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Thai Juwelen

Titel: Thai Juwelen
Autoren: Mang-gon Jai
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gespannt.«
    »Vor einigen Jahren, damals kannte ich Fred noch nicht, war er wieder einmal in Thailand. Er hatte einen größeren Posten Goldschmuck einzukaufen. Nachdem das Geschäftliche erledigt war, hängte er, wie schon oft, ein paar Tage Urlaub an.
    Während dieses Urlaubs lernte er Samrak kennen. Fred lebte mit ihr zusammen. Er verlängerte seinen Urlaub Woche für Woche. Er wollte nicht wieder nach Deutschland zurückkehren. Fred liebte diese Frau und die Frau liebte Fred.
    Die beiden beschlossen, zu heiraten. Fred hielt es für richtig, sich den Eltern von Samrak vorzustellen. Samrak war dagegen. Sie befürchtete, ihr Vater würde die Heirat verbieten. Fred setzte sich durch.
    Sie fuhren in einem Ort namens Udon-Thani. Dort, in der Nähe war ein kleines Dorf, aus dem sie stammte und wo ihre Eltern lebten.«
    »Udon-Thani, also im Issaan, dem Nordosten Thailands. Sicher war diese Samrak recht arm. Im Issaan gibt es nicht viele Reiche«, erklärte Grod.
    »Ja, genau das hat Fred auch gesagt. Samrak war bettelarm.«
    »Wie ging es weiter?«
    »Fred blieb im Hotel in Udon-Thani zurück. Samrak fuhr allein in ihr Dorf, um ihre Eltern und Familienangehörigen auf den Besuch ihres zukünftigen Ehemanns vorzubereiten.
    Eigentlich wollte sie bereits am Abend wieder im Hotel in Udon-Thani zurück sein. Das Taxi, welches sie in ihr Dorf gebracht hatte, sollte dort warten und sie wieder mit zurückbringen.
    Sie kam jedoch erst am anderen Morgen in Begleitung ihres älteren Bruders.
    Samrak wollte etwas erklären, doch ihr Bruder verbot ihr den Mund. Samrak gehorchte.
    Dann sprach ihr Bruder zu Fred:
    ›Fremder‹, sagte er, ›diese Frau wird nicht mit dir gehen. Unser Vater erlaubt nicht, dass meine Schwester sich mit einem hellhäutigen Teufel einlässt. Lass sie in Ruhe. Vergiss Samrak!‹
    Fred protestierte. Er wollte selbst mit Samrak sprechen. ›Lass sie in Ruhe‹, sagte ihr Bruder. ›Sie darf nicht mit dir sprechen. Im nächsten Monat wird sie verheiratet. Sie braucht dich nicht.‹
    Zur Bekräftigung seiner Worte zog er einen Revolver aus der Tasche und hielt ihn Fred vor das Gesicht. Dann gingen die beiden. Fred hat Samrak nie wieder gesehen.« »Eine unglaubliche Geschichte«, antwortete Grod. »Ein armer Bauer im Issaan ist eher froh, seine Tochter an einen ›reichen‹ Europäer verheiraten zu können. Üblicherweise muss der Europäer eine schöne Stange Geld für sie bezahlen.«
    »Das weiß ich nicht. Fred hat es mir so erzählt.« »Hat Fred nicht versucht, seine Verlobte zu finden? Ist er nicht in ihr Dorf gefahren?«
    »Fred wusste die Adresse nicht. Es gibt wohl viele Dörfer dort.«
    »Natürlich gibt es viele Dörfer dort. Er hätte den Taxifahrer ausfindig machen können, der Samrak ins Dorf gebracht hat.«
    »Ich weiß es nicht, Fred hat mir gesagt, dass er sie nie wieder gesehen hat. Einen Brief hat sie jedoch geschrieben.«
    »Haben Sie den Brief?«
    »Ja, in meinem Büro. Ich gebe ihn Ihnen nachher.« »Wie geht die Geschichte weiter? Bislang bringe ich diese Liebesromanze nicht mit dem Tod Ihres Mannes zusammen.«
    »Als wir diesen nächtlichen Anruf erhielten, sprach mein Mann ja Thai mit ihr. Ich verstand also kein Wort. Nach dem Gespräch berichtete er mir jedoch den Inhalt. Sie sei in Deutschland, in Frankfurt, sagte Samrak. Sie wolle ihn besuchen. Er solle sofort nach Frankfurt kommen und sie dort abholen.
    Mein Mann erklärte ihr, dass das nicht so einfach sei. Bis nach Frankfurt ist es weit. Er musste am Morgen pünktlich im Geschäft sein. Sein Vater nahm das sehr genau. Fred empfahl ihr also, den Zug zu besteigen, der sie direkt nach Hannover bringen würde. Hier in Hannover würde er sie am Bahnhof abholen. Das Fahrgeld gäbe er ihr natürlich wieder.
    Hier lachte Samrak. Geld, so sagte sie, brauche sie nicht. Den ganzen Koffer habe sie voller Geld, alles amerikanische Dollar. Sie sei steinreich, sagte sie.
    ›Alles Geld ist für uns, Geliebter‹, sagte sie. Ja, sie sagte ›Geliebter‹ zu ihm.
    Fred wollte wissen, woher sie, ein armes Landmädchen, soviel Geld habe.
    ›Das verrate ich dir, wenn ich bei dir bin. Du wirst staunen. Wir kaufen uns ein großes Haus und werden unser Leben lang nicht wieder arbeiten.‹
    ›Bist du nicht verheiratet?‹, fragte Fred.
    ›Doch, aber ich bin meinem Mann davongelaufen. Ich brauche ihn nicht mehr, ich bin reich. Ich brauche niemanden.‹
    Dann beendete sie das Telefonat.«
    »Und weiter?«
    »Nach etwa zehn Minuten rief sie erneut an.
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