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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany
Autoren: David Pawn
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halten konnte, blieb aber immer auf etwa zwei bis drei Schritt Entfernung zurück.
    Am Ende hatten sich die Gravenbruchs komplett in der Küche versammelt, während ihr Verfolger etwa einen Schritt vor der Küchentür wartete.
    Inka Gravenbruch war es auf unerklärliche Weise inzwischen gelungen, sich ihres Nuckels zu bemächtigen, der mitten auf dem Küchentisch gelegen hatte. Auf Grund des vorhergehenden intensiven Geschreis und des nachfolgenden beruhigenden Saugens dämmerte die Jüngste der Gravenbruchs in ihrem Stühlchen vor sich hin.
    Während Papa Gravenbruch sich zum Küchenschrank zurückzog, sicherte seine Frau das Gebiet nach vorn ab. Natürlich hätte sie nicht eingreifen können, wenn das Monster plötzlich ein Tentakel in Richtung Küchenschrank abgeschickt hätte.
    Hans-Peter fand das K.O.-Spray sofort. Es stand vorn neben einer Flasche Hu stensaft. Seine Frau hatte es gekauft, da sie öfters Spätschicht hatte und erst nach 22 Uhr nach Hause kam. Dann wollte sie nicht ohne die Möglichkeit einer Verteidigung unterwegs sein. Es war schlimm geworden in den Straßen der Stadt. Aber so schlimm wie in ihrer Wohnung war es noch lange nicht, stellte Steffi Gravenbruch für sich fest.
    Hans-Peter Gravenbruch richtete die Düse des Sprays genau dorthin, wo er bei einem aufrecht gehenden Tier den Kopf vermutet hätte. Dann drückte er ab. Der beißende Gestank war sofort überall. Er trieb Steffi die Tränen in die Augen. Brechreiz überflutete ihren Körper. Diese Waffe war denkbar ungeeignet für die Benutzung in der fensterlosen Küche der Gravenbruchschen Neubauwohnung.
    Milan schrie. Inka erwachte und schrie ebenfalls. Sie spuckte ein paar Brocken ihrer letzten Mahlzeit aus. Auch Hans-Peter wurde von Übelkeit geschüttelt. Das einzige Wesen im Dunstkreis des K.O.-Gases, dem dieses offenbar nichts ausmachte, war das schwarze Monstrum in der Küchentür.
    „ Es funktioniert nicht“, kreischte Steffi. Der Druck war einfach zu viel für ihre Nerven. „Verdammt, es funktioniert nicht!“
    „ Sei ruhig“, schrie Hans-Peter seine Frau an. Was er im Moment am wenigsten brauchen konnte, war ein neuer hysterischer Ausbruch. „Wir dürfen die Nerven nicht verlieren“, fügte er etwas ruhiger hinzu.
    Das Monster hatte sich i nzwischen bis zur Küchentür vorgeschoben. Es stand mitten im Türrahmen und schien seine Opfer anzublicken. Perestaltikartige Wellen liefen jetzt durch seinen Körper. Vielleicht war es Freude über das willkommene Mahl.
    Ein Tentakel wurde langsam ausgestülpt. Die Bewegung war so ruhig und gleichmäßig, als triebe eine Hydraulik das Tentakel an. Es legte sich auf den Tisch und kroch mit nervenzerfetzender Beharrlichkeit auf Inka zu. Diese hatte aufgehört zu schreien. Selbst ihr war die Gefahr, die von diesem mächtigen schwarzen Wesen ausging, bewusst. Das lähmte sogar ihre Stimmbänder.
    „Nein, du Teufel!“ kreischte Steffi. Sie riss Inka mit einer einzigen heftigen Bewegung aus dem Stühlchen. Beide Knie des kleinen Mädchens wurden an der Tischkante abgeschürft, doch das Entsetzen bei Mutter und Tochter war größer als jeder andere Schmerz. Blitzschnell zog sich Steffi hinter den Tisch zurück.
    Das Tentakel verharrte reglos einige Sekunden an seinem Platz, dann löste es sich von der Tischplatte und bewegte sich wieder auf Inka zu, die Steffi in aller Eile auf den Küchenschrank niedergesetzt hatte. Dort stand noch das Erdbeerkompott, das als Inkas Nachtisch gedacht gewesen war. Auch die Sprühschlagsahne hatte Steffi hier abgestellt.
    Als Hans-Peter sah, dass sich das Monster bemühte, sich seiner Tochter zu bemächtigen, überwältigte ihn grenzenloser Hass auf dieses Ding. Diese Wut, dieser Hass waren so groß, dass jegliche Vernunft davon überschwemmt wurde. Es galt nur noch eines: Er musste dieses Monster zur Strecke bringen!
    Hans-Peter zog einen Schieber auf. Sofort fand er, was er suchte. Es war ein großes, langes Tranchiermesser, das so scharf war, dass man selbst Tiefgefrostetes damit zerteilen konnte.
    Wie ein Degenfechter stieß Hans-Peter mit dem Messer vor. Er legte seinen ganzen Hass in diesen Stich in den Körper des schwarzen Monstrums. Beinahe wäre es für ihn verhängnisvoll gewesen.
    Das Messer stieß auf fast keinen Widerstand. Es schien Hans-Peter Gravenbruch, als habe er in einen Haufen Seifenschaum gestochen. Durch die Kraft, die er in den Stoß gelegt hatte, wurde das Messer über die Schneide hinaus in den Gegner gepresst. Millimeter trennten
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