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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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Herz machte einen kleinen Hopser, obwohl sie ganz genau wusste, wie dumm das war.
    „Chester-Millington der Dritte:“
    Natürlich nicht Nick. Warum sollte Nick auch Karen anrufen? Und dennoch sank Lisas Herz ein wenig und sie fühlte sich noch schlechter als zuvor. Sie versuchte sich das jedoch nicht anmerken zu lassen, sondern lächelte ihre Freundin sogar an.
    „Und was wollte er?“ fragte sie.
    „Er hat gefragt, ob World Protect nicht vielleicht ein Interesse an einer generellen Kooperation mit TFP hätte“, grinste Karen mit unverhohlenem Spott in der Stimme. „TFP wäre sehr daran gelegen, ‚Gutes‘ in der Welt zu tun. Das müsste dann nur auch öffentlich gemacht werden.“
    „Kein Wort über die zwei Prozent, die Nick uns zugesagt hat?“ wunderte Lisa sich und war tatsächlich für einen Moment von ihrem Schmerz abgelenkt.
    Karen schüttelte den Kopf. „Ich glaube, die haben sich wieder eingefangen und wollen nun unbedingt noch die Rechte an deinen anderen Teilen haben und lassen sich dafür auf jeden Handel ein.“
    Lisa legte ein wenig den Kopf schräg und brachte dieses Mal sogar ein echtes Lächeln zustande. „Dann sag ihnen, ich bin neuen Verhandlungen nicht abgeneigt, wenn sie mir versichern, dass Nick wieder zusammen mit mir an den Drehbüchern schreiben wird.“
    „Das richte ich ihnen nur zu gern aus!“ gab Karen grinsend zurück und wandte sich nun wirklich zum Gehen um. „Meld’ dich, sobald du Zuhause bist, ja? Ganz egal, wie spät es ist!“
    Lisa nickte stumm und schenkte ihrer Freundin noch ein letztes Lächeln, bevor diese in der Menge der anderen Menschen verschwand. Der Druck in ihrer Brust wuchs wieder so sehr an, dass Lisa sich, nach einem flüchtigen Blick auf die Uhr, erneut setzen musste. So viele Menschen um sie herum und dennoch fühlte sie sich einsamer als jemals zuvor. Sie presste die Lippen zusammen und straffte die Schultern, kämpfte gegen ihre Tränen und die niederdrückende Trauer an. Doch es war so schwer, so furchtbar schwer, jetzt, wo niemand mehr da war, der sie von ihrem Kummer ablenken konnte. Und natürlich kamen die Erinnerungen an Nick, an ihre letzten beiden gemeinsamen Tage und Nächte nun mit aller Macht zurück…

    „Oh, Gott, so eine Frisur hatte ich auch mal!“ prustete Lisa und hielt das vergilbte Foto eines ungefähr fünfjährigen Nicks mit wundervollem Topfschnitt seinem mitdreißiger Alter Ego entgegen. „Nur dass mein Pony ungefähr fünf Millimeter lang war, weil meine Mutter den zu oft begradigt hatte.“
    Nick grinste sie breit an. „Schön zu hören, dass nicht nur meine Mutter eine Zeit lang gedacht hat, Haare zu schneiden sei keine Kunst.“ Er beugte sich ein wenig vor und wühlte mit angestrengt zusammengezogenen Brauen in den Fotos herum, die er vor ungefähr einer Stunde zusammen mit ein paar alten Fotoalben auf dem Wohnzimmerteppich ausgebreitet hatte. Schuld an diesem Chaos war eigentlich nur das Bild seiner Nichte gewesen, das Nat ihnen am Morgen mit den Worten „Irgendwie sieht sie ihrem Onkel ziemlich ähnlich“ per E-Mail zugesandt hatte. Lisa hatte das natürlich sofort überprüfen wollen und Nick nach Babyfotos von ihm gefragt. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich darauf einlassen würde, sofort seine Vergangenheit vor ihr auszubreiten, doch er hatte es getan und sie hatte das Gefühl, sich immer mehr in ihn zu verlieben – wenn das überhaupt noch ging. Es gab so viele Geschichten, die mit den Fotos zusammenhingen, und Lisa genoss jede einzelne von ihnen, fügte ihre eigenen hinzu und fühlte sich Nick so nah wie keinem anderen Mann zuvor. Es war einfach wundervoll!
    „Was genau suchst du?“ fragte sie Nick nach einer Weile.
    „Ein Bild, das du nicht sehen darfst“, erklärte er konzentriert.
    „Warum nicht?“
    „Ich trag darauf Mädchenkleider.“
    Lisa blinzelte ihn erstaunt an und Nick seufzte in gespielter Resignation. „Hannah und ihre beste Freundin Georgia fanden es früher ganz toll, den kleinen Nicky als Barbiepuppe zu missbrauchen und ihn dazu zu animieren, auch noch in Mädchenkleidern für sie zu tanzen.“
    Lisa presste angestrengt die Lippen zusammen, dennoch entwischte ihr ein leises Prusten.
    „Schön wäre es, wenn ich wenigstens behaupten könnte, der kleine Nicky hätte das nicht freiwillig gemacht und überhaupt keinen Spaß daran gehabt“, setzte Nick schmunzelnd hinzu.
    „Was hat er denn dafür bekommen?“ hakte Lisa wissend nach und Nicks Schmunzeln wurde zu einem
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