Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelskreis

Teufelskreis

Titel: Teufelskreis
Autoren: Keith R. A. DeCandido
Vom Netzwerk:
schwang.
    Blut tropfte in den Sand, aber Rych konnte sich nicht erlauben, sich zu vergewissern, von wem es stammte.
    „Darauf wartest du schon verdammt lange, was?”, zischte der Troll, als er mit dem Beil ausholte.
    Noch während die groteske Gestalt mit ihrer Ansprache wertvolle Zeit verschwendete, stach Rych ihr beherzt in die Brust.
    Als sein Gegner in den Sand fiel, zog Rych sein Schwert zurück, drehte sich um und sah, dass das zuvor bemerkte Blut von Hoban und Allyn stammte, die tot am Boden lagen. Sie waren mit zahlreichen Wunden übersät.
    Ein Ork, der auf die Burgtore zustürmte, hielt eine Axt, von der frisches Blut tropfte. Rych sah rot, schrie, rannte der Grünhaut hinterher und hieb ihr in den Rücken.
    Sie brach ohne Gegenwehr zusammen.
    „Hey, Mensch!”
    Rych wirbelte herum und sah sich einem weiteren Ork gegenüber.
    „Du hast Gorx getötet!”
    „Gorx hat meine Freunde getötet”, knurrte Rych.
    „Ja, aber er hat ehrenvoll gegen sie gekämpft. Du jedoch hast ihm dein Schwert in den Rücken gestoßen!”
    Rych wusste nicht, was daran so erwähnenswert sein sollte. „Er hat meine Freunde getötet”, wiederholte er dumpf.
    Der Ork erhob sein riesiges Schwert. „Nun, und jetzt töte ich dich!”
    Die Klinge des anderen war um einiges größer als Rychs Waffe. Doch bedeutete das auch, dass es den Ork mehr Zeit kostete, damit auszuholen. Dadurch erhielt Rych Gelegenheit, entweder auszuweichen oder zu parieren. Der Versuch, Letzteres zu tun, endete im Funken sprühenden Zusammenprall beider Klingen. Die Erschütterung ließ Rychs Körper vibrieren, und er wünschte sich inständig, lieber ausgewichen zu sein.
    Als er dem Riesenschwert gerade zum vierten Mal auswich, rannte er in den Gefreiten Nash. Nash fuhr erschrocken herum und lief dem wie tollwütig kämpfenden Ork genau in die Klinge.
    Rych kochte vor Wut. Offenbar reichte es nicht, dass diese Orks eine Schlacht vom Zaum brechen mussten, jetzt töteten sie auch noch einen nach dem anderen seiner Kameraden!
    Unter wildem Gebrüll stürmte er dem Ork mit seinem Schwert entgegen.
    Der trat nach links, und brauchte sein Riesenschwert nur noch von sich zu strecken. Es schnitt mühelos durch Rychs Brustpanzer und Oberkörper. Wogen von Schmerz brandeten durch seinen Körper, und sein Schrei wurde noch gellender. Mit der Rechten führte er das Schwert, während die Linke versuchte, die barbarische Wunde zu bedecken.
    Plötzlich saß das Schwert fest und ließ sich nicht mehr bewegen. Wie benebelt drehte sich Rych um. Er sah, dass seine Waffe den Kopf des Orks gespalten und sich im Knochen verkeilt hatte.
    „Geschieht dir recht”, schaffte er noch durch zusammengebissene Zähne zu keuchen.
    Irgendwie gelang es ihm, das Schwert doch wieder frei zu bekommen. Aber die Anstrengung trieb ihm erneut qualvolle Schmerzen durch seine Brust.
    Aus irgendeinem Grund waren die Kampfgeräusche verstummt. Alles, was Rych noch hörte, war ein monotones Brummen. Er benutzte seine Familienwaffe als Krücke, stolperte vorwärts und hielt Ausschau nach weiteren Orks, die er zur Strecke bringen konnte.
     
     
    ZWEIUNDZWANZIG
     
    Vor einem Lidschlag hatte sich Aegwynn noch in Theramore befunden. Vor einem Lidschlag hatte Lorena einen tiefen Atemzug genommen, während sie besorgt in die Runde blickte. (Aegwynn erinnerte sich an die Worte des Oberst, wie sehr sie die Magie und den Brechreiz, den Teleportationen hervorriefen, hasste. Umso fragwürdiger schien, ob es wirklich empfehlenswert gewesen war, dass Lorena vor dem Sprung noch etwas gegessen hatte.) Vor einem Lidschlag war Jaina Proudmoores Miene voller Entschlossenheit gewesen. Und jetzt…
    … standen sie am Eingang zu einer Höhle und waren umgeben von giftig orangefarbenem Nebel!
    Aegwynn verstand sehr gut, warum die Idee, sich hierher zu begeben, so wenig Begeisterung in Lorena geweckt hatte. Der orangene Dunst hing wie Pestatem in der Luft. Aegwynn fühlte sich davon regelrecht erdrückt.
    Gegen die Nebenwirkungen des Teleportierens war sie hingegen seit langem immun. Das Gefühl von Orientierungslosigkeit, das ihr zusetzte, musste also von dem Nebel verursacht werden.
    Sie warf Lorena einen Blick zu. Obwohl sie bleich aussah, hielt sie immer noch ihr Schwert verteidigungsbereit ausgestreckt. Offensichtlich war sie auf alle Eventualitäten vorbereitet.
    Jaina war ebenso blass wie Lorena, was kein gutes Zeichen war.
    Doch Aegwynn schwieg. Jetzt gab es kein Zurück mehr, und das Letzte, was Jaina
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher