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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Sekunde wahrhaft zählte – egal ob im Leben eines Vampirs oder eines Sterblichen.
    Ich ergriff Coras Hand und drückte die kleine Uhr hinein. » Ich möchte, dass du sie nimmst«, sagte ich.
    Cora musterte die Taschenuhr. » Du schenkst sie mir?«, fragte sie ungläubig.
    » Ja, weil du sie verdienst. Und sie soll dich immer an unsere gemeinsame Zeit erinnern und daran, wie sehr uns diese Zeit verändert hat. Außerdem soll sie dir zeigen, dass ich bis in alle Ewigkeit an dich denken und dich nie vergessen werde«, sagte ich. Es war die Wahrheit.
    » Ich werde dich vermissen«, erwiderte sie unglücklich.
    » Du wirst sicherlich gut zurechtkommen. Du bist die klügste und energischste Person, die ich kenne. Vergiss das nicht«, tröstete ich sie.
    Cora nickte. » Danke. Ich werde die Uhr in Ehren halten und dich niemals vergessen.«
    Wir gingen für einige Minuten schweigend weiter, verloren in unsere Gedanken.
    » Ich glaube, wenn ich in Amerika ankomme, werde ich meinen Namen ändern. Für einen echten Neuanfang. Ich werde keine Schwester gehabt haben. Ich werde nicht von England nach Amerika gezogen sein. Ich werde aus Irland kommen, auf der Suche nach Ruhm und Glück …« Ihre Stimme verlor sich, während sie ihrer Fantasie nachhing.
    » Belüg dich nicht selbst«, sagte ich eindringlich, » auch wenn du jetzt vielleicht denkst, es sei einfacher. Aber das ist es nicht. Die Wahrheit holt dich immer wieder ein. Darf ich einen Vorschlag machen?«
    » Natürlich«, antwortete Cora.
    » Geh nach Mystic Falls. Das ist die Stadt, in der Damon und ich aufgewachsen sind. Sie ist wunderschön. Mein Vater sprach einst von Gottes Land «, berichtete ich.
    Cora lächelte. » Genau das hat auch mein Vater immer über Irland gesagt!«
    Ich lächelte ebenfalls. » Es gibt dort in Mystic Falls wahrscheinlich noch jemanden, der sich um dich kümmern wird. Emily Bennett ist eine Hexe und hat für mich auf ihre Weise gut gesorgt. Erzähl ihr, was geschehen ist. Ich weiß, sie wird dich beschützen. Und auf diese Weise hast du jemanden, dem du alles anvertrauen kannst. Jemanden, der vielleicht verstehen wird.«
    » Das wäre schön«, murmelte Cora nachdenklich.
    Ich schaute auf meinen Ring hinab, der in der Sonne glitzerte. Er war meine Fahrkarte in die Freiheit, er erlaubte es mir, im Sonnenlicht umherzugehen, mich unter Menschen zu bewegen. Emily hatte ihn mir gegeben, nachdem Katherine gestorben war.
    In diesem Augenblick schlug Big Ben zur vollen Stunde. Elf Uhr.
    Cora wandte sich mit großen Augen zu mir um. » Ich sollte jetzt gehen. Damon hat gesagt, das Schiff lege heute Abend um neun ab, aber von Southampton. Wir nehmen den Zug dorthin.«
    Ich hatte versprochen, Cora zu verabschieden, doch zugleich scheute ich eine erneute Begegnung mit Damon, die wahrscheinlich für uns beide noch zu früh war. Ich hatte ja gerade erst versucht, ihn zu töten. Aber trotz der Ereignisse der letzten Nacht wusste ich, dass ich mich auch von meinem Bruder verabschieden musste.
    Da hielt eine Droschke am Straßenrand.
    » Wo möchten die Herrschaften hin?«, fragte der Kutscher und tippte sich zur Begrüßung freundlich an den Hut.
    » Bedford Square«, sagte ich, öffnete die Tür für Cora und folgte ihr hinein. Es war ein völlig neues Gefühl der Erleichterung, am helllichten Tag mit einer Droschke durch die Straßen fahren zu können, ohne auf einen Bann angewiesen zu sein und ohne Angst vor Samuel. Die Sonne schien durchs Fenster und zeichnete ein Muster auf das schwarze Leder der Sitzfläche. Ich schaute hinaus, während London an mir vorbeirollte. Das Leben in der Stadt ging weiter. Coras Leben ging weiter. Und, so begriff ich, auch mein Leben würde weitergehen. Irgendwo anders. Ich hoffte nur, dass es mir diesmal endlich gelingen würde, mich aus allen Schwierigkeiten rauszuhalten.
    Der Kutscher hielt vor dem Herrenhaus an, und ich seufzte voller Wehmut angesichts dessen, was hätte sein können – in einer anderen Welt. Hätten Cora, Damon und ich hier glücklich miteinander leben können? Wäre es Damon und mir endlich gelungen, unsere Streitigkeiten zu begraben? Nein, dachte ich und versuchte verzweifelt, diese Fragen für immer aus meinem Kopf zu verbannen. Es nutzte nichts, darüber nachzugrübeln. Denn es gab für uns keine gemeinsame Welt, keine gemeinsame Zukunft.
    » Sir?«, fragte der Kutscher, und erst da wurde mir bewusst, dass er an der offenen Tür stand und darauf wartete, dass ich ausstieg. Ich sprang heraus und
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