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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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das Schiff einwirkt. Es scheint sich auf einem festen Himmelskörper von der Größe eines mittleren Planeten zu befinden. Unmittelbare schädliche Einwirkungen sind nicht festzustellen.«
    Der Hüter des Lichts spürte die Nachwirkungen der schweren Vibrationen, die ihn trotz des Konturschutzschirms seiner Kombination bis ins Mark getroffen hatten. »Du sprachst von einer Strukturerschütterung«, stellte er fest. »Welcher Art war sie – und wie konnte sie auf das Schiff einwirken?«
    »Es handelte sich um eine Erschütterung fünfdimensionaler Art. Sie wurde von Energien ausgelöst, die prinzipiell den Trägerenergien unseres Intertransmitters glichen. Danach versagten die Außensensoren. Seitdem fehlen mir weitere Informationen.«
    »Wir müssen also während einer unserer Transmissionen in das Transportfeld eines anderen – und wahrscheinlich stärkeren – Transmitters geraten sein«, sagte Lethos zu sich selbst. »Eine Kollision, die eigentlich unmöglich sein sollte, denn die Zeittaster zeigen jedes Hindernis entlang der temporalen Route.«
    »Wenn ein Phänomen nicht zur Zukunft unseres Universums gehört, lässt es sich mit den Tastern nicht vorhersehen«, kommentierte das Semorgehirn. »Die Wahrscheinlichkeit, dass wir mit einem Transportfeld kollidierten, das aus einem anderen Raum-Zeit-System, also aus einem anderen Universum kam, ist hoch.«
    »Ist unser Spontantransmitter funktionsfähig?«
    »Soll ich einen Transport einleiten?«
    »Vorläufig nicht«, erwiderte der Hüter des Lichts. »Ich wollte nur wissen, ob uns jederzeit ein Rückzug möglich ist. Weil ich annehme, dass wir auf einem Planeten stehen, der aus einem anderen Universum kam. Möglicherweise leben auf dieser Welt Intelligenzen, mit denen sich ein Kontakt herstellen lässt.« Er überlegte eine Weile, dann sagte er: »Übermittle mir ein Bild des Helioparks, in dem Tlagalagh steht!«
    Das holografische Abbild eines sonnenüberfluteten Parks entstand. Inmitten einer kreisrunden Rasenfläche ragte der Würfel auf. Tengri Lethos wusste nicht, ob Tlagalagh schon immer eine Miniaturstadt gewesen war oder ob sie einst aus unbekannten Gründen verkleinert worden war.
    Der Hüter des Lichts erschrak, weil der zwei Meter hohe torähnliche Fleck, der Tlagalagh zugänglich gemacht hatte, verschwunden war.
    Er versetzte sich mit Hilfe seines Spontantransmitters in den Heliopark. Vorsichtig ging er um den Würfel herum und betastete schließlich die Stelle, an der sich der Durchlass befunden hatte. Sie widerstand seinen Bemühungen ebenso wie die anderen Würfelflächen. Mabel und Guy Nelson schienen Gefangene der Ewigen Stadt geworden zu sein.
    Sicher hatte der Effekt mit der Kollision im Hyperraum zu tun, aber Tengri Lethos tröstete dieser Gedanke wenig. Er wusste nicht einmal, ob die beiden Menschen noch lebten, und wenn ja, wie sie ihre Abgeschiedenheit verkraften würden.
    Das alles wäre wahrscheinlich nicht so schlimm gewesen, wenn die Zeit innerhalb des Würfels nicht schneller abliefe als außerhalb. Die Geschwister würden also Monate oder Jahre subjektiven Erlebens als Gefangene verbringen müssen – ohne zu ahnen, dass in ihrer gewohnten Welt die Zeit siebzigmal langsamer verging.
    Tengri Lethos konnte sich dieses Problems nicht annehmen, solange er nicht wusste, wie es außerhalb des Ewigkeitsschiffs aussah. Aus diesem Dilemma heraus verstieß er gegen seine Grundsätze und entschied, sein Schiff zu verlassen und sich ins Ungewisse zu begeben …

2.
    Kershyll Vanne redete auf die Roboter ein, die ihn aus seinem Schiff trugen. Er war nicht etwa wütend, sondern versuchte lediglich, die Maschinen darauf aufmerksam zu machen, dass er nach einer Möglichkeit suchte, sich mit ihnen zu verständigen.
    Die Roboter reagierten nicht.
    Nach einiger Zeit gab Vanne seine Bemühungen auf. Beinahe gleichgültig nahm er es hin, dass die Roboter ihn einer größeren Maschine übergaben. Dieses Monstrum fuhr elastische Stahlplastikbänder aus und fesselte ihn.
    Kershyll Vanne konnte noch einen letzten Blick auf die Space-Jet erhaschen und sah erstaunt, dass die Roboter sich nicht länger um das Diskusschiff kümmerten. Sie haben es demnach nicht auf das Schiff, sondern nur auf mich abgesehen!, überlegte er. Ob diese Erkenntnis Gutes verhieß, hielt er indes für fraglich.
    Das Verhalten der Roboter war für ihn undurchsichtig. Er versuchte, sich einzureden, dass ES schon wissen würde, wozu es ihn auf diese Welt geführt hatte. Aber ES
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