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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Blut trinken muss, dann werde ich es tun. Du hast mein Wort.«
    Ihre Augen flackerten vor Erleichterung. » Danke«, sagte sie.
    Danach dauerte es sehr lange, bis ich einschlief. An Coras langsamen, tiefen Atemzügen konnte ich erkennen, dass dieser Tag des Grauens seinen Tribut gefordert hatte. Sie war in einen erschöpften Schlaf gefallen, während meine Gedanken rasten.
    Damon, flüsterte ich in die Dunkelheit.
    Aber ich bekam keine Antwort.

Kapitel Zwei

    Am nächsten Tag ließ ich Cora mit der Erklärung, einige Besorgungen machen zu müssen, im Tunnel zurück. Cora erbot sich auch nicht, mich zu begleiten, und ich fragte mich, ob sie wohl dachte, dass ich nach menschlichem Blut jagen wollte. Wenn ja, so ließ ich sie in dem Glauben. Aber stattdessen tötete ich nichts als ein Eichhörnchen, und noch während ich das Blut freudlos auf der Zunge schmeckte, fühlte ich mich schwach. Menschliches Blut würde mich wach machen, lebendig, und dieser Gedanke verstärkte meine Verzweiflung.
    Es war bereits wieder dunkel, als ich zum Tunnel zurückkehrte. Cora hatte auf mich gewartet und kam mir entgegen. Zusammen machten wir uns erneut auf den Weg zum Magdalenenheim. Wir wussten, dass Samuel dort abends häufig verkehrte. Wenn es uns gelang, ihn abzupassen und ihm zu folgen, sobald er das Heim wieder verließ, würde er uns vielleicht zu Damon führen. Wir waren mit Pflöcken bewaffnet, aber sie boten nur einen geringen Trost. Mein Pflock steckte im Schaft meines Stiefels und stach mir alle paar Schritte in die Haut, ohne dass ich mich sicherer gefühlt hätte. Der Pflock war mittlerweile für uns so selbstverständlich wie das Gewehr für einen Jäger, der sich auf den Weg in den Wald machte. Aber der bloße Besitz einer Waffe garantierte einem Jäger nicht, dass er nicht getötet werden konnte.
    Die Herbstluft roch frisch, als wir durch diesen belebten Teil der Stadt schritten und vielen gut gekleideten Männern und Frauen begegneten, die zwischen Clubs, Theatern und ihren eleganten Hotels unterwegs waren. Mir machte die Menschenmenge nichts aus. Im Gegenteil – dass wir uns unseren Weg durch die Masse und um unzählige Pferdekutschen herum bahnen mussten, war mir eine willkommene Ablenkung von unserer bevorstehenden Aufgabe.
    Allmählich ließ das Gedränge nach, bis wir schließlich durch eine menschenleere Straße gingen. Wir hatten die High Street erreicht, die Hauptdurchgangsstraße von Whitechapel, wo die Menschen zu dieser Stunde lieber in ihren armseligen Quartieren blieben; ich konnte die vielen Augenpaare spüren, die uns argwöhnisch hinter geschlossenen Fenstern beobachteten. Von der High Street aus bogen wir in die Crispin Street ein und erreichten schon bald das Magdalenenheim. Der heruntergekommene Backsteinbau ragte unheilvoll vor uns auf. Coras Aufmerksamkeit war auf das Vorhängeschloss an der schweren schwarzen Doppeltür des Heims gerichtet. Das einzige Zeichen, dass jemand das Heim bewohnte, war eine einsame Kerze, die in einem der oberen Fenster flackerte. Es war erst kurz nach acht Uhr, aber die Straße und das Gebäude lagen so still da wie ein Grab. Das Heim war schließlich nur zwei Blocks von jenem Platz entfernt, an dem die jüngsten Morde von Jack the Ripper geschehen waren. Seither hatte die Bürgerwehr von Whitechapel die Bewohner dieses Stadtteils dazu gedrängt, bei Einbruch der Dunkelheit in ihren Häusern zu bleiben. Eine Aufforderung, die offensichtlich sehr ernst genommen wurde.
    » Ich hoffe, es geht ihnen gut«, murmelte Cora, und ich wusste, dass sie an die Mädchen im Heim dachte, die sie während ihres kurzen Aufenthalts dort kennengelernt hatte. Allesamt jung und glücklos, hatten sie das Heim als einen Zufluchtsort gesehen, als Chance, wieder auf die Beine zu kommen. Wie hätten sie auch ahnen sollen, dass ihr Blut einem Ungeheuer als Nahrungsquelle dienen würde – oder dass ihr Wohltäter sie sorgfältig auswählte, um sie auf der Straße zu ermorden?
    Plötzlich hörte ich hinter uns Schritte. Ich drehte mich um, bereit, mich jeder neuen Gefahr zu stellen. Aber es war nur ein Wachmann mit einem Schlagstock in der einen Hand und einer Laterne in der anderen.
    Komm nicht hierher! Ich konzentrierte meine ganze Macht auf ihn, doch er bewegte sich weiter auf mich zu, bis sich endlich für eine halbe Sekunde unsere Blicke trafen. Dreh dich um. Geh dahin zurück, woher du gekommen bist, sandte ich ihm . Er hielt inne, leuchtete mit seiner Laterne aber nicht in unsere
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