sich das Schiff mit hoher Überlichtgeschwindigkeit. Das ist keine Beherrschung von Raum und Zeit durch geistige Kräfte, sondern ein trivialer Vorgang.«
    Guy wandte sich um. Mabel sollte seine Sorge nicht bemerken. Er war keineswegs so optimistisch, wie er sich gab. Auch seiner Ansicht nach konnten die heftigen Erschütterungen bedeuten, dass das Ewigkeitsschiff Schwierigkeiten hatte.
    »Du bist mit deinem Latein am Ende, was?«, schimpfte Mabel. »Ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du dir ebenfalls Sorgen machst.«
    »Du kennst mich viel zu gut«, gab Guy Nelson zu. »Schön, ich mache mir Sorgen, aber ich weiß auch, dass Tengri mit allen Schwierigkeiten fertig werden kann. Ich schlage vor, wir gehen zum Tor. Bestimmt hat er inzwischen eine weitere Nachricht für uns hinterlassen.«
    Die Geschwister verließen den Raum in der Spitze eines Turmes, der für sie eine Höhe von schätzungsweise fünfhundert Metern hatte. Die Einrichtungen dieses Gebäudes waren ebenso wenig vom Zahn der Zeit angenagt wie alles andere in der Ewigen Stadt. Es gab tadellos funktionierende Antigravschächte, Klimaanlagen und Versorgungssysteme, die alles lieferten, was Menschen zum Leben benötigten.
    Nur die geheimen Schätze von Tlagalagh waren bisher jedem Zugriff entzogen. Es gab große Hallen, deren Tore sich nicht öffneten, und weder Mabel noch Guy zweifelten daran, dass sich dort Wertvolles verbarg.
    Ein Antigravschacht brachte sie in die Tiefe. Sie wurden von klarer Luft und einem hellen Kunsthimmel empfangen, als sie den Turm verließen. Vor ihnen erstreckte sich der Platz, an dessen jenseitigem Ende das Tor zur Außenwelt aufragte.
    Mabel wollte weitergehen, aber Guy hielt sie am Ärmel fest. »Wir können uns die Mühe sparen«, sagte er schwer. »Das Tor besteht nicht mehr.«
    Mabel starrte ihren Bruder ungläubig an, dann blickte sie über den Platz hinweg. Das Tor war tatsächlich verschwunden. »Oh, Gott!«, entfuhr es ihr. »Jetzt sind wir wirklich Gefangene dieser verdammten Stadt!«
    »Du solltest nicht Gott anrufen und fluchen in einem Atemzug«, sagte Guy. »Wahrscheinlich hat Tlagalagh das Tor nur verschlossen, weil es außerhalb Gefahren gibt, die die Stadt nicht haben will. Sie wird sich wieder öffnen, sobald die Gefahr vorbei ist.«
    »Du
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