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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen
Autoren: Mang-gon Jai
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Torr und Straßenköter.
    Torr bezog wieder seinen Wachposten auf dem Stuhl vor der Tür, Straßenköter durfte erneut mit in den Bungalow. Grod setzte sich noch etwas auf die Terrasse und öffnete eine Flasche Bier. Straßenköter lag zu seinen Füßen. Judith begann, sich im Innern der Hütte zu entkleiden, um unter die Dusche zu gehen.
    Grod betrachtete das Spiel der Geckos an der Wand. Die Temperatur war gesunken, so war das Klima auszuhalten. Nachts war Thailand wunderschön.
    Ein markerschütternder Schrei von Judith. Dann war alles ruhig.
    Grod riss seinen Colt aus dem Hosenbund und stürzte ins Haus. Straßenköter folgte ihm, überholte Grod noch. Judith war nicht im Zimmer. Die Tür zum Badezimmer war leicht angelehnt. Grod riss sie auf.
    Splitternackt und stocksteif stand Judith in dem engen Raum. Straßenköter stürzte herein und blieb dann schlagartig stehen. Sein Nackenfell sträubte sich, er fletschte die Zähne und knurrte.
    In dem Wasserbecken neben der Toilette wand sich eine Kobra.
    Grod steckte den Revolver zurück in den Hosenbund. Dann schob er Judith sachte aus dem Badezimmer. Torr trommelte wie wild gegen die Haustür.
    »Es ist alles o.k., Torr. Nur eine Schlange, Judith hat sich erschreckt«, rief Grod.
    Torr grunzte.
    Mit einem schnellen Griff hatte Grod die Schlange gefasst. Es war nicht das erste Mal, dass Grod eine Schlange mit bloßen Händen fing. Wenn man sie unmittelbar hinter dem Kopf fasst, kann sie nicht beißen. Man muss nur sehr schnell sein.
    Grod öffnete die Tür und warf die Kobra nach draußen. Torr betrachtete sie einen Augenblick, ehe er ihr den Kopf zertrat.
    Judith lag weinend auf dem Bett. Es war zuviel für sie gewesen.
    Es war schon lange hell, als sie vom Klopfen an der Tür geweckt wurden. Lek servierte das Frühstück. Heute gab es Kaffee ohne Ei darin.
    Das Frühstück war wie bestellt: Toast, Spiegeleier, Marmelade, Butter, Orangensaft und Kaffee. Zwei Scheiben Toast und ein Spiegelei spendierte Judith an Straßenköter, der so etwas Leckeres sicher noch nie gegessen hatte. Torr hockte unten am Teich und aß eine Reissuppe. Er winkte ihnen fröhlich zu, ohne sein Essen zu unterbrechen.
    »Hat er die ganze Nacht gewacht?«, fragte Judith. »Ich denke schon.«
    »Wann schläft er?«
    »Wahrscheinlich wird er sich nach dem Frühstück in seinen Bungalow legen«, vermutete Grod.
    »Ich werde mich heute zu einem Architekten oder Baumeister fahren lassen. Mit dem fahre ich dann in das Dorf von Jindi, damit er sich die Stelle der alten Hütte ansehen kann. Ich lasse Jindi ein neues Haus bauen, aus Stein, nicht wieder solch eine Bretterbude.« Judith hatte sich entschieden.
    »Das ist sehr großzügig von dir«, erwiderte Grod. »Sie benötigt auch noch andere Dinge: Geschirr, Bestecke, Gläser, Tassen und sicher noch vieles mehr. So kann die Frau doch nicht leben. Ich werde ihr und ihren Kindern das ganze Haus einrichten. Ich möchte einmal etwas Gutes tun im Leben.«
    »Das tust du doch immer«, antwortete Grod und streichelte ihr sacht über das Haar.
    »Ich habe in der vergangenen Nacht kaum geschlafen«, sagte Judith, »immer musste ich an die schrecklichen Ereignisse denken. Die Schlange im Badezimmer hat mir dann den Rest gegeben. War sie gefährlich?«
    »Ja, es war eine Kobra. Üblicherweise greift sie nicht an, aber in unserem engen Badezimmer konnte sie sich vielleicht bedroht fühlen. Dann wird sie echt gefährlich.« »Ich bin froh, wenn ich erst wieder in Deutschland bin. Dort haben wir kein giftiges Getier im Haus oder gar im Badezimmer.«
    Torr hatte sein Frühstück beendet.
    »Ich gehe jetzt schlafen«, rief er Grod zu, während er langsam zu seinem Bungalow schlurfte.
    Grod übersetzte für Judith. Sie trank einen Schluck Kaffee und meinte dann:
    »Nach dem Frühstück werde ich mich auch noch ein wenig hinlegen. Ich muss viel Schlaf nachholen. Du kommst doch sicher ein paar Stunden ohne mich klar, oder?« »Es wird mir schwerfallen.«
    Grod streifte durch die Reisfelder. Straßenköter begleitete ihn. Heute trug Grod einen Sarong, einen thailändischen Wickelrock. Auch hier hatte er den schweren Revolver in den Bund gesteckt.
    Straßenköter, der immer ein paar Schritte vorauslief, verscheuchte alle Tiere, die Grod hätte beobachten können. Sie kamen zu der kleinen Baumgruppe. An der Stelle, wo er Judith den Termitenbau gezeigt hatte, lag jetzt eine große Schlange in der Sonne. Judith würde begeistert sein, dachte Grod amüsiert.
    Er durchquerte
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