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Tesarenland (German Edition)

Tesarenland (German Edition)

Titel: Tesarenland (German Edition)
Autoren: Savannah Davis
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schützen, dann will ich es tun. Alexander hat gestern in einer Rede für seine Soldaten gesagt: »Wir können sie vielleicht nicht alle vernichten, aber jeder einzelne dieser Aliens, der durch unsere Hand fällt, ist ein kleiner Sieg.« Er hat recht. Denn jeder Tesar, der stirbt kann kein Kind mehr verletzen.
    »Ja, das will ich .«
     
     
     
    Epilog
     
     
    Es dauert noch ein paar Tage, bis ich nicht mehr nur zuschauen darf. Tatsächlich bin ich die einzige Frau unter den Soldaten. Aiden hat mich in eine Hose gesteckt, die ein ähnliches Fleckenmuster hat wie das Netz über dem kleinen Feld. Natürlich gibt es im Bunker auch einen Raum für das Training der Soldaten. An den Wänden hängen eine Menge Sachen, die ich nicht kenne, aber ich bin daran gewöhnt, Dinge zu sehen, die ich nicht kenne. Die meiste Zeit muss ich nicht wissen, wozu sie da sind.
    Der Mann, den alle hier Thor nennen, lässt uns in einer Reihe antreten. Da ich die Kleinste bin, bin ich auch die Letzte in der Reihe von sechsundzwanzig Männern und einer Frau. Aiden steht zwei Männer vor mir. Neben mir steht ein Mann, den ich auf dreißig Sommer – nein Jahre – schätze. Ab sofort zähle ich in Jahren.
    Das Alter in Sommer anzugeben gehört der Vergangenheit an. Ich bin nicht mehr länger eine Kolonistin. Ich bin Brenna und ich bin siebzehn Jahre alt. Nur meinen Geburtstag, den kann ich noch immer nicht feiern, weil ich den Tag nicht kenne. Das war in der Kolonie nie ein Thema. Aber ich könnte Elaina fragen, sie könnte in den Ausleser schauen, den die Rebellen aus ihrer Wohnung mitgenommen haben. Sogar William haben sie mitgebracht. Er unterrichtet in der Schule. Eine passendere Arbeit hätte er nicht finden können. Jetzt erzählt jemand den Kindern von den Zeiten vor dem Krieg, der sie wirklich miterlebt hat.
    Ich sehe mir den Mann neben mir genau an. Er hat seine Schultern hochgezogen, die Brust rausgestreckt und die Arme eng an seinen Seiten. Ich richte meinen Körper genauso aus. Was auch immer ich hier lernen werde, ich werde gut aufpassen. Nicht nur, weil mir das im Ernstfall mein Leben retten kann, sondern auch, weil ich beschlossen habe, in Zukunft das Lernen nicht mehr aufzuschieben, so wie ich es in der Kolonie immer getan habe.
    Thor hat auch einen kahl geschorenen Kopf. Die meisten Männer hier tragen die Haare so. Vielleicht wäre das auch was für mich? Kayla hätte sich kaputt gelacht. Aber es scheint pflegeleicht zu sein. Es hat aber auch seine Nachteile. Zum Beispiel kann man die Männer schlecht unterscheiden, besonders von hinten. Thor schreitet mit gemächlichen Schritten die Reihe ab. Die Hände auf dem Rücken verschränkt. Vor mir bleibt er stehen. Er sieht mich aus grauen Augen an. Seine Mundwinkel verziehen sich zu so etwas wie einem Lächeln.
    »Wir haben jetzt als o ein Mädchen in unserer Gruppe? Jemand sagte mir, ich soll dich nicht so hart angreifen. Willst du, dass ich dich verschone? Glaubst du, die Aliens werden dich verschonen?« Seine Stimme ist so tief, dass sie Ähnlichkeit mit dem Brummen eines Lasters hat.
    Sein ernster, frostiger Blick erschreckt mich für einen Moment. Auch, dass er direkt vor mir steht und trotzdem brüllt, lässt mein Herz kurz stolpern. Aber dann beruhige ich mich schnell wieder, weil ich gesehen habe, dass er das während des Trainings auch mit den Männern so gemacht hat. Es wird wohl seinen Grund haben. Ich straffe die Schultern, den Blick geradeaus, sehe ich direkt in seine Augen.
    Dass die Tesare mich nicht verschonen werden, weiß ich. Aber was heißt hart angreifen? Wird er mir wehtun, mich verletzen? Habe ich Angst vor Schmerzen? Nein, ich werde nie wieder Angst vor etwas haben. Nicht vor Schmerzen. Nicht vor dem Tod. »Nein«, sage ich.
    »Nein, Sir, heißt das .« Ich drehe mich zu der Stimme hinter mir um. Mein Herz stolpert abermals, aber diesmal aus Freude. Luca steht hinter mir, auch er trägt grün gefleckte Hosen und ein Hemd. Und beides steht ihm unheimlich gut.
    »Sie haben dich also rausgelassen?«, frage ich und grinse, weil er so viel besser aussieht, als noch vor ein paar Tagen. Ich möchte ihm am liebsten die Arme um den Hals schlingen, aber ich bin jetzt ein Soldat. Ich befinde mich im Training und mein Befehl lautet, in der Reihe zu stehen.
    »Sieht so aus«, sagt Luca. Er ist noch etwas blass und unter den Augen hat er tiefe Schatten, auch etwas dünner scheint er zu sein. »Wir ziehen also gemeinsam gegen die Tesare in den Kampf?«
    »Sieht so aus«,
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