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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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streckte die Arme hoch über den Kopf, reckte sich ausgiebig, atmete ein paar Mal tief ein und rollte dann die Schultern, um die Verspannung zu lösen. Er war müde. Und ehrlich gesagt, war er körperlich ziemlich erledigt, denn die amourösen Spiele der letzten Nacht hatten ihren Zoll gefordert, auch wenn er das nur äußerst ungern zugab.
    Zurück zur augenblicklichen Situation, dachte er. Sie behauptete, eine Gedächtnislücke zu haben. Wenigstens versuchte sie nicht abzustreiten, dass sie mit ihm zusammen gewesen war. Teufel, vielleicht enthielt ihre Geschichte ja sogar ein Körnchen Wahrheit: Auf jeden Fall schien sie keine geborene Lügnerin zu sein. Er war neugierig, und er war Polizist … er liebte Rätsel.
    “Gut”, sagte er, bereit, sich zu ihren Gunsten zu entscheiden. “Fangen wir von vorne an. Was ist das Letzte, woran du dich erinnerst, ich meine, von vorher?”
    Wieder schloss sie die Augen, ganz so, als versuchte sie, sich an ein Bild zu erinnern. Ihre braunen Wimpern lagen fächerförmig auf den blassblauen Schatten unter ihren Augen. “Richards Gesicht”, sagte sie nach einem Augenblick. “Freitagabend. Ja, genau. Ich habe mit Richard zu Abend gegessen.”
    “Richard?” Obwohl er innerlich erstarrte, war Nick bemüht, seine Stimme unpersönlich zu halten. Es sollte ihn nicht überraschen, dass sie den Namen eines Mannes erwähnte. Er wusste überhaupt nichts von ihr, nicht einmal, ob sie zu jemand anders gehörte.
    “Mein Mann. Nein, entschuldige, mein geschiedener Mann.” Sie blickte ihn mit einem um Verzeihung heischenden Blick an. “Es ist alles ziemlich verschwommen. Wir sind seit einem Jahr geschieden.”
    Geschieden. Er entspannte sich wieder und überlegte flüchtig, ob er für einen kurzen Augenblick so etwas wie Eifersucht empfunden hatte. Unmöglich. Völlig unangemessen. Eifersucht bedeutete Besitzanspruch, und er war noch nie besitzergreifend gewesen. Außerdem hatte er die Frau ja gerade erst kennengelernt.
    “Sprich weiter.” Er trank seinen Kaffee aus, stand auf und schenkte die beiden Tassen noch einmal voll. “Erzähl mir von dem Abendessen mit Richard”, bat er und setzte sich wieder. Während sie überlegte, musterte er sie eingehend. “Was fällt dir sonst noch ein?”, ermunterte er sie.
    “Wir waren in einem Restaurant, im ‘Greenery’ in der Altstadt von Boston. Er trug einen Anzug. Wir haben uns über alltägliche Dinge unterhalten. Das glaube ich zumindest.” Sie runzelte die Stirn und biss sich auf die Lippe. Als ihr ein neuer Gedanke kam, hob sie den Kopf und sah Nick an. “Ist heute etwa Sonntag?”
    “Ja.”
    Entsetzt schlug sie die Hand vor den Mund. “Meine Güte, ich habe die Erinnerung an fast zwei Tage verloren. Wie konnte ich die Erinnerung an zwei Tage verlieren?” Panik zeigte sich in ihren Augen, und sie ballte die Hand, die auf dem Tisch lag, zur Faust.
    Er streckte den Arm aus, ergriff ihre Hand und drückte sie beruhigend. “Amanda …”
    “So heiße ich nicht.” Ihre Lippen zitterten.
    “Ich vergaß. Entschuldige.”
    “Ich weiß nicht, wieso du mich Amanda nennst”, beklagte sie sich.
    Er blieb ganz ruhig. “Weil du mir in der Bar gesagt hast, dass du Amanda heißt. Hör zu … Carly, richtig?”
    Sie nickte. Er sah, wie schwer es ihr fiel, die Beherrschung nicht ganz zu verlieren. “Carly. Und weiter?”
    “Carla Anne Terry. Ich werde Carly gerufen.”
    Er ließ ihre Hand los und streckte ihr seine entgegen, ganz so, als wollte er sie schütteln. “Nicholas Constantine Holmes. Nick.” Seine Lippen umspielte ein kleines, amüsiertes Lächeln. “Erfreut, dich kennenzulernen.”
    Carly blickte verwirrt auf seine Hand. Was, um alles in der Welt, war hier los? Vor einem Moment noch hatte sie wie Espenlaub gezittert, und jetzt verspürte sie den unheimlichen Drang, in nervöses Gelächter auszubrechen. Er hatte sich soeben vorgestellt. Wenn das nicht verrückt war. Hätte sie nicht seinen vollen Namen kennen sollen, bevor … Bevor sie die aufregendste, sinnlichste Nacht mit ihm verbrachte, die sie je erlebt hatte oder jemals im Leben wieder erleben würde.
    “OhMann”, sagte sie erschüttert. “Worauf habe ich mich da bloß eingelassen?”
    “Mich darfst du nicht fragen”, meinte Nick ruhig. “Auch auf die Gefahr hin, dich damit noch mehr aufzuwühlen, möchte ich doch, dass du weißt, dass ich unsere gemeinsame Nacht, jeden einzelnen Augenblick davon, in jeder Hinsicht überaus befriedigend fand.”
    Als sie ihn
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