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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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den See, sondern legten ihn auf dem Rückenteil des Transportroboters ab. Wollten sie ihn nicht …? Nachdem die Stahlplastikbänder Vanne wieder fixierten, setzte sich der Roboter in Bewegung und ließ den See hinter sich.
    Was immer die Maschinen mit ihm vorhatten, alles erschien dem Sieben-D-Mann weniger bedrohlich als das Versetzen in einen tiefschlafartigen Zustand.
    Nach einiger Zeit wurde er in ein Gebäude gebracht. Tiefblau leuchtende Halbkugeln verbreiteten künstliche Helligkeit. Vanne wunderte sich darüber, dass das Kunstlicht blau und nicht rot war wie die Sonne. Dann entsann er sich seiner Überlegungen hinsichtlich der Entstehung des Planeten. Lavallal war nicht das Kind von Porpoulo-Danger, sondern das einer tiefblau leuchtenden Sonne.
    Lavallal …? Erheitert stellte Kershyll Vanne fest, dass er diese Welt soeben auf die denkbar simpelste Weise nach den eintönigen Lautäußerungen der Roboter benannt hatte.
    Gleich darauf fielen seine Fesseln zum zweiten Mal und er wurde vom Rücken des Trageroboters herabgehoben.
    Vanne sah sich um und erkannte, dass er in eine Schaltzentrale gebracht worden war. Unterschiedlichste Bildflächen bedeckten die Wände, außerdem gab es plump wirkende Schaltkonsolen.
    Die Roboter, die sich hinter Vanne in den Schaltraum drängten, stießen wieder ihre einfachen Laute aus. Zweifellos wollten sie etwas von ihrem Gefangenen, doch Vanne erriet nicht, was sie erwarteten. Sicher sollte er irgendwelche Schaltungen vornehmen, aber dazu hätte er wissen müssen, zu welchem Zweck, um sich nach und nach an die richtigen Möglichkeiten heranzutasten.
    Seine erneuten Versuche, mit Hilfe des Translators eine akustische Verständigung aufzubauen, scheiterten.
    Völlig klar, Kershyll!, vernahm er plötzlich die Gedanken von Albun Kmunah. Wozu, glaubst du, hat man dir die Schläfer im See und anschließend diese Schaltungen vorgeführt? Zwischen beiden Demonstrationen kann es nur eine Verbindung geben: Die Roboter wollen, dass du die Schläfer aufweckst!
    Einigermaßen frustriert erkannte Kershyll Vanne die Logik dieses Gedankengangs. Natürlich war der Alpha-Mathematiker prädestiniert, Sinnzusammenhänge aus fremdartigen Verhaltensweisen herauszulesen, aber im Nachhinein erschien seine Schlussfolgerung so zwingend logisch, dass Vanne sich ärgerte, weil er nicht von selbst darauf gekommen war.
    Du scheinst dich gar nicht zu freuen, dass ich wieder präsent bin, stellte das Kmunah-Bewusstsein fest. Seit wann beschäftigt sich ein Psychomathelogist wie du mit selbstquälerischen und frustrierenden Rückblicken?
    Das schreckte Vanne vollends auf. Ich war lange allein!, gab er zurück.
    Nun kannte er das Ziel. Natürlich würde es Probleme geben, aber alle Schwierigkeiten ließen sich überwinden, wenn genügend Zeit zur Verfügung stand.
    Kershyll Vanne war sicher, dass auf Lavallal eine Notlage herrschte. Keinesfalls durfte er annehmen, die Hilfe Außenstehender wäre für die Erweckung der Schläfer eingeplant gewesen. Zweifellos hätte eine Automatik das zu einem bestimmten Zeitpunkt vornehmen sollen. Doch etwas war schiefgegangen. Die Automatik erfüllte ihre Aufgabe nicht – und die Roboter konnten mit den Schaltungen nicht umgehen.
    Albun Kmunah verhielt sich wieder schweigsam. Vanne wusste, dass der Alpha-Mathematiker erst wieder eingreifen würde, wenn seine Fachkenntnisse gebraucht wurden. Mit Schaltungen aller Art konnte Vanne selbst folgerichtiger umgehen. Der Einzige, der auf diesem Gebiet – vor allem, was die Funktionsprinzipien artfremder Geräte anging – besser war als Vanne, war der Totalenergie-Ingenieur Hito Guduka. Aber da er sich nicht meldete, litt er offenbar noch unter den Auswirkungen des mentalen Schocks.
    Entschlossen konzentrierte Kershyll Vanne sich auf die größte Schaltkonsole.
    Zwei Roboter traten unbeholfen neben ihn. Mit tentakelförmigen Greiforganen kopierten sie seine Bewegungen.
    »Ihr hindert mich daran, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren!«, fuhr Vanne sie ärgerlich an. »Kontrolleure, die weniger verstehen als der, den sie kontrollieren, sind Störfaktoren!«
    Die Roboter reagierten nicht darauf. Es war, als hätte das Konzept gegen die Wand gesprochen.
    Was wird hier eigentlich gespielt?, meldete sich Indira Vecculi mürrisch.
    Lies die Antwort in meinem Gedächtnis! Vanne war entschlossen, alle weiteren Äußerungen der Positronikerin zu ignorieren. Indira konnte penetrant zänkisch und rechthaberisch sein, aber wenn sie
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