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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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topische oder systemische Behandlung mit Antibiotika zurückgreifen.
    Achalasie (krikopharyngeale)
    Definition
    Es handelt sich um eine Dysphagie aufgrund einer Insuffizienz bei der Öffnung des oberen Ösophagussphinkters durch eine Störung des Krikopharyngealmuskels.
    Sie führt zu einer Regurgitation des Futters unmittelbar nach der Aufnahme und zu einem Fehltransport mit Auswurf und Husten. Das Schluckvermögen fehlt nicht vollständig, und die Nahrungsbestandteile werden nach zahlreichen, klinisch auffälligen Schluckversuchen aufgenommen.
    Diagnosesicherung durch Röntgen
    Schwierig, da eine Aufnahme sofort nach Verabreichung des Kontrastmittels gemacht werden muss. Sie zeigt einen sehr engen Kontrastmittelstreifen im oberen Teil des Ösophagus. Eine definitive Diagnose kann bei einer Durchleuchtung, während das Tier Bariumsulfat abschluckt, gestellt werden.
    Chirurgische Therapie
    Die rein chirurgische Behandlung besteht in der Durchtrennung des für die Achalasie verantwortlichen M. cricopharyngeus.
    Adipositas
    Definition
    Überschreitung des Normalgewichts, die sich in Fettablagerungen in der Subkutis, im Bauchraum (viszerales Fettgewebe) und ganz allgemein im Bindegewebe manifestiert.
    Übergewicht ist beim Hund aufgrund der rassebedingten morphologischen Unterschiede, die keine exakte Formel für ein Idealgewicht auf Grundlage der Größe erlauben, manchmal schwierig zu beurteilen.
    Man spricht von Adipositas, wenn die Fettschicht auf den Rippen > 0,5 cm dick ist.
    Ätiologie

    •Ungleichgewicht zwischen Energiezufuhr durch die Futterration und Energieverbrauch des Tiers, resultierend aus Alter, Aktivität und Gesundheitszustand.Dieses Ungleichgewicht ist gewöhnlich die Folge einer Überfütterung und mangelnder körperlicher Bewegung.
    •Bei einem normal gefütterten Tier können jedoch bestimmte endokrine Störungen Adipositas auslösen: Hypothyreose, Cushing-Syndrom, Diabetes mellitus, Akromegalie.
    •Langzeittherapien mit Kortikoiden, Barbituraten oder Progestagenen können ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
    Diagnostik

    •Sorgfältige Ermittlung der tatsächlichen Tagesration des Tiers.
    •Klinische Untersuchung mit Verifizierung der Funktionstüchtigkeit von Herz, Leber und Nieren.
    •Nachweis einer Hypothyreose oder eines Cushing-Syndroms, v. a. bei einer eventuell auftretenden Alopezie, die beide Erkrankungen begleiten kann, sowie einer Polydipsie/Polyurie, die beim Cushing-Syndrom häufig zu beobachten ist. Im Zweifelsfall sollten entsprechende Funktionstests durchgeführt werden (
Hypothyreose,
Hyperadrenokortizismus,
Akromegalie,
Diabetes mellitus)
.
    Therapie
    Bei alimentär bedingter Adipositas jegliche Medikation vermeiden, v. a.
    Anorektika und Schilddrüsenhormone, die kaum wirken und gefährlich sein können.
    Die Diät ist die einzig wirkungsvolle Therapie bei gewöhnlicher Adipositas.

    • Ermittlung des Optimalgewichts und Berechnung der Futterration zur Abdeckung von 60 % des Energiebedarfs entsprechend dem Optimalgewicht ( Tab. 1.1 ). Die Futterreduktion wird erreicht durch:
    •Drastische Senkung des Fettanteils der Ration.
    •Senkung des Kohlenhydratanteils.
    •Erhöhung des Anteils an unverdaulichen Ballaststoffen, der 5 – 7 % der Ration betragen sollte (normalerweise wird ein Gehalt von 2 % nicht überschritten).
    Tab. 1.1 Energiewert einer kalorienreduzierten Futterration
Zielgewicht (kg)
Entsprechender Energiebedarf (kcal)
Energiewert der zu verordnenden Ration (60 %) kcal
5
400
250
10
700
400
15
900
550
20
1200
700
25
1300
800
30
1600
950
35
1700
1000
40
2000
1200
45
2200
1300
50
2300
1500
    Auf diese Weise werden lediglich 700 kcal/kg Futter zugeführt.

    •Beispielration:
    •125 g mageres gekochtes oder gegrilltes Rindfleisch ohne Fett.
    •½ Tasse Quark ohne Fett.
    •4 Tassen in Wasser gekochtes grünes Gemüse.
    •1 TL Mineralstoff- und Vitaminzusatz.
    Dieses Rezept enthält 700 – 800 kcal/kg Futter.
    Fertigfutter in Dosen enthält ca. 1200 kcal/kg, Trockenfutter 3200 kcal/kg.
    • Das Tier wird 1 × wöchentlich gewogen. Das Optimalgewicht wird erst nach 2 – 3 Monaten erreicht. Danach erhält der Hund eine Ration, deren Energiewert 10 % des Energiewerts der Ration, die während der Diät gefüttert wurde, nicht überschreitet.
    Es sind zahlreiche kalorienreduzierte Futtermittel im Handel erhältlich, sodass die Verordnung einer Diät einfach ist.
    •Abzuraten ist von Diäten, die zu schnell zu einer Gewichtsabnahme führen und somit riskant
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