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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen
Autoren: Mang-gon Jai
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einem schwarz lackierten Holzständer lag ein Katana, ein echtes Samuraischwert. Die meisten dieser Dinge hatte Bernd von Geschäftspartnern in Südostasien erhalten. Bernd und einige seiner hiesigen Partner kauften ihre Ware gemeinsam in den ostasiatischen Metropolen. Jährlich mehrfach waren sie deshalb in Singapur, Hongkong, Tokio oder Bangkok.
    Eine von Bernds Angestellten servierte das Frühstück. Wildlachs mit Meerrettichsahne, verschiedene Käsesorten, Salate und natürlich Champagner. Den in Aussicht gestellten Kaffee gab‹ s allerdings nicht.
    »Spann mich nicht lange auf die Folter. Erzähl schon.« »O.k., mein Geschäftsfreund, er heißt Klaus Helfer, hat ein Problem. Sein Sohn Fred ist vor kurzem ermordet aufgefunden worden.«
    »Du sprachst am Telefon von Thailand. Ermordet in Thailand oder wo?«
    »Nein, hier. Mitten in Deutschland. Man fand ihn, mit dem Kopf nach unten in der Leine liegend. Er war voll mit Drogen, ein ›goldener Schuss‹. Geld und Schmuck fehlten.
    Sein alter Herr, mein Geschäftsfreund, schwor Stein und Bein, dass sein Sohn keine Drogen nahm oder jemals genommen hatte. Es gab auch einige Anzeichen dafür, dass man ihm das Heroin gewaltsam in die Venen gespritzt hatte.«
    »Also ein Mord.«
    »Ja, ein eindeutiger Mord. Zu eindeutig. Nach nur zwei Tagen hatte die Polizei bereits den Täter gefasst. Ein junger, total kaputter Junkie. Er war sehr schnell geständig. Er hatte den Sohn meines Geschäftsfreundes schon seit längerem beobachtet. Er hatte auf eine günstige Gelegenheit gewartet, sich an ihn heranzumachen. An einem sehr frühen Morgen, Fred kam gerade aus einer Bar, schien diese gekommen zu sein. Der Junkie raubte Fred aus und beseitigte ihn.«
    »Wie hat er das angestellt? Sicher hat dieser Fred sich ja nicht ohne jegliche Gegenwehr die große Menge von Drogen verabreichen lassen.«
    »Natürlich nicht. Ab hier wird die Geschichte auch mysteriös. Das Geständnis des Junkies ist nämlich nicht vollständig. Nachdem die Polizei die Beichte des Jungen bis hierhin abgenommen hatte, gönnten sie ihm und wohl auch sich selbst eine Pause. Sie brachten ihn in seine Zelle zurück. Als sie ihn dann nach zwei Stunden erneut verhören wollten, war er schon kalt. Er hatte sich in seiner Zelle aufgehängt.«
    »Hoch lebe die Polizei!«
    »Ja, eine böse Panne. Die Ermittlungen wurden jedoch ziemlich bald abgeschlossen. Schließlich hatte der Junkie ja gestanden.«
    »Aber was hat das Ganze mit Thailand zu tun und was soll ich dabei machen?«
    »Die Sache hatte, wie du dir wohl denken kannst, den alten Herrn schwer getroffen. In Zeitungen schrieb er ein hohes Lösegeld aus, für Informationen über den Tod seines Sohnes. Er schien der Geschichte mit dem Junkie nicht recht zu trauen. Aber er bekam keine weiteren Informationen.«
    »Ich sehe immer noch keine Verbindung zu Thailand.« »Ich auch nicht. Vor einigen Tagen war ich bei ihm. Ich wollte Klaus Helfer noch einmal mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken. Wir kennen uns schon sehr lange und waren oft gemeinsam in Asien einkaufen. Einige Male war auch Fred dabei.
    Als ich also bei ihm war, fragte er mich fast beiläufig, wie gut ich mich eigentlich in Thailand auskenne und ob ich die Mentalität und Denkweise der Thai verstehe. Die Frage verwunderte mich ein wenig. Daraufhin sagte er mir, er suche einen Thailandkenner. Er glaube, die Ursache von Fred´s Tod sei wahrscheinlich in Thailand zu finden.«
    »Da hast du an mich gedacht?«
    »Ich erzählte ihm von dir. Er war sehr interessiert. Du solltest dich umgehend bei ihm melden. Der alte Herr duldet keinen Aufschub. Nun, ich stelle die Verbindung zwischen euch beiden her. Mehr werde ich in der Angelegenheit nicht tun.«
    »Wieso benötigt Helfer Senior jemanden, der sich in Thailand auskennt? Was hat Thailand mit der ganzen Geschichte zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat es mir nicht gesagt, er sagt es niemandem.«
    Bernd brachte Grod zu seinem Geschäftsfreund. »Mein Freund, Grod Jäger, der Thailandspezialist«, stellte Bernd vor, »und dieses ist Klaus Helfer, ich habe dir von ihm bereits berichtet.«
    Klaus Helfer war etwa fünfundfünfzig Jahre alt. Seine blonden Haare waren kurz geschnitten, ebenfalls kurz geschnitten sein blonder Vollbart. Er trug einen englischen Maßanzug. Über dem schneeweißen Seidenhemd trug er eine breite, dezent gemusterte Krawatte, drei Zentimeter unterhalb des Knotens steckte eine teure Orientperle. Am linken Handgelenk trug Helfer eine wertvolle
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