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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition)
Autoren: Ina Linger
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Sack zurück auf die Couch fallen ließ. Liam hatte einen Schlüssel und würde bestimmt nicht lange darauf warten, die Tür geöffnet zu bekommen.
    Tatsächlich war nur ein paar Sekunden später ein Schlüsselklimpern zu hören und die Haustür öffnete sich. „Nick? Bist du da?“
    „Hier drüben“, rief Nick wenig enthusiastisch zurück und konnte Liams rasche Schritte auf dem gefliesten Flurboden hören. Dann erschien er auch schon im Wohnzimmer. Seine Augen leuchteten fröhlich auf, als er Nick entdeckte.
    „Na, Mr. Three-Night-Stand?“ grinste Liam ihn an und kam sofort zu ihm hinüber. „Oder trifft es das schon nicht mehr? Was die Nächte angeht wohl schon, aber…“
    „Halt die Klappe, Liam!“ brummte Nick ungehalten und freute sich innerlich sogar ein wenig darüber, dass sich ein Teil seines Kummers in Wut verwandelte. „Das war überhaupt kein… Night-Stand .“
    „Ach?“ Liam machte ein erstauntes Gesicht. „Schön, dass Lisa dir wieder ein wenig Verstand eingevö-“
    Das Kissen, das seinem Freund in dieser Sekunde mit Schwung an den Kopf klatschte, ließ Liam nicht nur verstummen, sondern auch lachend einen Schritt zurückmachen.
    „Hey, ich freu’ mich doch für dich“, erwiderte er beschwichtigend und warf das Kissen salopp zurück auf die Couch. „Warum sonst hast du in den letzten beiden Tagen nichts von mir gehört? Ich wollte euch ein bisschen Zeit allein gönnen, nach dem Drama, das ihr durchgemacht habt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie erleichtert ich war, als ich mitbekommen hab, dass ihr euch endlich versöhnt habt. Ich dachte schon, du bleibst dir selbst im Weg stehen, bis sie weg ist, und verfällst dann in tiefe Depressionen, weil dir auf einmal klar wird, dass sie die Eine ist, nach der du immer gesucht hast. Gott sei Dank hast du gerade noch die Kurve gekriegt…“ 
    Er hielt inne und kniff ein wenig die Augen zusammen. „‘Gerade noch’ trifft es eigentlich schon gar nicht mehr – das war so was von haarscharf am Abgrund vorbei…“ Liam zeichnete mit seiner Hand eine Kurve in der Luft und schüttelte sie dann aus, als hätte er sich verbrannt, während er das Gesicht verzog. Als von Nick immer noch keine Reaktion kam, sondern er nur weiterhin stumm und traurig sitzen blieb, wanderten Liams Brauen aufeinander zu, gaben seinem Gesicht einen grüblerischen Ausdruck. Schließlich sah er sich suchend im Wohnzimmer um. „Wo ist dein Koffer?“
    Nick sah ihn irritiert an. „Was für ein Koffer?“
    „Na, soweit ich informiert bin, hat sich Lisa doch dazu entschieden, zurück nach Deutschland zu fliegen, weil sie dort eine ganze Menge Dinge zu regeln hat“, erklärte Liam seine Frage.
    „Und?“ fragte Nick zurück, obwohl er längst wusste, worauf sein Freund hinaus wollte.
    Liam schenkte ihm einen entrüsteten Blick. „Du willst sie doch nicht allein fliegen lassen!“
    Nick starrte seinen besten Freund ein paar Herzschläge lang völlig sprachlos an. Er wäre der Letzte gewesen, von dem er eine solche Äußerung erwartet hätte. „Liam… ich… mein Leben findet hier in den Staaten statt“, stammelte er schließlich und ihm selbst kamen all die Argumente, die er für seine Entscheidung, nicht mit ihr zu fliegen, im Kopf hatte, auf einmal seltsam unzureichend vor. „Meine ganze Familie lebt hier. Ich wohne und arbeite hier… ich… “
    „Das heißt doch aber nicht, dass du nicht mal für ein paar Wochen oder Monate woanders leben kannst!“ unterbrach Liam ihn verärgert. „Sei doch nicht so furchtbar unflexibel! Hat’s dich wirklich so schlimm erwischt, dass du vor Panik völlig durchdrehst? Dass du jetzt lieber vor deinen Gefühlen davonrennst, als dich darum zu bemühen, dass diese Beziehung funktioniert? Seit wann bist du so ein Schisser?!“
    „Nein ich… ich muss… ich…“ Er brach ab, weil ihm die Worte fehlten. Kein Wunder, denn eigentlich gab es keine Worte, die er Liam entgegenwerfen konnte. Sein Freund hatte Recht. Angst war der Hauptmotivator für seine Entscheidung gewesen. Er war schon wieder auf seinen eigenen inneren Schweinehund reingefallen, hatte Lisa aus Angst vor der Intensität seiner eigenen Gefühle gehen lassen und er war sich beinahe sicher, dass auch sie deswegen zurück nach Deutschland flog. Es war nicht ihrer beider Vernunft gewesen, die sie dazu getrieben hatte, vorerst Abschied voneinander zu nehmen, sondern schon wieder ihre Angst vor dem Schmerz, den die Liebe manchmal mit sich brachte. Dabei hatten sie sich
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