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Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)

Titel: Tiffany Duo Band 0119 (German Edition)
Autoren: Marie Ferrarella , Sharon Mignerey , Kathleen Creighton
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bist du das wirklich?”
    Daraufhin schien die blonde Frau ebenfalls zermalmt zu werden und starrte Charly eine ganze Weile in sprachloser Verwirrung an. Dann riss sie den Mund auf, presste sich beide Hände aufs Herz und keuchte: “Oh, mein Gott, ich
fasse
es nicht!”
    Sie rannte mit ausgebreiteten Armen auf Charly zu, wobei sie gleichzeitig einen markerschütternden Schrei ausstieß, der jeden sich in Hörweite befindlichen Menschen veranlasst hätte, schnurstracks die 911 zu wählen, bis auf die Leute aus dem Süden, die an derlei Gefühlsausbrüche gewöhnt waren und seelenruhig mit dem, womit sie gerade beschäftigt waren, weitermachten. Tatsächlich wurde der Schrei von den Pärchen in der Ecke und dem Jungen, der sich nur ein paar Schritte weiter mit dem Videospiel vergnügte, komplett ignoriert.
    “Charlene Elizabeth Phelps, bist du das
wirklich
? Oh, Mann, ich schwör’s, das überlebe ich nicht. Ach, du meine Güte, lass dich anschauen, Menschenskind, du hast dich ja kein bisschen verändert, nicht das
kleinste
bisschen. Wo in aller Welt hast du denn die ganzen Jahre über
gesteckt
? Oh, mein armes Herz rast wie ein Hochgeschwindigkeitszug. Warum hast du denn nie
geschrieben
? Ach du liebes Lieschen, ich glaube, ich muss mich sofort hinsetzen oder ich falle um. Charlene Phelps, ich könnte dich auf der Stelle
erwürgen
, wirklich, ich schwör’s …”
    Obwohl dies alles von so viel Lachen, Freudentränen und Umarmungen begleitet und in einer Lautstärke vorgebracht wurde, die jedem ohrenbetäubenden Fabriklärm hätte Konkurrenz machen können, und gewiss war, dass sich kein sprichwörtlicher verlorener Sohn – oder keine Tochter – mehr hätte wünschen können, überraschte es Charly nicht. Da Kelly Grace vor all diesen Jahren ihre beste Freundin gewesen war und sie schon damals zu Gefühlsausbrüchen neigte, war es genau das, was sie erwartet hatte.
    “Ich heiße jetzt Charly”, warf sie schnell ein, als Kelly Grace nach Luft schnappen musste. “Es tut mir leid, dass ich nicht geschrieben habe, wirklich …” Na schön, okay, auch wenn sie es nicht gern zugab, aber ein bisschen gerührt war sie schon.
    Kelly Grace machte eine Handbewegung, als wolle sie eine lästige Fliege verscheuchen. “Ach, Menschenskind, sag nichts, sag jetzt bloß nichts. Ich weiß doch, wie es ist, ich weiß es wirklich … ich bin ja selbst genauso schrecklich. Aber hättest du mir nicht wenigstens Bescheid sagen können, dass du kommst?”
    “Tja also …”, murmelte Charly, “es war so eine Art spontane Entscheidung.”
    Kelly Grace wischte sich die Freudentränen ab, dann trocknete sie sich die Hände an ihrer Schürze und griff nach Charlys Händen. “Schön, aber jetzt musst du mir alles erzählen,
auf der Stelle
. Und du nennst dich jetzt Charly, sagst du? Oh, das ist süß, es gefällt mir wirklich … aber du weißt, dass ich es
nie
über mich bringen würde, dich anders als Charlene zu nennen. Komm, setz dich doch. Hast du Hunger? Kann ich dir etwas zu trinken bringen? Wie wär’s mit einem gesüßten Eistee? Oh, Vater im Himmel, weißt du noch, wie gern du früher Kirschcoke getrunken hast? Trinkst du immer noch so’n Zeug?”
    “Vielleicht wenn du ein bisschen Bourbon reintust”, erwiderte Charly, nicht ganz im Scherz.
    Kelly Grace lachte und fächelte sich mit der Hand Luft zu. “Ach, du meine Güte, du hast dich wirklich
kein bisschen
verändert.” Sie legte den Kopf schräg und unterzog Charly einer eingehenden Musterung. “Und noch kein einziges graues Haar auf dem Kopf.”
    “Das wird auch so bleiben, solange nur ein Funken Leben in mir ist.”
    Kelly Grace lachte wieder. “Na, ich schwöre, dass du noch genauso aussiehst wie damals auf der Highschool.”
    “Du auch”, schwindelte Charly, während sie in eine Bank rutschte.
    “Ach jetzt hör aber auf,
ich
doch nicht. Ich habe seit meiner Scheidung
mindestens
zwanzig Pfund zugelegt …”
    “Oh, Kelly Grace, das tut mir leid.”
    “Ja … mir auch. Obwohl es schon eine Weile her ist. Inzwischen bin ich darüber weg … es hat sich als das Beste herausgestellt, weißt du.”
    “Hast du …?” Charly zögerte, weil ihr der Name entfallen war.
    “Bobby Hanratty”, half Kelly Grace ihr auf die Sprünge, während sie sich Charly gegenübersetzte und die Arme über den schweren Brüsten verschränkte. Ihr Lächeln und ihre Grübchen waren noch dieselben wie früher, aber ihre Augen wirkten müde und ein bisschen traurig. Sie zuckte die
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