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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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in Tätigkeit treten zu lassen.
    „Ich glaube nicht mehr daran, daß uns die Boys absichtlich rammen wollten", gab John Corbey ruhig zurück, indem er auch weiterhin den Kanadier scharf beobachtete. Ruckartig flog Nat Fraesers Kopf herum. Erstaunen stand in seinem Gesicht geschrieben. Er mußte erst einmal kräftig schlucken, um das eben gehörte richtig verdauen zu können. Langsam senkte er den Lauf der Waffe. ,Ging denn in dieser Nacht alles schief? — Sollte er sich wiederum in seiner Annahme getäuscht haben?' — Während er versuchte, diese Fragen zu ergründen, fiel ihm die plötzliche Ruhe auf, die sie umgab. — Nichts — außer seinem eigenen Herzschlag war zu hören. — Angespannt verfolgte er den Verlauf der nun folgenden Ereignisse. Sie ließen auch nicht lange auf sich warten: Auf dem Deck des beigedrehten Kanadiers erschien eine Gestalt und huschte an der Reling entlang bis zum Bug des Schiffes. Dreimal zuckte der Schein einer starken Stablampe in den Händen der Gestalt auf und beleuchtete einen Teil ihres Bootes.
    „Kommt rüber!" erscholl die Stimme des Mannes am Bug des Frachters.
    Sekundenlang blieb es stili nach den Worten des Kanadiers. Nat Fraeser fühlte, daß kalter Schweiß aus seinen Poren quoll. Er hatte stets die Übergabeverhandlungen hier auf See mit den Lieferanten geführt. Diese Aufforderung an Bord des Frachters zu kommen, galt somit ihm allein. Konnte er es wagen? — Oder stellte man ihnen nach dem mißlungenen Rammversuch eine neue Falle?
    „Hallo Boys — hört ihr mich? — Kommt rüber, damit wir das agreement abschließen können!" Lauter, dringender klangen die Worte des Sprechers zu ihnen herüber.
    Gewaltsam schüttelte Nat Fraeser die ihn umklammernde Furcht ab, und er gab seiner Stimme einen einigermaßen festen Klang: „All right, wir kommen! Übergabe in fünf Minuten an der Stelle, an der du jetzt stehst, Boy. — Okay?"
    „Well, einverstanden!"
    Der Mann am Bug des Frachters entzog sich den Blicken des immer noch in Deckung liegenden Quartetts. Als Nat Fraeser seine MPi beiseite legte und sich erhob, war er wieder der Mensch, den seine drei Komplicen seit ihrer Bekanntschaft kannten. — Ein Mann, der Tod und Teufel nicht zu fürchten schien. — So glaubten sie es jedenfalls, als sie ihn nun mit festen Schritten zum Beiboot gehen sahen, um dieses für die Fahrt zum Frachter klarzumachen. — Was wußten sie schon von seinen wirklichen Gedanken? —
    „John, wir werden uns sehr in acht nehmen müssen", klang es fast kameradschaftlich aus seinem verlogenen Munde. — Und John Corbey wußte, daß er zur Deckung Nat Fraesers ausersehen worden war. So war es dann auch. Zusammen mit Nat Fraeser bestieg er ohne Murren das kleine Boot. Er fühlte, daß er nun seinem Schicksal nicht mehr entgehen konnte. Noch einmal ließen sie die Schlitten ihrer Waffen zurückgleiten und überzeugten sich, daß auch eine Patrone im Lauf steckte. — Für alle Fälle, man konnte ja nicht wissen —
    „Robert und Bruce, wenn etwas bei uns schiefgehen sollte, dann ballert los, was die Rohre nur hergeben können. — Versteht ihr, wenn es uns erwischt haben sollte, geht es auch euch an den Kragen", waren seine letzten Worte, bevor er in die Riemen griff und das Beiboot von ihrem Pott losbrachte.
    „Keine Sorge, Nat, wir werden es den Aasgeiern dort schon gehörig eintränken, sollten sie es wagen..."
    Bruce Olsen rief es den davonrudernden Komplicen nach und schwenkte dabei seine MPi über dem Kopfe. Die bereits erwähnten fünf Minuten Nervenkitzel begannen. —
    Das gleichmäßige Plätschern der untertauchenden Blätter verstummte. Schabend glitt das kleine Boot an der Bordwand des Frachters entlang. Drei, vier Männer erschienen oberhalb dieser Stelle und ließen einen Gegenstand herunterfallen. Die hin  und herpendelnde Strickleiter wurde von Nat Fraeser erfaßt und behende enterte er auf das Vorderdeck des Frachters. Zwei lange, nicht enden wollende Minuten verstrichen. — Die beiden auf dem Schmugglerboot zurückgebliebenen Männer versuchten jede Einzelheit der Warenübergabe auf dem Kanadier mitzubekommen. Ihre Augen traten vor Anstrengung fast aus den Höhlen. Mit nervösen Händen hielten sie ihre Waffen umspannt. Bereit, jeden Augenblick ihre todbringenden Geschosse zum Frachter hinüber zu jagen. Schon atmeten sie auf. Eine Gestalt schwang sich über die Reling und glitt die Strickleiter zum Beiboot hinab. — Das Geschäft schien entgegen ihren eigentlichen
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