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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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frei.

Achtzehn
    Ein großer Beißer in einem zerrissenen Arztkittel greift nach Lilly und schafft es beinahe, seine verrotteten, schwarzen Zähne in ihr Genick zu versenken, aber Martinez drückt gerade noch rechtzeitig ab und bläst ihm mit dem Schuss die Schädeldecke weg.
    Ranziges, schwarzes Blut spritzt über den Fahrzeughimmel und in Lillys Gesicht, während sie verzweifelt versucht, wieder in den vorderen Teil des Fahrzeugs zu klettern. Mehr und mehr Untote strömen jetzt durch die offenen Türen. Lillys Ohren versagen wegen des Lärms, als sie nach vorne stürzt.
    Der Governor, noch immer gefesselt, arbeitet sich ebenfalls fieberhaft mit den Beinen zur Vorderwand vor, und Gabe ergreift brüllend eine Waffe vom Boden und entlädt sie in Richtung der Zombies. Die Kugeln schlagen durch verwesendes Fleisch, lassen verfaulende Köpfe explodieren. Gehirnmasse sprüht wie schwarze Chrysanthemen in die Luft, und das Innere des Lieferwagens wird von Rauch und Totengestank erfüllt. Immer mehr Beißer schwärmen auf die Ladefläche, lassen sich von den Schüssen nicht abschrecken.
    » BRUCE ! SCHNEIDE MIR DIE FESSELN DURCH !«
    Lilly kann die Stimme des Governors kaum über dem Ringen in ihren Ohren und dem tosenden Lärm hören. Bruce aber hat bereits das Messer in der Hand, während sie und Martinez eine Salve nach der anderen auf die Horde abfeuern. Die Geschosse schlagen in Augenhöhlen und Unterkiefer ein und treffen schleimige Glatzköpfe, so dass schwarzes Gewebe, Blut und sonstige Körperflüssigkeiten durch die Gegend spritzen.
    Bruce schlitzt die Fesseln vom Governor auf, der sich in Sekundenschnelle eine Waffe schnappt.
    Der Laderaum leuchtet im Mündungsfeuer auf, und schon bald kauern die fünf Überlebenden gegen die Wand zur Fahrerkabine und schießen auf die heranstürmenden Zombies, was das Zeug hält. Der Lärm ist enorm, geradezu ohrenbetäubend; und er wird von dem engen Raum noch mehr verstärkt. Die Kugeln, die ihr Ziel verfehlen, prallen an den Wänden und Türen in einer wahren Funkenpracht ab.
    Zerfetzte Zombies fallen zu Boden wie Dominosteine. Einige rutschen bereits auf dem schleimigen Glibber unter ihren Füßen aus, während andere es nicht mehr über den Berg ihrer zerstörten Artgenossen schaffen. Das Trommelfeuer hält noch weitere zehn Sekunden an, und an den fünf kleben überall Gewebe, schwarzes Blut, Organe und sonstige Körperfetzen. Ein Splitter trifft Lilly in den Oberschenkel und gräbt sich in ihr Fleisch. Eine Welle von Schmerz ergreift sie, bringt sie wieder zurück in die Realität.
    Während einer einzigen Minute, schier endlosen sechzig Sekunden, die Lilly wie ein ganzes Leben vorkommen, haben sie jede einzelne Kugel verschossen, in totem Fleisch vergraben, und alle Zombies, die vor den Türen des Lieferwagens gestanden haben, sacken in einem Feuerwerk aus Blut und Körperflüssigkeiten zu Boden, um glitschige, schleimige Spuren zu hinterlassen.
    Die letzten paar Zombies verkeilen sich in der Öffnung, und in der unheimlichen Stille, die folgt, laden Gabe, Martinez und der Governor nach. Bruce aber stürzt sich auf die Öffnung und tritt auf die im Weg liegenden Zombies ein, bis auch der letzte von ihnen auf den Asphalt gleitet. Lilly wirft das leere Magazin aus ihrer Ruger. Es poltert zu Boden, aber ihre geschundenen Ohren nehmen den Aufprall gar nicht mehr wahr. Ihr Gesicht, ihre Arme sind voller Blut und Fleischfetzen. Sie lädt nach. Das Einzige, was sie noch hört, ist ihr pochender Puls.
    In der Zwischenzeit zerrt Bruce wie wild an den beiden Hintertüren. Die verbogenen Scharniere ächzen und stöhnen und geben schließlich nach. Aber selbst dieser Lärm dringt nicht bis zu Lillys geschundenen Ohren vor.
    Endlich hat Bruce es geschafft, und die fünf sind wieder in der mit Blut besudelten Todeskammer eingeschlossen. Während die Türen offen standen, haben alle gesehen, dass das Schlimmste noch auf sie wartet. In der Ferne, in den Wäldern, welche die Straße umsäumen, sowie entlang der Serpentinen, die sich zu dem Plateau hinaufschlängeln, tummeln sich unzählige Schatten.
    Was sie in dem kurzen Augenblick erspäht haben, ist kaum zu begreifen. Jeder Einzelne von ihnen hat genügend Erfahrungen mit Zombies gesammelt, Scharen erlebt, selbst große Scharen, aber das hier spottet jeder Beschreibung. Es handelt sich um eine Horde, wie es sie seit Ausbruch der Plage noch nicht gegeben hat. Es müssen an die tausend untote Leichen sein, die in allen nur erdenklichen
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