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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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sein. An diesem Morgen hätte sie den ersten Preis gewonnen für kaum existentes Selbstwertgefühl. “Nein. Ich entschuldige mich nicht ständig für alles”, entgegnete sie energisch. “Oder vielmehr, ich meine, ich hab das immer getan, aber jetzt tu ich es nicht mehr. Bis auf jetzt, natürlich.” Sie atmete tief ein und dann langsam wieder aus. “Ich bin völlig verwirrt. Ich meine, ich bin noch nie in einer solchen Lage gewesen. Also wirklich, das alles ist irrwitzig.”
    Er konzentrierte sich wieder auf das Einschenken des Kaffees. Sollte sie ruhig weiterreden.
    Sie starrte seinen breiten Rücken an und zuckte hilflos die Schultern. “Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mir scheint, ich habe eine Art Gedächtnislücke darüber, wie ich hergekommen bin.”
    Er drehte sich zu ihr um, die Kanne in der einen, ihre dampfende Tasse Kaffee in der anderen Hand. “Wie du ständig wiederholst. Erinnerst du dich noch daran, dass ich in dir war, mit verschiedenen Variationen, den Großteil der letzten Nacht?”
    Carly zuckte vor der kühlen, fast brutalen Direktheit seiner Frage zurück. Aber sie antwortete ihm. “Natürlich erinnere ich mich daran. Ich erinnere mich an alles …” Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Die Situation war ihr schrecklich peinlich, und sie senkte den Blick.
    Nach einer Weile fragte er: “Das ist also nicht Teil deiner Gedächtnislücke?”
    Sie schüttelte den Kopf, konnte ihn aber immer noch nicht ansehen. Seine Stimme wurde ein wenig sanfter. “Das ist schon in Ordnung, weißt du.”
    “Nein, ist es nicht”, widersprach Carly leise und schüttelte lebhaft den Kopf. “Das ist mit Sicherheit nicht in Ordnung. Ich tue so was nicht.”
    “Du tust was nicht?”
    Leise sagte sie: “Mit Leuten ins Bett gehen, die ich nicht mal kenne.” Und wieder wurde ihr heiß vor Scham. Trotzdem zwang sie sich, seinem Blick zu begegnen. “Dies muss der peinlichste Morgen meines Lebens sein.”
    Sie hielt seinem Blick stand. Sie musste aufhören, sich wie irgendein verwirrtes Gänschen aufzuführen, und aufhören, vor der Situation davonzulaufen. Sie musste sich ihm und der nackten Tatsache dessen, was sie miteinander getan hatten, stellen.
    Er sah sie noch einen Augenblick lang nachdenklich an, dann nickte er, und ein kleines Lächeln erschien in seinen Mundwinkeln. Das war der erste annähernd angenehme Ausdruck, den sie in seinem Gesicht sah, seit sie die Küche betreten hatte. Als sich die Atmosphäre des starken Misstrauens etwas lichtete, spürte Carly, wie ihre innere Anspannung ein wenig nachließ.
    Er stellte die Kanne wieder in die Kaffeemaschine, kam zurück zum Tisch und stellte ihre Tasse vor sie hin. “Hier. Nein, du scheinst nicht der Typ zu sein, der mit Fremden ins Bett hüpft.”
    Er holte sich den eigenen Becher von der Arbeitsplatte, stellte ihn auf den Tisch und zog sich einen Stuhl heran. Geschmeidig setzte er sich rittlings darauf und legte die Arme auf die Rückenlehne. “Gut, reden wir darüber. Erinnerst du dich daran, dass du in die Bar gekommen bist?”
    Sie schloss die Augen und rieb sich die Lider in dem Versuch, sich zu konzentrieren. “Ja, ich glaube schon. Gelächter … Männerstimmen. Es war kalt. Grüne Augen. Nebelhafte Fetzen, das ist alles. Das meiste ist völlig verschwommen.”
    “Wo warst du denn vorher?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Ich habe keine Ahnung.”
    “Trink deinen Kaffee”, sagte er. “Vielleicht wird das Koffein dir helfen.”
    Bei seinem bestimmenden Ton riss sie zwar die Augen auf, beschloss jedoch, dass es besser für sie wäre, ihn einfach zu ignorieren. Sie legte die Finger um die Tasse, trank einen Schluck, dann noch einen. Dankbar empfand sie die Wärme, die sich in ihrem Körper breit machte. “Oh, das ist gut.”
    “Das ist so ungefähr das Einzige, was ich zum Trinken oder Essen im Haus habe. Ich bin seit Wochen nicht mehr beim Einkaufen gewesen. Ich kann dir nicht einmal einen Orangensaft anbieten.
    Bei dem Gedanken an Essen drehte sich ihr der Magen um. “Im Augenblick möchte ich sonst nichts. Danke.”
    “Gut, dann lass uns reden.”
    “War das ein Befehl? Ich meine, sollte ich salutieren und sagen ‘Zu Befehl’, Sir?”
    “Jetzt ist es an mir, mich zu entschuldigen”, erklärte er reumütig. “Ignoriere das einfach. Ich war bei den Marines.”
    Nick rieb sich das Gesicht und fuhr sich dann mit den Fingern durch das dichte Haar. “Ich weiß einfach nicht, was ich von alledem halten soll”, gab er zu.
    Er
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