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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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sie endlich in einem unförmigen, dampfenden Haufen zu Boden sacken, stößt er einen Siegesschrei aus, dreht sich um schaut zum Lieferwagen hinunter.
    Aber Martinez und die anderen sind wie vom Erdboden verschwunden.

Neunzehn
    Glaubt ihr etwa, dass wir hier eine Scheißdemokratie haben?« Der mit Blut besudelte Mantel des Governors streift auf dem Boden, während seine wütende, heisere Stimme von den Wänden in den Katakomben der Arena widerhallt.
    Was einmal als Tresorraum für die Rechnungsstelle der Arena diente, beherbergt noch immer den alten, metallenen Safe in der Ecke, der ein Loch an der Seite aufweist. Ansonsten befinden sich noch ein langer, mit unzähligen Kratzern versehener Konferenztisch, ein paar Kalender mit halb nackten Frauen an der Wand, der eine oder andere Schreibtisch und ein paar umgestürzte Stühle im Raum.
    Martinez und Lilly sitzen mit dem Rücken gegen die Wand. Sie sind ganz ruhig, scheinen verstört, während die bis an die Zähne bewaffneten Bruce und Gabe sie bewachen. Man kann die Spannung in der ehemaligen Rechnungsstelle förmlich knistern hören.
    »Ihr scheint vergessen zu haben, dass es nur einen Grund gibt, warum das Ganze hier läuft – einen einzigen Grund!« Der Monolog des Governors wird von nervösem Gesichtszucken begleitet, Nachwirkungen von dem herben elektrischen Taser-Schock. Getrocknetes Blut klebt an seinem Gesicht, an seinen Kleidern und in seinen Haaren. »Es funktioniert, weil ich es zum Funktionieren bringe! Seht ihr, was da draußen los ist? Das steht auf der Speisekarte, wenn es euch hier nicht gefällt! Ihr wollt irgendein utopisches Paradies, eine Art Oase, warm und fluffig, einer für alle und alle für einen? Die Leute hier sind keine Musketiere! Nein, wir befinden uns mitten im Krieg!«
    Er hält inne, um seinen Worten Nachdruck zu geben. Die Stille liegt über dem Raum.
    »Fragt doch irgendeinen Motherfucker da draußen auf den Tribünen, ob sie eine Demokratie wollen! Ob sie es warm und fluffig möchten! Oder ob es ihnen lieber ist, jemanden zu haben, der alles in die Hand nimmt … Und sie davor beschützt, dem nächsten dahergelaufenen Beißer als Mittagessen zu dienen!« Seine Augen funkeln. »Ihr scheint wohl vergessen zu haben, wie es war, als Gavin und seine Wachen noch das Sagen hatten! Erst jetzt gehört die Stadt wieder uns! Wir haben …«
    Ein Klopfen an der Tür unterbricht seinen Redeschwall. Der Governor dreht sich genervt um. » WAS ?«
    Der Türknauf dreht sich, und ein zehn Zentimeter breiter Spalt öffnet sich. Ein schüchtern dreinblickendes Gesicht erscheint, das dem Bauernjungen aus Macon gehört. Seine A K -47 hängt an einem Gurt an seiner Seite. »Boss, die Situation wird langsam brenzlig da draußen.«
    »Was?«
    »Die beiden Kämpfer sind gleich am Anfang draufgegangen. Jetzt haben wir nur noch Leichen und Beißer an Ketten. Aber die Leute bleiben alle da, besaufen sich mit Whiskey und weiß Gott was und schmeißen alles, was nicht niet- und nagelfest ist, auf die Zombies.«
    Der Governor fährt mit den Fingern über seinen Fu-Manchu-Schnurrbart. »Sag ihnen, dass es bald eine wichtige Durchsage geben wird.«
    »Aber was ist mit …«
    » SAG EINFACH BESCHEID !«
    Der Bauernjunge nickt schüchtern und schließt dann die Tür wieder hinter sich.
    Der Governor dreht sich um und wirft einen Blick auf den großen schwarzen Mann, dessen Jeansklamotten unter dem ganzen Blut und Fetzen von Gewebe und Organen kaum noch auszumachen sind. »Bruce, hol Stevens und sein kleines Schoßhündchen. Ganz gleich, was sie gerade tun. Ich will, dass sie herkommen, und zwar pronto!«
    Bruce nickt, steckt seine Pistole in den Gürtel und eilt davon.
    Dann wendet sich der Governor Martinez zu. »Ich weiß nämlich, woher du den Scheißtaser hast …«
    Lilly sitzt neben Martinez. Die Zeit scheint still zu stehen, während sie darauf warten, dass Bruce den Doc und Alice anschleppt. Sie ist von oben bis unten mit diversen Zombieüberresten übersät. Die Wunde in ihrem Bein pocht heftig, und sie erwartet jeden Augenblick eine Kugel durch ihren Kopf. Sie spürt Gabes Körperwärme hinter sich, er kann nur Zentimeter von ihr entfernt stehen. Sie riecht seinen Schweiß, hört sein schweres Atmen, aber er gibt während der ganzen Zeit, während sie auf Bruce warten, keinen einzigen Ton von sich.
    Auch Martinez sagt kein Wort.
    Der Governor verbringt seine Zeit damit, unablässig auf und ab zu gehen.
    Lilly macht es nichts mehr aus, ob sie stirbt
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