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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Bedfoord und Bruce Olsen. Ein Umstand, der Nat Fraeser zum Kochen brachte.
    Nat Fraeser brauchte eine bessere Schußbahn. Wie ein schleichendes Tier löste sich darum seine Gestalt vom Heck des Bootes. Er war gewillt, auch unter diesen ungünstigen Umständen seine ruchlose Tat auszuführen. Geräuschlos schob er sich näher an seine Opfer heran. Matt blinkte das Metall seiner Parabellum in seiner rechten Hand. Zoll für Zoll hob sich der Lauf der Waffe in Richtung John Corbeys Kopf. Langsam krümmte sich sein Zeigefinger am Abzugshahn . . .
    Da! — Mitten in dieser Fingerbewegung hielt Nat Fraeser inne. Gespensterhaft kroch keine hundert Yards von ihrem Standpunkt entfernt ein riesenhafter Schatten aus einer Nebelbank, hielt direkt auf ihr Boot zu . . .
    „Der Kanadier!" brüllte Robert Bedfoord auch schon auf und raste mit langen Sprüngen dem Niedergang zu. Wie erstarrt blieb Nat Fraeser einen Augenblick stehen. Seine Augen, in denen sich vor Sekunden noch Mordlust widerspiegelte, füllten sich mit Entsetzen. Größer, gefährlicher wuchs der Schatten empor. Furcht um sein eigenes unbedeutendes, niederträchtiges Leben kroch wie ein kalter Schauer seinen Rücken hinauf und lähmte seine Glieder. — Seine Kehle war ihm plötzlich wie zugeschnürt. Ein klägliches Krächzen entrang sich seiner Brust: „By gosh — die Knilche rammen uns ja." Schnell, und nicht dabei so um ihr Leben zitternd wie Nat Fraeser, hatten die anderen gehandelt. Bevor der stählerne Frachter mit ihrer Holzschale kollidieren konnte, hatten sie das Boot in Fahrt gebracht. Der starke Dieselmotor ihres Fahrzeuges bewährte sich wieder einmal in höchster Not und zog sofort mit äußerster Kraft durch. Der am Ruder stehende John Corbey hatte genug Geistesgegenwart besessen und das Steuer hart nach links herumgerissen. So waren sie in letzter Sekunde aus dem Gefahrenbereich des heranrauschenden Frachters gekommen.
    „All skies, das war verdammt knapp", meinte Corbey nach dieser Tat, die ihn und das Boot vor dem sicheren Untergang bewahrt hatte. — Sofort aber nahm sein Gesicht einen finsteren Ausdruck an, und während er mit dem Handrücken dicke Perlen Schweiß von seiner Stirn wischte, sah er fragend auf seine beiden immer noch neben dem Motor knienden Partner herab.
    Robert Bedfoords Gedanken befanden sich in der gleichen Richtung, und er verstand diesen Blick: „Goddam John, ich möchte auch wissen, ob es nur ein dummer Zufall war, der uns fast unter den Kielgang des Kanadiers gebracht hat — oder ob die Burschen es ohne Gegenleistung auf unser Geld abgesehen und uns aus diesem Grunde absichtlich aufs Korn genommen hatten?"
    Bedfoords Worte waren für alle das Gefahrensignal. — Sie wurden plötzlich sehr lebendig — und hatten wenig später niedliche Bleispucker in ihren Fäusten. Bruce Olsen begnügte sich nicht allein mit seiner Smith and Wesson, sondern hatte zusätzlich eine fabrikneue Thompson-Maschinenpistole unter seinem Arm geklemmt. Das Waffenarsenal des Bootes aber war hiermit noch keineswegs erschöpft. —  
    Noch lagerte neben reichlich Munition für alle Waffen eine zweite Thompson MPi und eine ebenso gute Winchester MPi in den Zwischenwänden ihres Bootsrumpfes. — Eine gewaltige Streitmacht sah Nat Fraeser den Niedergang hochhuschen und hinter der niedrigen Reling Deckung suchen. Erst jetzt wich seine Lethargie, die durch das bedrohende Auftauchen des Frachters von ihm Besitz genommen hatte, völlig aus seinen Gliedern. Gleichzeitig erkannte er aber auch, daß er nun nicht mehr seinen Mordplan durchführen konnte. Das viele Geld war so oder so für ihn verloren — aber wenn man ihm außerdem noch ans Fell wollte, dann wollte er wenigstens sein Leben so teuer wie möglich verkaufen. Mit einem tierischen Wutschrei raste er wie ein Berserker den Niedergang herunter und erschien wenige Sekunden später mit der zweiten Thompson MPi neben seinen verhaßten Komplicen.
    Keuchend ließ er sich neben John Corbey nieder. „Worauf wartest du denn noch", herrschte er seinen Nebenmann an und brachte seine Waffe in Anschlag. Noch ehe er aber den Stecher durchreißen konnte, hatte sich Corbeys Hand auf den Lauf gelegt.  
    „Warte noch!"
    „Warum? — Sollen wir uns etwa wie die Kaninchen abschießen lassen. Hell and damnation, merkst du denn nicht, daß uns die Burschen hochgehen lassen wollen." Angestrengt versuchte er während dieser Worte etwas auf dem Deck des vor ihm liegenden Schattens zu erkennen, um seine Feuerspritze
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