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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen
Autoren: Mang-gon Jai
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hattest du dann abends stets ein zartes, glutäugiges Mädchen im Bett, mit langen, schwarzen Haaren. Sie sollen ja ganz anschmiegsam sein. Oder bist du doch schwul?« Astrid lachte. Diese Frage war jedoch nicht ernstgemeint.
    »Ja, einige Male war es so. Ich war eine Zeit lang mit einer Thailänderin zusammen. Und schwul bin ich ganz bestimmt nicht.«
    Das Handy piepte erneut.
    »Dein schwuler Freund will dich sprechen«, lachte Astrid.
    Erneut griff Grod nach dem Handy.
    ›RUF MICH AN! DU EMPFÄNGST MEINE NACHRICHTEN. DRINGEND!!!‹
    Wieder drei Ausrufezeichen am Ende.
    »Ruf ihn doch an!« Astrid fand Spaß an der Sache. »Ich möchte hören, wie du dich mit deinem schwulen Freund verabredest.«
    Vielleicht sollte er wirklich zurückrufen. Bernd gab bestimmt keine Ruhe. Grod wählte die Nummer, er kannte sie auswendig.
    »Wurde aber auch Zeit!«, meldete sich Bernd.
    »Was gibt‹ s denn so Wichtiges?«
    »Hab‹ ich etwa gestört? Wie heißt sie denn?«
    »Kriemhild.«
    »War das nicht die von Siegfried? Pass auf, dass er dich nicht meuchelt!«
    »Komm zur Sache, was ist los?«
    Jetzt wurde Bernd ganz ernst.
    »Du hast einen Auftrag. Du sollst nach Thailand fliegen und feststellen, warum der Sohn einer meiner Geschäftsfreunde ermordet wurde.«
    »Wie kommst du auf mich? Bin ich Detektiv, Polizist oder etwa Geheimagent?«
    »Du kennst dich in Thailand aus wie kaum ein anderer Europäer. Du sprichst die Landessprache. Das sind Empfehlungen genug.«
    »Ich verstehe überhaupt nicht, wovon du redest. Der Sohn einer deiner Geschäftsfreunde ist umgebracht worden. Wie wär’s, zur Polizei zu gehen?«
    »Das ist alles schon gelaufen. Der Täter ist bereits gefasst und hat gestanden. Der Fall ist abgeschlossen.« »Was habe dann bitte ich zu tun?«
    »Komm nach Hannover und sprich mit meinem Geschäftsfreund. Er wird es dir selbst sagen. Sieh zu, dass du morgen früh hier bist. Wenn du um neun Uhr bei mir bist, können wir noch gemeinsam frühstücken und gehen dann zu ihm.«
    »Du willst mich verkohlen, nicht wahr?«
    »Komm hierher. Mein Geschäftsfreund zahlt gut!« Das war ein Argument für Grod. Auch die Aussicht, nach Thailand fliegen zu können, war nicht von der Hand zu weisen.
    »Gut, ich komme.«
    »Morgen früh um neun in meiner Firma! Das Frühstück ist dann fertig.«
    »O.k.«
    Grod überlegte. Drei Stunden brauchte er nach Hannover. Um sechs musste er losfahren. Um fünf Uhr also aufstehen. Er blickte zur Uhr: Gleich vier. Nur noch eine Stunde schlafen. Das lohnte nicht mehr.
    »Na, besuchst du deinen schwulen Freund?«
    Langsam nervten ihn die dummen Sprüche von Astrid. »Mach dich nützlich, koche Kaffee!«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, stand Grod auf und ging ins Bad.
    Er duschte ausgiebig. Dann stand er vor dem Kleiderschrank und überlegte, was er anziehen sollte. Beim Treffen mit einem Geschäftsmann war wohl ein Anzug angebracht.
    Als er in den Wohnraum zurückkam, hörte er Astrid tatsächlich in der angrenzenden Küche arbeiten. Sie klapperte mit Tellern und Tassen. Es duftete nach Kaffee. Grod schaltete die Stereoanlage ein und wartete. Das schien ein interessanter Tag zu werden. Eine Reise nach Thailand reizte ihn wirklich.
    Astrid kam aus der Küche zurück. Sie war vollständig nackt. Vor sich trug sie ein großes Tablett mit Kaffee und Toast. Auch Eier hatte sie gekocht. Ungeniert lächelte sie ihn an.
    Sie ist ja eine echte Blondine, dachte Grod.
    Astrid schien seinen Blick bemerkt zu haben.
    »Vielleicht bist du ja doch nicht schwul?«, sagte sie und legte das Tablett ab.
    Sie stellte die Tassen und Teller auf den Tisch. Als sie ihm Kaffee einschenkte, griff er nach ihr. Sie entwand sich seinem Griff.
    »Jetzt nicht, dein Freund wartet. Wann kommst du wieder?«
    »Heute Abend.«
    »Dann vielleicht. Darf ich hier auf dich warten, gibst du mir den Schlüssel von deiner Wohnung?«
    »O.k.«

2
    Pünktlich um neun Uhr stand Grod vor dem Juweliergeschäft von Bernd. Die metallenen Scherengitter schoben sich langsam nach oben. Sie machten ein unangenehm quietschendes Geräusch. An einem Tag wie heute, wenn man nicht einmal ausgeschlafen ist, erzeugt solch ein Geräusch Zahnschmerzen.
    Bernd selbst schloss die Tür auf.
    »Pünktlich bist du ja.«
    »Du hast mich auch ausreichend auf Trapp gehalten.« »Komm rein, der Kaffee wartet.«
    Sie saßen in Bernds Büro. Grod war schon öfters hier. Zwei Buddha-Statuen standen auf einer Anrichte. Einige asiatische Bilder hingen an den Wänden. Auf
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