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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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jetzt war.
    » Aber ihr habt mich ins Grübeln gebracht«, sagte Cora, während das Schiff dreimal lang, aber nicht mit voller Lautstärke tutete, das Signal, dass es in Kürze ablegte. » Warum treffen wir uns nicht tatsächlich 1913? Egal wo wir uns dann aufhalten, ich werde im Postamt von Mystic Falls immer eine aktuelle Adresse hinterlegen. Ihr werdet mit Sicherheit in der Lage sein, mich irgendwie zu finden!«, fügte sie aufgeregt hinzu, und ihre Augen strahlten voller Hoffnung, dass es eine Zukunft für sie gab. Eine Zukunft für uns alle. Ich nickte langsam. Vielleicht half die Aussicht auf ein Wiedersehen in fünfundzwanzig Jahren auch mir, meine Hoffnung zu bewahren.
    » Abgemacht, Bruder?«, fragte Damon, dessen Gesicht zu einem Grinsen verzogen war. Ich nickte erneut. Ausnahmsweise einmal stritten wir uns nicht um ein Mädchen, sondern waren stattdessen in der Lage, es ziehen zu lassen. Und das war besser für sie – und für uns.
    » Also, bis dann, meine Herren!«, rief Cora. Sie warf einen Blick auf ihre Taschenuhr und strich nachdenklich über das Ziffernglas, bevor sie sich umdrehte und die Gangway hinaufging. Als sie das Ende erreichte, fuhr sie noch einmal herum, schenkte uns eine Kusshand und verschwand im Inneren des Schiffs.
    » Wir haben es geschafft«, sagte Damon und klang dabei so stolz wie ein Vater, der seine Tochter zum Altar führte.
    » Sie hat es geschafft«, bemerkte ich. » Sie ist ein ganz erstaunliches Mädchen.«
    » Wie immer sind wir uns in den wirklich wichtigen Dingen einig«, erwiderte Damon. » Also, wohin soll’s gehen? Ich habe gehört, dass im Mouse Trap übel gepokert wird. Wäre das was für uns, wie in alten Zeiten?«, fragte Damon und zog eine Augenbraue hoch. » Du kannst ruhig etwas Geld gewinnen, um mich dafür zu entschädigen, dass du mich beinahe umgebracht hättest.«
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich gehe ebenfalls fort«, erklärte ich ernst.
    Damon wirkte überrascht. » Mit Cora? War das dein Plan?«, fragte er vorwurfsvoll.
    » Nein. Ich weiß noch nicht, wohin es mich verschlagen wird. Ich nehme es, wie es kommt, wohin auch immer das nächste Schiff fährt. Afrika? Australien?«
    » Bist du dir sicher? Europa wartet nämlich auf uns. Wir könnten Partys feiern und auf rauschenden Bällen tanzen und eine Prinzessin vom Kontinent heiraten. Wir könnten dafür sorgen, dass der Name Salvatore hohes Ansehen genießt. Das ist mein Plan. Komm mit mir.«
    Ich schüttelte erneut den Kopf. Für einen Sekundenbruchteil wirkte Damon enttäuscht. Doch schon im nächsten Moment war diese Gefühlsregung verflogen.
    » Es ist wahrscheinlich besser so«, sagte Damon und presste die Lippen zu einer geraden Linie zusammen. » Du würdest mich doch nur einengen.«
    Ich hielt Damon die Hand zum Abschied hin, aber er ignorierte die Geste.
    » Vielleicht 1913«, versuchte ich zu scherzen. Aber Damon schob nur die Hände in die Taschen und drehte sich wortlos um.
    Ich beobachtete, wie er über den Pier schlenderte, bis er nur noch ein Punkt in der Ferne war, dann richtete ich den Blick auf den Horizont. Die Sonne würde bald untergehen. Ich betrachtete die Schiffe, die im Hafen lagen, und überlegte, welches ich nehmen sollte.
    Mein Magen knurrte, aber ich ging darüber hinweg. Ganz gleich, welchen Dampfer ich wählte, es waren mit Sicherheit jede Menge Ratten an Bord, von denen ich mich in Zukunft wieder ernähren würde. Als Buße, für all die starken Versuchungen der letzten Zeit. Ich hatte etwas Geld aus dem Haus am Bedford Square mitgenommen, um meine Fahrkarte bezahlen zu können. Ich würde ohne Bann auskommen. Das nächste Kapitel meines untoten Lebens sollte mit einer sauberen Seite beginnen. Ich wollte ein einfaches Leben führen – irgendwo, wo ich willkommen war.
    Coras Dampfer legte ab, nahm an Fahrt auf und steuerte auf das offene Meer zu. Die Passagiere standen an der Reling, warfen den am Kai Zurückgebliebenen Kusshände zu und winkten mit ihren Taschentüchern. Ich versuchte, Cora auszumachen, aber ich konnte sie nicht finden. Ich winkte trotzdem, um diesem Kapitel meines Lebens ebenso Lebewohl zu sagen wie Cora.
    Sobald das Schiff nicht mehr zu sehen war, drehte ich mich um und marschierte in Richtung Stadt, die Schultern durchgedrückt, den Kopf hoch erhoben – als ein Mann, der weit weg ein neues Leben anfangen würde.

Epilog

    In einem meiner Schulbücher fand ich einst ein Bild mit dem Titel Der Brunnen der Jugend, eine paradiesische Darstellung von
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