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Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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von Objekten von einem Reich in ein anderes fand, war es Aegwynn gelungen, sie zu einem wirkungsvollen Bannspruch gegen Dämonen zu modifizieren.
    „Ich wage zu behaupten, dass wir, hätte ich diesen Spruch schon vor achthundert Jahren besessen, heute keinerlei Probleme mehr mit Zmoldor hätten…”
    Jaina verstaute die Schriftrolle wieder unter ihrem Umhang. „Das ist eine Fehleinschätzung. Ich habe es überprüft, und es stellte sich heraus, dass Ihr Zmoldor schon beim ersten Mal erfolgreich außer Gefecht gesetzt habt. Aber als die Brennende Legion angriff, rekrutierte sie viele Dämonen, einschließlich derer, die von den Tirisfalen gebannt worden waren. Als der Krieg endete, gelang es einigen Nachzüglern, in dieser Welt zu bleiben, auch als die Legion zurückgeworfen wurde.”
    „Und Zmoldor war einer von ihnen?”, fragte Aegwynn.
    Jaina nickte.
    Lorena zückte ihr Schwert - was auf Aegwynn übereifrig wirkte, insbesondere für jemanden, der so viel Angst davor hatte, sich zu diesem Dreadmist-Ort zu begeben -und sagte: „Mylady, wenn Ihr mir die Frage gestattet - worauf warten wir eigentlich noch?”
    „Nur noch eine Warnung”, antwortete Jaina. „Ich war nicht in der Lage, allzu viel vorauszusehen, da ich fürchten musste, entdeckt zu werden. So bin ich mir auch nicht sicher, welcher Natur der Schutz ist, mit dem sich Zmoldor und seine Zauberer umgeben. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.” Sie drehte sich zu Aegwynn um. „Magna Aegwynn. Ihr müsst uns nicht begleiten. Es wird vielleicht gefährlich.”
    Aegwynn schnaubte, denn es war mit Sicherheit der falsche Moment, um so etwas zu sagen, vor allem, wenn man ihre frühere Stellung als Wächterin bedachte.
    Noch vor kurzem hatte sie geglaubt, in ihrem Amt versagt zu haben. Nun wusste sie es besser. Und nach wie vor trug sie ein gerütteltes Maß an Verantwortung.
    „Ich sah mich schon, als Eure Ur-Ur-Großeltern noch Kinder waren, mit sehr viel ärgeren Gefahren konfrontiert als dieser Wicht von einem Dämon sie darstellt… Wir vergeuden bloß Zeit.”
    Jaina lächelte zufrieden. „Dann los!”
     
     
    EINUNDZWANZIG
     
    Korporal Rych wusste nicht, wer die Schlacht eigentlich begonnen hatte. Als es losging, stand er in der Schlachtenreihe vor der Mauer von Northwatch, den Gefreiten Hoban zu seiner Linken, den Gefreiten Allyn zu seiner Rechten. Sie befanden sich rund zwanzig Schritte hinter Major Davin.
    Der Major war schlicht beeindruckend, wie er dem Ork gegenüberstand, ganz der Kriegsheld, der er auch tatsächlich war. Zeigte nicht das geringste Anzeichen von Angst. Er machte sie alle stolz, der Major.
    Im nächsten Augenblick dann wurde die Schlachtenreihe erschüttert, und Orks, Trolle und Menschen fielen übereinander her. Von überall her hörte der Korporal das Geräusch von Metall, das auf Metall traf und die Anfeuerungsrufe beider Seiten, den Feind ohne Zögern - und auch ohne Gnade - zu töten.
    Nicht, dass Rych sich darum geschert hätte. Er wusste auch ohne Aufforderung, worauf es hier und jetzt ankam.
    Die Orks waren wirklich dreist. Offenbar reichte es ihnen nicht, dass sie ihre Ränke in Ratchet schmiedeten, die dazu geführt hatten, dass ein guter Mann wie Captain Joq festgenommen worden war. Nein, jetzt versuchten sie auch noch, die Menschen von ihrem rechtmäßigen Platz in Northwatch zu vertreiben!
    Rych würde das auf keinen Fall zulassen, auf gar keinen Fall.
    Er zog das Familienschwert. Sein Vater hatte in der Armee von Kul Tiras gedient, wo ihm die Klinge gute Dienste geleistet hatte. Nachdem er an einer Lungenentzündung gestorben war, trat Rychs Mutter in die Armee ein - und tötete ebenfalls viele Gegner. Sie starb im Kampf gegen die Brennende Legion, und so wechselte das Schwert in Rychs Besitz. Ein Glücksfall, denn sein altes Langschwert hatte nichts getaugt.
    Obwohl er nicht so gut wie seine Mutter kämpfte - die überragend gewesen war -, schlug er sich immerhin besser als sein Vater. Und heute wollte er reichlich Ork- und Trollblut vergießen.
    Einer der Trolle stürmte mit seinem riesigen, über den Kopf erhobenen Beil direkt auf ihn zu. Rych parierte die Waffe, dann trat er dem Troll in den Bauch. Der Trick hatte bei den Betrunkenen, die er daheim aus Mowbrys Taverne geworfen hatte, stets zur vollsten Zufriedenheit funktioniert.
    Unglücklicherweise besaßen Trolle jedoch härtere und muskulösere Bäuche, und dieser hier lachte nur schadenfroh auf, bevor er sein Beil völlig unbeeindruckt erneut
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