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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany
Autoren: David Pawn
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Lippen. Diese waren Bertrams Worte.
    Aber über eines war sich Herr Bertram offenbar noch immer im Klaren. Er wusste, dass Clarissa eine Figur seiner Phantasie, ein Traumbild war, das eine wirkliche Frau nicht restlos ersetzen konnte. Immer wieder zwang er sich, aus seinen Träumen in die Wirklichkeit zurückzukehren, immer wieder machte er sich bewusst, dass es Clarissa nur im Traum gab. Sie war ein stummer Schemen, der ihn auf Schritt und Tritt begleitete, aber niemals mehr.
    Dann aber, eines Nachts, geschah ein Wunder. Es war eine schwüle Sommernacht. Christian Bertram lag mit offenen Augen in seinem Bett und lauschte den Stimmen der Nacht, die durch das offene Fenster ins Zimmer wehten. Gemeinsam mit dem Gesang der Grillen trug der Wind den Duft des Sommers in das Schlafzimmer. Man muss an dieser Stelle einfügen, dass Herr Bertram eine Wohnung in einem Haus in Langebrück unmittelbar am Rande der Dresdner Heide bewohnte. Die blühende Schönheit der Natur begann vor seiner Haustür, und jetzt, in der Nacht, drängte die Natur mit ihren Stimmen, ihren Düften, ihrem Zauber bis in das Schlafzimmer des Schriftstellers hinein, machte ihn trunken, machte ihn glücklich und verzweifelt zugleich.
    Da tat sich plötzlich völlig ger äuschlos die Tür zu Christian Bertrams Schlafzimmer auf. Herein trat sein Traum. Clarissa stand völlig hüllenlos auf der Schwelle zu Christian Bertrams Schlafzimmer, lächelte ein hilfloses, fast entschuldigendes Lächeln („Ich wollte dich nicht wecken, Schatz“) und sagte kein Wort.
    Sooft er auch sein Traumbild selbst herbeizitiert hatte, wenn er es benötigte, jetzt fuhr der Schriftsteller mit einem Ruck auf und rief ratlos: „Du, Clarissa?!“
    Die unbekleidete Schönheit, die noch immer im Türrahmen stand, nickte und antwortete mit einer zarten Stimme, die ein Windhauch hätte sein können: „Ja ich! Ich bin gekommen, um deinen Traum zu erfüllen.“
    Danach trat sie langsam an das Bett heran. Ihr Schritt war wiegend, ihre Hüften zeichneten Kurven der Sehnsucht in die Luft. Ihr ebenmäßiger Busen hob und senkte sich unter tiefen Atemstößen. Clarissa hatte keine Eile. Sie gab Christian Bertram Zeit, die Schönheit zu genießen, die ihr Anblick bot. Ihr Körper war wie eine wunderbare Landschaft, die in mildes, weiches Mondlicht getaucht ist und aus sich selbst heraus leuchtet. Außerdem strömte dieses Wesen einen Duft von betörender Intensität und Süße aus.
    Clarissa setzte sich neben ihrem Schöpfer auf das Bett. Ihre Nasenflügel bebten in leichter Erregung. Aus dem Blick ihrer Augen sprachen Unschuld und Wollust zugleich, ohne dass Herr Bertram zu sagen gewusst hätte, wie das überhaupt möglich war.
    „ Begehrst du mich?“ fragte Clarissa, und die Lust färbte ihre Stimme dunkel.
    „ Ja“, erwiderte der Schriftsteller. Er sah seinem Geschöpf tief in die Augen und fügte hinzu: „Du bist das begehrenswerteste Geschöpf auf der Welt.“
    Mit diesen Worten schloss Bertram Clarissa in die Arme. Er umfing ihren warmen, anschmiegsamen Leib, zog sie an sich und küsste sie. Erst war es nur eine sanfte, fast unscheinbare Berührung ihrer beiden Lippen, dann öffnete jeder von ihnen den Mund, ihre Zungen fanden sich zu einem heißen Tanz, der die Glut widerspiegelte, die in ihren Herzen loderte.
    „ Ja, ja“, stieß Herr Bertram hervor, als sie kurz voneinander abließen, „ich will dich, nur dich.“
    „ Dann nimm mich. Darum bin ich hier.“ Clarissa sagte es leise in sein Ohr hinein, bohrte dann sofort die Zunge hinein und presste ihren ganzen wohlriechenden Körper an den seinen. Wieder folgten innige Küsse, doch verweilten die Lippen des Schriftstellers nicht länger beim Gesicht der von ihm erschaffenen Schönheit. Er koste mit ihnen jeden Winkel ihres Körpers. Er verweilte bei den reizvollen Hügeln ihres Busens, fand Rast auf der Wölbung ihres Nackens, entdeckte ihren Nabel als himmlischen Rastplatz und drang zu ihrem Heiligtum der Lust vor. Inzwischen schien er völlig vergessen zu haben, dass Clarissa nur ein Traum, ein Trugbild war. Und das, was er da in den Armen hielt, war zweifelsohne auch kein Trugbild, eher war es eine Göttin der Lust und der Liebe.
    Auch Clarissa labte sich an Christians Körper. Sie entblätterte ihren Bettgefährten mit geübten Griffen, fand bald hier, bald da eine Stelle seines Körpers, die ihr wert war, länger mit den Fingerspitzen zu verweilen, um letztendlich dort einzukehren, wo es ihm an meisten behagen
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