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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Fluch der Finsternis: Band 6 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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kümmerte mich nicht.
    » Damon!«, brüllte ich. Das Magdalenenheim war leer, niemand würde mich hören. Alle Bewohnerinnen, Nonnen und Priester waren erneut in der Kirche. Diesmal in der Abendmesse.
    Trotz unserer Waffen, unserer Pläne und des Überraschungsmoments auf unserer Seite hatten wir versagt. Es war, als hätte Samuel uns absichtlich so nah an sich herankommen lassen, nur um uns zu überlisten – genau wie sein Alter Ego Jack the Ripper es mit der Polizei gemacht hatte, um sie auf eine Katz-und-Maus-Jagd durch ganz London zu schicken.
    Mit Vampirgeschwindigkeit rannte ich durch die Straßen der Stadt und versuchte, auf alles zu achten, was mich zu meinem Bruder führen konnte – Rufe, Rangeleien, sogar gequälte Atemzüge. Ich wusste, dass es sinnlos war, aber ich musste irgendetwas tun. Schließlich hatte Damon es geschafft, mich vor Samuel zu retten. Jetzt musste ich das Gleiche für ihn schaffen.
    Ich lief durch jenen verwilderten Park, in dem ich zum ersten Mal begriffen hatte, dass wir gejagt wurden. Es sähe Samuel ähnlich, wenn er ihn hier tötete, vor der Backsteinmauer des verlassenen Häuschens, wo er einst seine furchteinflößende Blutnachricht hinterlassen hatte: SALVATORE – ICH WERDE MEINE RACHE BEKOMMEN . Aber mir fiel nichts Ungewöhnliches auf. Ich hörte nur das Huschen der Eichhörnchen im Unterholz und das Pfeifen des Windes in den kahlen Bäumen.
    Als ich endlich den höchsten Punkt des Parks erreichte, hielt ich Ausschau: die elegante Kuppel von St. Paul’s, das geheimnisvolle dunkle Band der Themse, die sich durch die Stadt schlängelte, die verfallenen Gebäude um den Park herum. Damon konnte überall sein.
    Er konnte bereits tot sein.
    Ich vergrub die Hände in meinen Taschen. Langsam drehte ich mich um und trottete zum Magdalenenheim zurück. Ich musste Cora holen, um gemeinsam mit ihr einen Plan zu schmieden. Genau das, was wir bereits in den vergangenen Tagen getan hatten – Pläne schmieden, Samuel verfolgen, nur um dann festzustellen, dass wir schlimmer dran waren als zuvor.
    Noch bevor ich die massive schwarze Doppeltür des Heims erreichte, nahm ich ein leises Stöhnen wahr: Cora. Mein Herz verkrampfte sich vor Kummer. Ich war nicht der Einzige, der um ein Familienmitglied bangte. Samuel hatte Coras Schwester Violet in einen Vampir verwandelt. Violet hatte ihr eigen Fleisch und Blut angegriffen. Natürlich trauerte Cora.
    Ich schlüpfte durch das zersplitterte Fenster ins Gebäude zurück. Der Geruch von Henrys verbranntem Fleisch stieg mir sofort in die Nase. Als ich den Schauplatz unseres Kampfs erreichte, nahm ich zum ersten Mal bewusst das ganze Ausmaß des Blutbads wahr: eine Blutlache auf dem Boden, Blutspritzer an den Wänden. Wie in einer Schlachterei.
    Cora kauerte in einer Ecke und wimmerte, während sie sich eine Hand auf den Mund presste. Sie war so ein liebes, unschuldiges Mädchen, hoffnungslos gefangen in einem tödlichen Spinnennetz aus Lügen, Intrigen und Blut.
    Seit Samuel ihre Schwester in einen Vampir verwandelt hatte, hatte Cora alles versucht, um Violet zu retten. Sie war sogar freiwillig ins Magdalenenheim gegangen, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Samuel sich als dessen Wohltäter hervortat. Mutig und selbstlos hatte sie sich als mittelloses Mädchen ausgegeben, das innerhalb der Heimmauern Schutz suchte. Sie hatte schnell herausgefunden, dass Samuel die anderen Bewohnerinnen als persönliche Blutquelle benutzte. Und sie hatte dabei geholfen, Samuel eine Falle zu stellen.
    Wir hatten gehofft, ihm näher zu kommen, seine Schwächen aufzudecken, irgendwelche Hinweise zu finden, um seinen unbarmherzigen Rachefeldzug gegen uns zu verstehen. Denn eines war klar: Die Ripper-Morde waren nicht um des Blutes willen begangen worden. Vampire mussten nicht morden, um an Nahrung zu gelangen. Vor allem Samuel musste es nicht: Als großzügiger Gönner des Magdalenenheims konnte er sich an seinen Bewohnerinnen satt trinken, wann immer er wollte; er konnte sie mit einem Bann belegen, sodass sie ihm den Hals willig darboten und die Begegnung dann vollkommen vergaßen. Und doch war Samuel darauf erpicht, brutal zu töten und seine Opfer auf den Straßen von Whitechapel aufzuschlitzen – mit dem Ziel, Damon als Killer zu verleumden. Sein Motiv ließ sich mit einem einzigen schrecklichen Namen benennen: Katherine.
    Früher einmal hatte dieser Name mein Herz zum Rasen gebracht. Jetzt krampfte es sich vor Angst zusammen. Katherine bedeutete Samuel, und
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