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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen
Autoren: Mang-gon Jai
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Straße. Im Haus wurde gekocht und das zubereitete Essen wurde dann im Freien serviert. Eine grüne Leuchtstoffröhre brannte vor dem Straßenrestaurant.
    Sie bestellten ›Djim sum‹, eine Art Fondue. Fleisch, Fisch, Ei, verschiedene Gemüse und Nudeln werden am Tisch in einer Suppe gekocht - sehr lecker. Dazu gab’s Chang-Bier.
    »Wann gehen wir zu Ho?«, fragte Judith.
    »Wie kommst du darauf, dass wir Ho besuchen?«, fragte Grod lächelnd.
    »Ich kenne dich inzwischen. Du brennst darauf, Ho zu treffen. Du willst wissen, wie weit er in die Sache verwickelt ist, stimmt´ s?«
    »Ja, du hast mich durchschaut, morgen Vormittag?« »O.k.. Morgen. Ich freue mich schon auf dieses Treffen.« Judith war voller Tatendrang.
    »Gehst du denn mit?«
    »Was denn sonst. Wir sind doch Partner, oder?« »Ja, aber es kann gefährlich werden. Es ist nicht vorherzusagen, wie er reagieren wird.«
    »Wir haben es bisher gemeinsam geschafft, wir werden auch den Rest noch schaffen!«
    »Ich habe dich unterschätzt«, lächelte Grod. »Anfangs wollte ich nicht, dass du mir nach Thailand nachreist. Aber du hast dich toll gehalten. Jetzt bin ich froh, dass du gekommen bist.«
    »Danke, Grod. Auch ich bin froh, dass ich meinen Willen durchgesetzt habe und gegen deinen Willen nach Thailand geflogen bin«, antworte Judith. »Jetzt habe ich allerdings ein Problem. Ich liebe dich, den Typen, den ich anfangs für unausstehlich gehalten habe!«
    Am nächsten Morgen, gleich nach dem gemeinsamen Frühstück, fuhren sie mit einem Taxi zum Rubin-Tower. »Wir möchten zu Mister Ho«, sagte Grod der jungen Dame im Glaskäfig.
    »Ihre Namen bitte?«
    »Miss Helfer und Mister Jäger.«
    »Sind Sie geladen?«
    »Ja, und wie! Er wartet auf uns. Er kann unsere Ankunft kaum erwarten«, antwortete Grod zynisch.
    Die Frau telefonierte.
    »Sie sind leider nicht angemeldet«, sagte sie zu ihnen. »Mister Ho ist beschäftigt. Sie können jedoch mit seiner Sekretärin sprechen, wenn Sie das möchten.«
    »Wir möchten!«
    »Fahren Sie bitte mit dem Fahrstuhl in das vierundzwanzigste Stockwerk. Sie werden dort an der Fahrstuhltür abgeholt.«
    Judith und Grod fuhren nach oben. Eine junge Thailänderin erwartete sie an der Fahrstuhltür.
    »Miss Helfer und Mister Jäger?«
    »Ja. Wir möchten Ho sprechen.«
    »Das ist leider unmöglich. Mister Ho ist sehr beschäftigt. Aber vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. Bitte kommen Sie.«
    Sie ging voran, den endlosen Flur entlang.
    Die Wachleute begutachteten die Besucher mit dem berufsmäßig finsteren Blick, jedoch eher desinteressiert. Die etwas zerlumpten Edelsteinhändler saßen wieder an der Wand auf ihren Stühlen und betrachteten Grod und Judith neugierig. Auch der Inder Rapun war unter ihnen. Er senkte den Kopf, als sie an ihm vorbeikamen. »Sawadii khap khun Grod«, sagte er leise. »Guten Tag, Herr Grod.«
    Rapun lächelte.
    Grod grüßte zurück. Rapun war es gewesen, der ihm den ersten verwertbaren Hinweis in der Sache gegeben hatte. »Sawadii khap khun Rapun.« Bewusst redete Grod ihn mit ›khun Rapun - Herr Rapun‹ an.
    Sie kamen zum Büro von Ho. Grod blieb stehen. »Nein, hier nicht. Sie müssen mit mir in mein Büro kommen. Mister Ho hat keine Zeit für Sie«, sagte die Frau, die sie führte.
    »Doch! Er hat Zeit für uns!« Mit diesen Worten öffnete Grod die Tür zu Hos Büro.
    Ho saß am Schreibtisch und telefonierte. Erstaunt blickte er auf.
    »Mister Jäger, Miss Judith! Was für eine Überraschung.« Er legte den Hörer auf.
    Grod betrat den Raum und zog Judith hinter sich her. Dann schloss er die Tür vor der völlig verdutzten Frau.
    »Ja, ich denke mir, dass das eine Überraschung für Sie ist«, antwortete Grod. Er setzte sich unaufgefordert in einen der großen Ledersessel. Judith folgte seinem Beispiel.
    »Ich kann mir denken, dass Sie sehr erstaunt sind, uns zu sehen. Sicher waren sie davon ausgegangen, dass wir längst tot sind. Das hat aber leider nicht geklappt. Tjam hat versagt.«
    Ho sah sie fragend an. Dann öffnete er langsam ein Schubfach in seinem Schreibtisch. Er schien etwas darin zu suchen.
    Er zog seine Hand aus dem Schubfach und hielt eine kleine Pistole darin, die er auf Grod richten wollte. Er legte sie jedoch unaufgefordert und ganz langsam vor sich auf den Schreibtisch.
    Ho blickte nämlich in die Mündung der Smith & Wesson, die Grod lässig in der Hand hielt und die genau zwischen seine Augen zeigte.
    »Schieben Sie die Pistole ganz langsam zu mir«, lächelte
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