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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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schüttelte bedauernd den Kopf. Dann aber besann sie sich auf ihre Pflicht und wandte sich an die drei Freunde und die Spinne: „Bitte folgt mir.“
    Sie kamen schließlich an den Rand der Wiese, zu einer Stelle, wo üppige Blumen in rosa und weiß blühten.
    „Wozu braucht ihr sie denn?“ fragte die Hummel.
    „Für einen Teppich – äh, oder besser das Symbol eines Teppichs“, erläuterte Floritzl.
    „Sozusagen ein kleiner Teppich, als Symbol für einen großen!“ mischte sich Tilly schnell ein.
    „Ein symbolischer Teppich“, beeilte sich auch Lumiggl zu versichern, „mit einem Herz drauf.“
    „Einem Herz?“, wunderte sich die Hummel.
    „Nur symbolisch!“ versicherte Tilly.
    Die Spinne zog es vor, nichts zu sagen.
    „Es ist für den Geburtstag seiner Liebsten“, wechselte Floritzl die Taktik und zeigte auf Lumiggl, „ein Symbol seiner Liebe.“
    Damit konnte die Hummel weitaus eher etwas anfangen.
    „Ah, für den Geburtstag der Liebsten!“, rief sie begeistert. „Ich verstehe, ich verstehe. Das ist ja so romantisch! Als ob ich’s gewusst hätte. Dann sind das hier auf jeden Fall die passenden Farben. Frauen mit Geschmack lieben Sträuße in Pastellfarben, die Ton in Ton harmonieren. Das wird sicher ganz entzückend.“
    Dann wandte sie sich direkt an Lumiggl: „Du bist also letztendes der Urheber und trägst also die Verantwortung. Ich gestatte dir, fünfzehn der voll erblühten zu nehmen. Aber keine Knospen! Ich muss Dich darauf hinweisen, dass eine Zuwiderhandlung eine schwere Strafe in Form von Sozialarbeit bei der Mistkäferbrigade zur Folge hat, deren Dauer sich nach der Höhe des Verstoßes richtet. Dein Name und Deine Adresse bitte?“
    Lumiggl stotterte verdattert die gewünschten Informationen und die Hummel notierte seine Angaben eifrig. Dann kritzelte sich noch etwas auf ein kleines Blättchen, von denen sie etliche bei sich trug.
    „Hier, das wäre dann die Erlaubnis über fünfzehn Blüten und angemessene Beipflückung von Grünzeug, falls ihr von einer Kollegin kontrolliert werden solltet. Damit wären die Formalien erledigt, ich darf noch einmal an die strikte Einhaltung aller Auflagen erinnern. So, damit hätten wir dann alles, ich wünsche einen schönen Tag noch und gutes Gelingen.“ Die Hummel nickte und flog davon.
    „Puh“, atmete Lumiggl auf. Bei all diesen Anweisungen war ihm ganz schwindelig geworden. Tilly aber begutachtete bereits mit Feuereifer die Blumen. Da ihr niemand – nicht mal die Spinne – absprach, dass sie meiste Ahnung von Blumen hatte, begaben Elf und Wombling sich brav zu den von Tilly bezeichneten Blüten und brachen sie so weit unten wie möglich ab. Lumiggl zählte außerdem sorgfältig mit. Er hatte nur eine verschwommene Vorstellung darüber, was die Mistkäferbrigade war, aber es genügte, damit er sicher wusste, dass er auf keinen Fall mit ihr zu tun haben wollte. Die Spinne saß derweil im Haar des Moosmädchens und schaute zu.
    „So, und die bringen wir jetzt in den Schatten an den Rand“, entschied Tilly, als die fünfzehnte Blüte ausgewählt und gepflückt war. „Dann kommt unser Spinnchen zum Zuge.“
    Spinnchen? So klein war sie nun wirklich nicht, widersprach die Spinne ganz für sich.
    Ganz behutsam wurden die Blumen in den Schatten getragen.
    „Schön? Gell?“, schwärmte Tilly, „Und jetzt noch Gräser, Blätter, Farne, Moose.“ Und alle ihre anderen Lieblinge. „Damit es auch nach was aussieht.“
    Sie blieb bei den Blüten und bewachte sie, sortierte, was ihr Floritzl und Lumiggl zurückbrachten, auf verschiedene Haufen, sann vor sich hin und verkündete schließlich: „Langt, langt lang. Ihr könnt aufhören.“
    „Aaah, danke, ich bin schon ganz geschafft.“
    „Reicht es auch wirklich? Nicht dass ich dir nicht glaube, aber er ist für Milvola und je später es wird, desto mehr muss er hermachen.“
    Aber ja, aber ja, aber ja, nur keine Bange, lass mich nur machen.“
    Die Spinne kletterte in das erste Stockwerk des Baumes, ließ sich wieder herabfallen und spann so die ersten Fäden, webte das Grundgerüst des zukünftigen, sozusagen symbolischen Teppichs. Als die Spinne soweit war, begann ihr Tilly Blätter, Blüten undsoweiter – hinaufzureichen. Kein Wort fiel zwischen den beiden, nur ab und zu ein fragender Blick, eine Falte auf Tillys Stirn, ein zustimmendes Nicken oder auch nicht. Sie verstanden sich, wussten, was zu tun war, und langsam nahm der Teppich Gestalt an – ein grünbuntes Meisterwerk, von
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