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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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für die Leber sind (Steatose) und deren Überwachung zumeist ungenügend erfolgt.
    Aelurostrongylose
    Bronchopneumopathie bei der Katze von unterschiedlichem Schweregrad, hervorgerufen durch den Nematoden
Aelurostrongylus abstrusus,
einen 4 – 10 mm langen Lungenwurm in den Lungenarteriolen. Er gelangt in den Wirtsorganismus durch Aufnahme von Nackt- oder Gehäuseschnecken, die als Zwischenwirte fungieren.
    Symptome

    •Chronischer Husten, zunehmend begleitet von Dyspnoe, selten blutige Expektoration, Auswurf.
    •Verschlechterung des Allgemeinzustands, unregelmäßige Hyperthermie, leichte kardiale Beeinträchtigung.
    •Fortschreitender Verlauf in Richtung Genesung (schwacher Parasitenbefall) oder Verschlechterung (kachektischer Zustand, bakterielle Komplikationen).
    Diagnostik

    • Klinische Verdachtsmomente:
    •Jugendliches Alter (manchmal ab 2,5 Monaten).
    •Progressiv verlaufende Atembeschwerden: leicht von Virusinfektionen abzugrenzen.
    • Radiologische Abklärung:
    •Multiple stecknadelkopfgroße noduläre Läsionen, manchmal als Gewebeverdichtungen über den ganzen Lungenbereich verteilt.
    •Abzugrenzen von Tuberkulose, Kryptokokkose, Aktinomykose und Tumoren.
    • Hämatologie: Leukozytose mit Hypereosinophilie.
    • Koproskopie zur Diagnosesicherung: Nachweis von Strongyliden-Larven mit einer Länge von 360 – 400 μm im Kot, deren Hinterende S-förmig gekrümmt und eingekerbt ist, mittels Flotationsverfahren (Bsp.: 50 %ige Zuckerlösung) oder Auswander-(Trichter-)Verfahren nach Baermann.
    Hinweis: Präpatenzzeit 4 – 13 Wochen.
    • Obduktion: multiple gräuliche Knoten (1 – 10 mm), gehäuft an den kaudalen Lungenlappen auftretend.
    Prognose
    Der Befall bleibt häufig unbemerkt. Die Mehrzahl der erkrankten Tiere zeigt eine Spontanheilung innerhalb von 2 – 3 Monaten. Während des kritischen Zeitpunkts bringt die spezifische Behandlung gute Resultate.
    Therapie

    • Spezifisch:
    •Levamisol (injizierbar; nicht für Hunde und Katzen zugelassen): subkutan 10 mg/kg 2 × im Abstand von 8 d.
    •Mebendazol
(Mebentab KH®):
50 mg/kg/d auf 2 Gaben verteilt über 5 d.
    •Fenbendazol
(Fenbendazol-Tab®, Panacur®-Tabletten)
p. o.: 25 mg/kg über 5 d, bei Tieren in besserem Gesundheitszustand: 50 mg/kg über 3 d.
    Bemerkung: Ivermectin (nicht für Hunde und Katzen zugelassen) hat nur durchschnittliche Wirkung: 0,2 mg/kg, 2 Injektionen im Abstand von 8 d, 8 d später 3. Injektion von 0,4 mg/kg.
    • Adjuvans: Antibiotikatherapie.
    Aerosoltherapie
    Wirkungsweise
    Aerosole sind flüssige oder feste, in der Luft verteilte Kleinstteilchen. Bei der Behandlung unterscheidet man „echte Aerosole“, deren Tropfengröße unter 5 μm liegt, und „unter Druck angewendete Heilmittel“ oder „Sprays“ aus großtropfigerem Nebel. Die Größe der Schwebeteilchen sowie die relative Obstruktion der Atemwege und die Geschwindigkeit der Atemluftinspiration wirken sich unmittelbar auf das Vordringen der Wirkstoffe im Atemtraktaus. Nur kleintropfiger Nebel unter 5 μm gelangt bis zum Alveolarepithel. Dennoch rechtfertigt eine Tracheal- oder Bronchialinfektion den Einsatz von Aerosolen, vor allem zum Lösen von Schleimbelägen und zur Desinfizierung der Schleimhaut bei chronischer Bronchitis.
    Indikationen
    Die Aerosoltherapie wird zur direkten lokalen Wirkungsentfaltung hauptsächlich bei Atemwegserkrankungen angewendet (= topische Anwendung in den Atemwegen).
    Dabei ist zu beachten, dass manche Substanzen sehr schnell ins Blut übergehen, was mit einer intravenösen Verabreichung gleichzusetzen ist (beispielsweise Inhalationsanästhetika). Die wichtigsten Indikationen für eine Aerosoltherapie bei Caniden sind:
    • An erster Stelle die Befeuchtung der Atemschleimhaut bei Verstopfung, außerdem Lösen der Schleimbeläge bei Tracheobronchitis und vor allem bei chronischer Bronchitis sowie bei Erkrankungen der oberen Atemwege bei der Katze.
    • Topische Wirkung von Antiinfektiva und Bronchodilatatoren zur besseren Keimbekämpfung und Ausräumung der Infektionsherde.
    Applikationsformen

    • Ein Aerosolvernebler besteht aus einer Druckluftquelle (Druckluftflasche oder Kompressor), einem Zerstäuber mit einem Behälter für die Vernebelungsflüssigkeit und einer Filtervorrichtung.
    • Die Inhalationsbehandlung kann in einem kleinen Zimmer, ähnlich einem Badezimmer, zu Hause beim Tierbesitzer oder in einem eigens für diesen Zweck vorgesehenen Käfig in der Klinik erfolgen. Im letzteren Fall und bei
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