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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany
Autoren: David Pawn
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sein, als hätte der Tod selbst mit ihr im Bett gelegen.
    ‚ ... gefickt ... denk die Wahrheit! Warum denkst du so geschwollenen Scheiß wie: im Bett gelegen? Willst du dir nicht eingestehen, wo du hier bist, was du hier treibst?‘ Dem Mann wurde schmerzhaft bewusst, dass er sich tatsächlich über seine Wünsche belog. ‚Wärme?? Ha, ha! Sex ist alles, was man hier suchen kann und auch findet.‘
    Der Mann blickte zu der offenen Tür, die die abgerissene Gestalt gerade verlassen hatte, und sah die Frau im Türrahmen stehen. Sie hatte sich dort aufgebaut, als wäre sie mit ihm verwachsen. Die Füße stützten sich beide in den unteren Ecken des Rahmens, die Hände ruhten in den oberen beiden Winkeln. Ein gewisser Stolz, eine Art Zeichen der Macht ging von dieser Haltung aus, die wenig zu einer Frau des horizontalen Gewerbes passte. Eher erinnerte sie an einen Catcher vor dem Kampf um die Weltmeisterschaft, der gelassen und überheblich seinen Gegner fixiert. Die Frau trug flammend rote Berufskleidung: BH, Strapse, Strümpfe und Tanga. Auf ihrer schlohweißen Haut wirkte die Spitzenstruktur, als habe sich Feuer eingebrannt und Male hinterlassen. Die Frau hatte dunkles, vielleicht sogar tatsächlich schwarzes Haar. Ihre Haut war auch im Gesicht völlig weiß, blutleer. Selbst die Lippen zeigten eher einen blassbläulichen Schimmer, als stände die Frau in der winterkalten Luft Alaskas.
    Der Mann schauderte. Er wollte zurück. Er kannte dieses Bild, er wusste, dass er von solch einer Erscheinung schon gelesen hatte. Aber er wusste nicht, wo.
    Dann sah ihm die Frau in die Augen, und er konnte nicht mehr zurück. Diese Augen, silbrig glänzend wie frisch aus der Münze kommende Dollars und in der Mitte das Rot eines kalten, unwirklichen Feuers, das nicht wärmen, aber töten konnte. Tief waren diese Augen, tief wie Brunnen einer alten Zitadelle. Man konnte hineinstürzen, sich darin versenken, und man würde das eigene Aufschlagen am Grund nicht hören. Diese Augen waren das Tor zu einer anderen Welt, in der es die Suche nach Wärme, das Gefühl der Einsamkeit für den Mann nicht mehr geben würde. Er musste nur diesen Augen folgen, dann war er für immer frei.
    „ Willst du mich nicht bitten, mit dir zu kommen?“ fragte die Frau. Es war eine glockenhelle Stimme. Sie klirrte wie abbrechende Eiszapfen an einem Morgen im Februar. „Willst du mich nicht einladen in dieses Zimmer?“ Die weiße Rechte der Frau deutete hinter sich in den dunklen Raum. Tatsächlich wurde er nur von zwei Kerzen auf dem Nachttisch beleuchtet. Die Vorhänge am Fenster waren zugezogen, so dass kein Sonnenstrahl eindringen konnte. Hier war ewige Nacht.
    ‚ Nein! Tu‘s nicht!‘ schrie noch einmal verzweifelt der Verstand des Mannes auf, dann ergab er sich dem Zauber. Er fragte nicht, was es kosten würde. Er würde wissen, was es kostete, wenn alles vorüber war.
    Gemeinsam betraten der Mann und die Frau das dunkle Zimmer. Sie schloss die Tür behutsam hinter sich. Dann trat sie zu dem Mann und umarmte ihn. Es gab keinen Grund, sich erst lange mit Geplänkel aufzuhalten. Ihre starken Arme hatten ihn umklammert. Tiefer und tiefer bohrte sich ihr Blick in sein Hirn, leerte es aus, vertrieb alle Gedanken. Ihre Lippen fanden seine Lippen, ihre zuckende Zunge schoss, einer Viper gleich, in seinen Mund. Der Mann taumelte, er war wehrlos, hilflos dieser Frau ausgeliefert. Dann schließlich presste sie ihren Mund auf seinen Hals. Küsste ihn, presste ihre Lippen auf seine Schlagader. Er war wie in Trance. Er hörte das Saugen ihrer Lippen, spürte dieses Saugen an seinem Hals. Dies war der endgültige Kuss, auf den er so lange schon gewartet hatte. Dies war der Kuss, der ihn in eine neue Welt, in die Ewigkeit katapultierte.
    Dann war die Frau gesättigt. Sie machte sich nun auch über alle anderen Körperteile des Mannes her, saugte ihn auch dort aus, wo es einer Hure zustand. Ließ ihn wieder und wieder kommen, bis es ihr selbst kam. Oder war das nur eine Halluzination des Mannes? Wieder presste sie ihren Mund auf seinen Hals, und wieder durchraste ihn dieses widersinnige Glücks- und Schmerzgefühl gleichzeitig.
    Wie lange war er in ihrem Bann? Wie lange nahm sie ihn wieder und wieder, bald als Mann, bald als ihr Opfer. Schließlich war er ausgelaugt wie eine verbrauchte Zitrone, unfähig irgendetwas etwas zu geben, was sie gebraucht hätte. Er war nicht mehr als eine leere Hülle, die den nächsten Morgen nicht mehr erleben würde, jedenfalls vom
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