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The Old Republic - Betrogen

The Old Republic - Betrogen

Titel: The Old Republic - Betrogen
Autoren: Paul S. Kemp
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überquerten, herrschte reges Gedränge. Geplauder und Gelächter schlugen ihnen entgegen, aber auch mürrische Blicke. Malgus fiel ein Menschenkind auf, ein junges Mädchen, das begeistert kreischte und in die ausgebreiteten Arme einer dunkelhaarigen Frau, vermutlich seine Mutter, rannte. Das Mädchen musste seinen Blick gespürt haben. Die Kleine sah ihn über die Schulter der Frau hinweg an, das Gesicht fragend verkniffen. Er starrte sie im Vorbeigehen an, und sie wandte ihren Blick ab und vergrub ihr Gesicht am Hals ihrer Mutter.
    Außer dem Mädchen schien seine Anwesenheit niemandem aufzufallen. Tief in den Kernwelten fühlten sich die Bürger der Republik sicher, und die schiere Menge der Wesen auf Coruscant garantierte ihm Anonymität. in Schwarz gehüllt, die Rüstung unter seinem Mantel verborgen, wandelte er inmitten seiner Beute, unerkannt und unbemerkt, aber voller Absichten. „Was für ein schöner Planet", befand Eleena. „Nicht mehr lange."
    Seine Worte schienen sie zu erschrecken, obgleich er sich nicht vorstellen konnte, weshalb. „Veradun."
    Er sah, wie sie schluckte und den Blick abwandte. Was immer sie ihm hatte sagen wollen, die Worte, die seinem Namen folgen sollten, schienen an der Narbe hängen zu bleiben, die ihren Hals verunstaltete. „Sprich frei heraus, Eleena." Sie schaute immer noch weg und nahm die Kulisse ringsum in sich auf, als ob sie sich Coruscant einprägen wollte, bevor Malgus und das Imperium alles in Brand steckten. „Wann wird das Kämpfen ein Ende haben?" Er war verblüfft und fragte sich, warum sie diese Frage wohl stellen mochte. „Wie meinst du das?"
    „Euer Leben ist der Krieg, Veradun. Unser Leben. Wann wird das enden? Es kann doch nicht ewig so weitergehen." Jetzt nickte er, verstand, welcher Beigeschmack sich in das Gespräch mischte. Sie würde versuchen, ihre selbst erworbene Weisheit hinter Fragen zu verbergen. Einerseits war sie nur eine Dienerin, eine Frau, die ihm Gesellschaft leistete, wenn ihm danach war. Andererseits war sie Eleena. Seine Eleena.
    „Es war deine Entscheidung, an meiner Seite zu kämpfen, Eleena. Du hast schon viele im Namen des Imperiums getötet."
    Die blasslila Haut ihrer Wangen nahm ein dunkles Violett an. „Ich habe nicht für das Imperium getötet. ich kämpfe - und töte - für Euch. Das wisst ihr. Aber ihr... ihr kämpft für das Imperium? Nur für das Imperium?"
    „Nein. ich kämpfe, weil ich dazu geschaffen wurde, und das Imperium ist das Instrument, durch das ich meine Bestimmung verwirkliche. Das Imperium ist der manifestierte Krieg. Aus diesem Grund ist es auch perfekt." Sie schüttelte den Kopf. „Perfekt? Millionen sterben in seinen Kriegen. Milliarden."
    „Im Krieg sterben nun mal Lebewesen. Das ist der Preis, der zu bezahlen ist." Sie blickte einer Gruppe von Kindern hinterher, die einem Erwachsenen nachliefen, vielleicht einem Lehrer. „Der Preis für was? wozu ständiger Krieg? Wozu ständige Expansion? Was will das Imperium denn? Was wollt Ihr?" Er lächelte hinter seiner Atemmaske, wie er es vielleicht auch getan hätte, wenn ihn die Fragen eines altklugen Kindes belustigten. „Es geht nicht um Wollen. Ich diene der Macht. Die Macht bedeutet Konflikt. Das Imperium bedeutet Konflikt. Beides deckt sich."
    „Ihr sprecht, als ginge es um Mathematik."
    „Das tut es."
    „Die Jedi sehen das anders."
    Er unterdrückte einen Anflug von Zorn. „Die Jedi verstehen die Macht nur zum Teil. Manche von ihnen sind sogar stark im Umgang mit ihr.
    Aber sie begreifen nicht das grundsätzliche Wesen der Macht, dass sie Konflikt bedeutet.
    Der Beweis dafür liegt in der Existenz einer hellen und einer dunklen Seite."
    Damit war das Gespräch für ihn beendet, doch sie lenkte nicht ein.
    „Warum?"
    „Warum was?"
    „Warum Konflikt? Warum sollte die Macht existieren, um Konflikt und Tod zu schüren?"
    Er seufzte aufgebracht. „Weil die Überlebenden des Konflikts zu einem tieferen Verständnis der Macht finden. ihr Verständnis entwickelt sich. Das ist Grund genug."
    Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie es immer noch nicht verstand. Seine Verbitterung wuchs, und mit ihr wurde auch sein Ton schärfer. „Der Konflikt schafft ein vollkommeneres Verständnis der Macht. Das Imperium expandiert und generiert Konflikte. in dieser Hinsicht ist das Imperium ein Instrument der Macht. Verstehst du? Die Jedi begreifen das nicht. Sie nutzen die Macht, um sich selbst und andere zu unterdrücken, um ihre Auffassung von Toleranz und
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