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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos
Autoren: Larissa Ione
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töten.« Das Skorpiontattoo an seiner Kehle begann in seinen Hals zu stechen; sein Schwanz bewegte sich wie eine pulsierende Ader und rief ihm in Erinnerung, dass der Tod sein Daseinsgrund war. Than hatte nicht vor, dem Schicksal zu widersprechen. Er schwang seine Sense und hieb einem der Dämonen den Kopf ab. Dann warf er einen Blick auf Hades, der wirkte, als ob er es sich nur zu gern mit einer Schüssel Popcorn bequem gemacht und die Action genossen hätte. »Und dann werde ich genau dasselbe mit der Frau machen, die mich hintergangen hat.«

3
    Regan saß auf dem Boden und starrte den Vampir an, der sie vor der einen Bedrohung gerettet hatte und vorhatte, sie einer anderen auszuliefern.
    »Du kannst mich nicht zu Thanatos bringen. Er ist gelähmt –«
    »Dumme Frau«, fuhr er sie an. »Ich bringe dich in seine Festung, bis er zurückkehrt. Einige von uns haben einen Plan ausgetüftelt, um ihn zurückzuholen.« Seine Stimme wurde weicher. »Und es gibt einige Dinge, die du wissen musst, Warnungen, von denen ich dir hier nichts sagen kann –« Blut spritzte aus seinem Mund und er fiel nach vorne, bis er sich am Podium Halt verschaffen konnte.
    Ein Armbrustbolzen hatte sein Brustbein durchbohrt.
    »Fort von ihr!« Lance, der wie Regan zu den Ältesten gehörte, stürzte auf sie zu, die Armbrust in der einen, einen hölzernen Pflock in der anderen Hand. Andere Wächter folgten ihm auf den Fersen, einschließlich Suzi, die ins Hauptquartier eingezogen war, um Regan in den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft beizustehen. Gleich darauf kamen auch noch die Ältesten Kynan und Decker durch die Türen des Seiteneingangs gestürzt.
    »Lass ihn am Leben!«, rief Regan, aber Lance ignorierte sie und stieß dem Vampir den Pflock ins Herz.
    »Verdammt noch mal, Lance!« Kynan drehte sich wutentbrannt zu Lance um, während der Vampir verglühte. »Wir regeln das anders.«
    »Ihr vielleicht«, sagte Lance. »Aber nicht jeder in der Aegis ist mit eurer neuen blitzsauberen Art, den Feind zu behandeln, einverstanden.«
    Susi kauerte neben Regan. »Geht es dir gut? Soll ich deinen Arzt anrufen? Oh Mann, ich hätte bei dir sein sollen –«
    »Alles bestens«, versicherte Regan ihr, aber Suzi hörte einfach nicht auf, die Hände zu ringen. Man sah ihr an, welche Sorgen sie sich machte. »Aber weißt du was – ich könnte eine Tasse von deinem fantastischen Kamillentee mit Honig vertragen.« Suzi grinste, offensichtlich erleichtert, behilflich sein zu können.
    Während sie davoneilte, blieb Regan auf dem Boden sitzen, um wieder zu Atem zu kommen und ihre Gedanken zu sammeln. »Warum waren Thans Vampire hier? Wie sind sie reingekommen?«
    Juan, ein weiterer Ältester, versetzte den Überresten des verkohlten Vampirs einen Tritt. »Wir haben sie vor ein paar Wochen gefangen genommen. Wir mussten die Tagwandler unbedingt mit eigenen Augen sehen. Irgendwie sind sie dann aus ihren Zellen entkommen.«
    »Ihr Trottel!«, fuhr Regan sie an. »Findet ihr nicht, dass wir Thanatos schon genug angetan haben?«
    »
Wir
haben dem Reiter überhaupt nichts angetan«, erwiderte Lance mit einer derart selbstzufriedenen Miene, dass sie ihm am liebsten eine Ohrfeige versetzt hätte. »Es war
dein
Bericht, der uns überhaupt erst auf seine Vampire aufmerksam gemacht hat. Wir mussten sie studieren.«
    Verdammt. Jetzt hatte sie es schon wieder geschafft, Thanatos zu verärgern, nur auf andere Art. Ihre Schuld manifestierte sich in bitterer Wut, deren Ziel Lance wurde.
    »Die Apokalypse steht vor der Tür«, knurrte sie, »und du verschwendest deine Zeit mit Vampiren? Nett.«
    Lance schmollte. »Du bist doch diejenige, die sich freiwillig als Vampirexpertin zur Verfügung stellte, als Jarrod letztes Jahr starb. Als du eine neue Rasse entdecktest, hättest du wissen müssen, dass wir sie sezieren wollen würden.« Er warf ihr einen bitterbösen Blick zu. »Du wirst doch jetzt nicht anfangen, deswegen zu heulen oder so?«
    Gott, sie hasste es, wenn er das tat. Er und ein paar der anderen Ältesten schienen zu glauben, dass sie als Frau wegen jeder Kleinigkeit in Tränen ausbrechen würde. Von ihnen hatten auch die negativen Wortmeldungen gestammt, als Regans Beförderung in das Siegel auf den Tisch gekommen war. Darum nutzte sie jetzt jede Gelegenheit, ihnen zu zeigen, dass sie genauso leistungsfähig war wie sie. Allerdings erhielt sie keine Chance, sich gegen ihn zu verteidigen, weil Kynan sie unterbrach.
    »Sezieren.« Kynan schob sein
S’teng
in den
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