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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Samuel bedeutete Zerstörung. Die Frage war nur: Wann würde er aufhören? Wann war Damon zerstört? Wann war ich vernichtet? Im Zuge unseres Kampfes hatten wir Damon verloren und Violet als seelenlose, kaltblütige Mörderin erlebt. Sie hatte nicht nur gegen Damon und mich gekämpft, sie hatte Cora verletzt – und schlimmer noch, von ihr getrunken. Ich konnte mir Coras Verzweiflung und Verwirrung kaum ausmalen.
    Aber ich durfte nicht bei dem verweilen, was geschehen war. Ich musste an die Zukunft denken – ich musste Damon retten.
    » Wir können nicht hierbleiben. Lassen Sie uns … komm, Cora, lass uns nach Hause gehen.« Nach all der blutigen Zerstörung um uns herum achtete ich nicht länger auf eine förmliche Anrede.
    Cora nickte. Dann flackerte ihr Blick sorgenvoll zu der Schnittwunde an meiner Wange.
    » Du blutest«, stellte sie fest.
    » Mir geht es gut«, erwiderte ich rau und wischte mit der Hand das Blut weg. Es war typisch für Cora, sich um andere zu sorgen, während sie selbst schon genug zu kämpfen hatte.
    » Lass dir helfen.« Cora griff in den Ärmel ihres Kleides und zog ein Taschentuch hervor. Zärtlich tupfte sie meine Wange ab. » Du musst auf dich aufpassen, denn …« Ihre Stimme verlor sich, aber ich wusste, was sie dachte. Denn jetzt bist du alles, was ich noch habe. Ich nickte schweigend. Viel mehr gab es nicht, was Cora oder ich sagen konnten.
    Ich nahm Coras Hand, und so verließen wir die blutige Stätte und gingen langsam westwärts in Richtung unseres provisorischen Heims: der Tunnel der Untergrundbahn-Baustelle, wo wir während der vergangenen Woche Zuflucht gesucht hatten.
    Der Nachthimmel war wolkenverhangen, die Straßen lagen verlassen da. Die Menschen hatten Angst vor dem Ripper, und der Wind, der unheimlich durch die Gassen pfiff, verstärkte die bösartige Stimmung noch. Das Einzige, was ich hören konnte, war Coras Herzschlag, aber aus den Zeitungen wusste ich, dass sich in jeder dunklen Gasse Polizisten versteckten, um dem Ripper aufzulauern.
    Natürlich war diese Polizeipräsenz völlig nutzlos. Denn inzwischen ging der Mörder seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung nach: der Planung, wie er meinen Bruder foltern konnte.
    Zumindest hoffte ich, dass Samuel immer noch plante … Aber vielleicht schrie mein Bruder schon vor Qual? Oder hatte Samuel ihn bereits genug gefoltert und seinen geschundenen Leichnam inzwischen in die Themse geworfen? Ich schauderte und versuchte, den Gedanken beiseitezuschieben. Auch wenn die Chance noch so gering war, ich würde alles daransetzen, ihn zu retten.
    Cora stolperte, und ich verstärkte den Griff meiner Hand um ihre. Wir waren fast zu Hause. Ich hielt inne, um mich davon zu überzeugen, dass wir nicht verfolgt worden waren. Aber um die Baustelle der Untergrundbahnstation war weit und breit niemand zu sehen.
    Mit einem Satz sprang ich in das tiefe Loch in der Erde und landete dank meiner vampirischen Fähigkeiten unversehrt auf beiden Füßen.
    Dann half ich Cora, die schmale Holzleiter hinunterzuklettern, bevor wir gemeinsam ein Stückchen weiter in den Tunnel hineingingen. Trotz der Dunkelheit konnte ich jeden noch so kleinen Kiesel auf dem Boden erkennen, während Coras Augen sich nur langsam anpassten.
    Plötzlich huschte etwas an unseren Füßen vorbei. Es war eine Ratte, ungefähr so groß wie eine kleine Katze. Doch statt überrascht zusammenzuzucken, hob Cora einen schweren Stein vom Boden auf und warf ihn nach dem Tier. Das Huschen hörte abrupt auf.
    » Du musst etwas essen«, drängte Cora.
    » Danke.« Ich beugte mich hinunter, packte den noch warmen Körper und führte ihn an meine Lippen. Mit meinen Reißzähnen durchdrang ich die dünne Haut unter dem Fell. Die ganze Zeit über war ich mir Coras aufmerksamer Blicke bewusst. Aber was spielte das noch für eine Rolle? Sie wusste längst, wovon ich mich ernährte, sie hatte mich schon mehrmals beim Trinken beobachtet – und sie hatte mich mit Henry und Samuel kämpfen sehen. Ich spürte, wie das Blut der Ratte meinen Körper beruhigte.
    Sobald ich so viel getrunken hatte, wie ich nur konnte, warf ich den Kadaver zu Boden, wischte mir mit dem Handrücken über den Mund und lächelte Cora angespannt an. Unsere Freundschaft war etwas Besonderes, anders als jede Beziehung, in der ich als Vampir jemals zu einem Menschen gestanden hatte. Selbst nachdem Callie in New Orleans über meine wahre Identität Bescheid wusste, hatte ich nie vor ihren Augen getrunken. Ich hatte meine
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