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Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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Das war für ihn der letzte Beweis, dass er es mit dem Hathor Tengri Lethos zu tun hatte, der sich selbst als Hüter des Lichts bezeichnete!
    Von dieser Gestalt, von dem Gesicht und von den Augen hatte er im Archiv ebenfalls ausgezeichnete dreidimensionale Aufnahmen gesehen, zusammen mit einem umfangreichen Dossier. Während der Aphilie hatte es sogar exakte Anweisungen gegeben, wie sich Agenten des Geheimdiensts verhalten sollten, falls sie – aus welchen Gründen auch immer – dem Hüter des Lichts begegneten. Die aphilische Regierung hatte darauf spekuliert, dass Tengri Lethos infolge seiner gefühlsbetonten Einstellung allen intelligenten Lebewesen gegenüber sich zu spät entschließen würde, zu seiner Verteidigung Gewalt anzuwenden. Das Licht der Vernunft war deshalb zu dem Entschluss gekommen, ihn im Fall einer Begegnung zu täuschen, zu überwältigen und sich seiner Supertechnik zu bemächtigen.
    Vanne errötete nachträglich, als er daran dachte, dass er als Aphiliker skrupellos diese Anweisung befolgt hätte. Da er die Aphilie gleich einem Albtraum weit hinter sich gelassen hatte, wusste er, dass das, was die Aphiliker als ›gefühlsbetonte Einstellung‹ bezeichnet hatten, nichts anderes als die hochstehende Ethik dieses Lebewesens war, eine Ethik, die Vanne grundsätzlich bejahte, auch wenn er wusste, dass er sie in den wenigsten Fällen konsequent würde anwenden können.
    Ihm war klar, dass er den Hüter des Lichts treffen musste!
    Tengri Lethos verfügte nicht über eine tragbare Ausrüstung, mit der sich superfeine Messungen durchführen ließen, die nötig waren, um zu berechnen, aus welchem Universum der seltsame Planet gekommen war. Aber diese Messungen würde ohnehin das Semorgehirn veranlassen, sobald die Außensensoren wieder arbeiteten. Vorläufig genügte es, festzustellen, ob die Welt, mit der das Ewigkeitsschiff im Hyperraum kollidiert war, tatsächlich aus einem fremden Universum kam.
    Der Hathor löste den Multitektor von seinem Gürtel und übermittelte dem Gerät seinen Gedankenbefehl, die Strangeness des Planeten zu messen.
    Die Differenz erwies sich als außerordentlich minimal, dennoch war das die Bestätigung, dass der Planet einem anderen Universum angehörte. Dem Hüter des Lichts genügte diese Feststellung. Er selbst hatte in früherer Zeit ebenfalls fremde Universen besucht. Allerdings war nicht anzunehmen, dass die Unbekannten, die den Planeten auf die Reise geschickt hatten, sich der gleichen Methode bedienten.
    Die Unbekannten? Befanden sie sich auf dem Planeten oder hatten sie lediglich den toten Himmelskörper geschickt – und in beiden Fällen, aus welchem Grund? Zumindest mussten sie über ein gesteigertes Wissen verfügen, denn bis zu einem bestimmten Entwicklungsstadium pflegten intelligente Wesen sich nur ein einziges Universum vorzustellen.
    Die komplizierten Zusammenhänge zwischen den individuellen Universen, die quasi Zellen eines Organismus' waren und demzufolge in einem gewissen Rhythmus entstanden und vergingen, und dem Überuniversum als eben dem ultraenergetischen Organismus konnte auch das alte Wissen der Hathorer nicht erklären. Doch zweifellos war da viel mehr – und vielleicht waren die nicht mehr körpergebunden Superintelligenzen schon zur höheren Erkenntnis fähig. Die umfassende Schöpfung zu durchschauen, vermochten sie sicherlich auch noch nicht. Das war vielleicht in Äonen zu erreichen, wenn eine unvorstellbare Zahl vergeistigter Intelligenzen sich in der Durchdringung des Alls vereinigte und das Überuniversum zu einer einzigen Ultraintelligenz werden ließ, die sich selbst erkannte.
    Diesen Weg freizuhalten, indem Gemeinsamkeiten gefördert wurden, war die erste Aufgabe, die den Hütern des Lichts von ihren Vorfahren gestellt worden war. Das war eine Bürde, die den Hathor mitunter schwer belastete. Denn seine Möglichkeiten waren begrenzt, und alle negativen Tendenzen entwickelten sich oft erschreckend stark. Häufig fühlte sich Tengri Lethos einsam, obwohl er Freunde hatte. Sie waren nur leider nicht in der Lage, sein Denken zu übernehmen.
    Gewiss, hin und wieder gab es Kontakte zu Superintelligenzen wie beispielsweise ES. Aber sie waren die Produkte anderer Entwicklungen als die Hüter des Lichts. Deshalb gab es nur wenige Gemeinsamkeiten.
    Dennoch hatte ES kürzlich Kontakt mit ihm aufgenommen und ihn gebeten, in Zusammenarbeit mit einem anderen Wesen etwas zu korrigieren, das weite Bereiche des Universums bedrohte. ES konnte
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