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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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nicht weiter um die irritierten Blicke der Menschen, die an ihr vorüber gingen. Also weiter im Takt… Zu gehen war wichtig, weil sie endlich lernen musste, auf eigenen Beinen zu stehen und sich nicht von einem Mann abhängig machen durfte. Gut, mit dem Erfolg ihrer Romanreihe stand sie ja eigentlich schon auf ihren eigenen Beinen und verdiente damit wahrscheinlich weitaus mehr Geld als Nick. Und der beste Beweis dafür, dass sie gelernt hatte, für sich und ihre Interessen zu kämpfen und diese durchzusetzen, war der erfolgreiche Abschluss der Verträge mit TFP, die sie nicht, wie geplant, hatten über den Tisch ziehen können.
    Und selbst wenn sie hier in den USA bei Nick blieb, würde sie sich nicht abhängig von ihm machen. Sie konnte sich selbst ein Haus oder eine Wohnung hier kaufen (es war doch ganz schön, irgendwo einen zweiten Wohnsitz zu haben), würde ihr eigenes Geld verdienen und immer zurück nach Deutschland fahren können, wenn sie darauf Lust hatte. Im Grunde konnten sie und Nick ja auch pendeln, ein paar Monate hier ein paar Monate dort leben und keiner von ihnen musste auf den Kontakt zu seiner Familie verzichten.
    Aaaber sie musste jetzt unbedingt zurück, weil… weil sie ein paar dringende Dinge zu erledigen hatte. Die Lesereise organisieren zum Beispiel, sich mit ihren Freunden und Kollegen treffen, um ihre Organisation weiter voranzubringen, weiter an ihren Buch arbeiten…
    Lisa schluckte schwer und ihr Magen begann sich zu verknoten. Schreiben konnte sie eigentlich auch hier. Und die anderen Termine ließen sich sicherlich auch um ein paar Wochen verschieben. Eigentlich gab es überhaupt keinen wirklich triftigen Grund schon heute zurück nach Deutschland zu fahren und sich von Nick zu trennen. Sie hatte nur Angst. Mal wieder. Wie dumm. Wie dumm zu denken, dass man sich vor seelischen Schmerzen schützen konnte, indem man kein Risiko einging und sich damit die Schmerzen schon vorher zufügte. Schmerzen, die vielleicht ohne ihre dumme Entscheidung nie entstanden wären, weil Nick und sie… weil sie beide vielleicht wirklich füreinander bestimmt waren und glücklich miteinander werden konnten.
    Und auf einmal war da wieder die Stimme ihres Bruders in Lisas Ohren: „Kannst du mir mal erklären, was du für ein Problem hast?! Der Kerl ist perfekt für dich!… Du musst wieder anfangen, anderen Menschen zu vertrauen, Lisa!“
    Lisa erhob sich von der Bank, griff wie in Trance nach ihrer Tasche.
      „Dieser Nick scheint dir wirklich gut zu tun. Stoße ihn nicht weg, nur weil du Angst davor hast, wieder enttäuscht zu werden. Du könntest es später bereuen. Und ich finde, du hast jetzt lange genug der Welt bewiesen, dass du eine unabhängige, starke Frau bist, die sich von niemandem etwas vormachen lässt.“
    Genau! Sie war eine unabhängige, starke Frau, die sich von niemandem etwas vormachen ließ – außer von sich selbst. Aber auch damit war jetzt Schluss! Sie wusste jetzt, was sie wollte. Sie wollte Nick. Nicht irgendwann, nicht aus der Ferne, nicht als Affäre. Sie wollte ihn heute, hier und jetzt und wenn sie irgendwohin flog, dann nur mit ihm zusammen. Zur Hölle mit der verdammten Angst! Die gehörte nicht hierher. Liebe mochte kompliziert, aufregend und manchmal auch schmerzhaft sein, aber sie war nichts, wovor man Angst haben musste – nicht, wenn sie wahr und tief war und von beiden Seiten so erwidert wurde wie von ihnen beiden.
    Lisas Herz öffnete sich bei diesem Gedanken ganz weit und nun spürte sie es tatsächlich: Das war der richtige Weg, der Weg, für den sich ihr Herz entschieden hatte.

    ≈

    Ein Taxi zu finden war für Nick nicht schwer gewesen. Weitaus schwerer gestaltete es sich, mit diesem Taxi durch den dichten Stadtverkehr zu kommen – vor allem, wenn es momentan von Baustellen nur so wimmelte. Eigentlich konnte man gar nicht davon reden, zu fahren, denn das Taxi bewegte sich mit jedem Anfahren nur wenige Meter vorwärts, nur um dann wieder stehenzubleiben. Es war nicht zum Aushalten!
    Nick rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her und reckte immer wieder den Hals um zu sehen, ob irgendwo ein Ende des Staus abzusehen war, doch so wirklich etwas erkennen konnte er nicht. Er war so furchtbar nervös, hielt es kaum aus, hier in diesem Auto zu sitzen und nichts tun zu können und das ständige Gehupe um ihn herum zehrte zusätzlich an seinen dünnen Nerven.
    Er warf zum wiederholten Mal einen Blick auf seine Armbanduhr und schüttelte dann frustriert den
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