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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen
Autoren: Paul S. Kemp
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ungesicherten, geostationären Satelliten her und leitete Position und Kurs zurück zur Fatman. Zeerids HUD projizierte beides auf das Cockpitverdeck. Er betrachtete die Position und legte einen Finger auf den Zielort. „Irgendeine Insel, von der hier oben noch niemand gehört hat, und wo nie jemand hingeht. Klingt ganz gut."
    Zeerid überließ die Steuerung wieder dem Autopiloten, und das Schiff schwenkte in Richtung der Insel ab.
    Während die Fatman durch den Himmel pflügte, ließ er seine Gedanken schweifen. Das stete Prasseln von Eis und Schnee auf dem Verdeck sang ihm ein Schlaflied. Im Geiste trieb er zurück durch die Wolken der Vergangenheit, in die Zeit vor dem Unfall, bevor er die Armee verlassen hatte. Damals hatte er die Uniform voller Stolz getragen und sein eigenes Spiegelbild noch ertragen. Er ertappte sich selbst dabei, wie er sich dem aufkeimenden Selbstmitleid hingeben wollte, und unterbrach seinen Gedankengang abrupt. Er wusste, wohin das führen würde. „Steck's weg, Soldat", ermahnte er sich selbst. Er war, was er war und die Dinge waren, wie sie waren.
    „Konzentrier dich auf die Arbeit, Z-Man." Er glich seine Position mit den Koordinaten des Navicomputers ab. Fast da.
    „Bereit machen und ruhig Blut", sagte er und wiederholte damit die Worte, die er immer an seine Commandos gerichtet hatte. „Neunzig Sekunden bis zur Landung." Er führte sein Ritual fort, überprüfte die Ladung seines Blasters, zog die Riemen seiner Verbundrüstungsweste fest und sammelte sich. Gerade voraus sah er die Insel, auf der er landen würde: zehn Quadratkilometer Vulkanfelsen, bewachsen mit einem schlechten Haarschnitt aus hüfthohem, vom Wind gepeitschtem Gestrüpp. Nächstes Jahr wäre der Ort wahrscheinlich schon vom Wasser verschluckt und verschwunden.
    Er ging tiefer, zog einen weiten Kreis, konnte aber wegen des Schnees kaum Einzelheiten erkennen. Wie immer führte er einen weitläufigen Scan durch - und wurde vom Zirpen seiner Instrumente überrascht. Auf der Insel befand sich bereits ein Schiff. Er warf einen Blick auf seinen Armbandchrono und sah, dass er ganze zwanzig Standardminuten zu früh war. Er hatte diesen Flug bereits dreimal absolviert, und Arigo - er war sich sicher, dass der Mann nicht wirklich Arigo hieß - war noch nie zu früh eingetroffen.
    Zeerid ging bis auf ein paar hundert Meter hinunter, um einen besseren Überblick zu bekommen.
    Arigos Frachter, die Doghouse, deren Form der eines beinlosen Käfers nicht unähnlich war, befand sich auf einer Lichtung im Osten der Insel. Die Landerampe des Schiffes stand offen und erinnerte an die herausgestreckte Zunge eines Riesen. Halogenstrahler stachen durch das schwindende Dämmerlicht, wurden vom fallenden Schnee reflektiert und verwandelten die Flocken in glitzernde Edelsteine. Zeerid sah drei Männer um die Rampe herumstehen, war aber zu weit entfernt, um außer ihren weißen Winterparkas Einzelheiten erkennen zu können.
    Sie erblickten die Fatman, und einer winkte mit seiner behandschuhten Hand.
    Zeerid fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und furchte die Stirn.
    Irgendetwas lag in der Luft.
    Von dem Frachter lösten sich Leuchtkugeln und explodierten in der Luft - grün, rot, rot, grün.
    Die Abfolge war korrekt.
    Zeerid zog mit der Fatman eine weitere Schleife und spähte in das Schneetreiben hinunter. Er entdeckte jedoch nichts, das ihm Anlass zur Sorge gegeben hätte; keine anderen Schiffe auf der Insel oder im Meer um sie herum. Er verdrängte seine Bedenken und schrieb sie der Anspannung zu, die Geschäfte mit Schurken und Kriminellen üblicherweise mit sich brachten. Auf jeden Fall konnte er es sich nicht leisten, eine Waffenlieferung im Wert von mehreren Hundert Millionen Credits zu vermasseln, nur weil ihm die Nerven flatterten. Der endgültige Käufer - wer immer es sein mochte - wäre darüber nicht sonderlich glücklich, und die Exchange würde den verlorenen Profit in Blut und gebrochenen Knochen von Zeerid einfordern und noch auf die Schulden draufpacken, die er dort sowieso schon hatte. Er hatte den Überblick verloren, wie hoch sie genau waren, aber es waren schon allein zwei Millionen Credits als Wechsel für die Fatman, dazu kam eine Million als Vorauszahlung für Arras medizinische Behandlung, wobei er Arras Existenz geheim hielt; sein Kontaktmann glaubte, das Geld wäre für die Begleichung von Spielschulden.
    „LR sicher." Er hoffte, es laut auszusprechen, würde dafür sorgen, dass er recht behielt. „Wir
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