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Tesarenland (German Edition)

Tesarenland (German Edition)

Titel: Tesarenland (German Edition)
Autoren: Savannah Davis
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Zimmer .«
    »Wo ist Luca ?«
    Die Frau dreht sich zu mir um. Sie sieht mich mit schief gelegtem Kopf an und presst die Lippen aufeinander. »Ihm geht es noch nicht so gut. Er ist noch drüben. Tut mir leid, aber bei Luca scheint das Medikament nicht mehr anzuschlagen. Wir dachten erst, dass es bei dir auch nicht wirkt, aber dann ging es dir vor zwei Tagen immer besser. Deine Werte sehen wirklich gut aus.«
    Ich habe aufgehört, ihr zuzuhören an der Stelle, wo sie sagte, dass das Medikament bei Luca nicht anschlägt. Mit etwas Mühe schlage ich die Bettdecke zurück und schiebe meine Beine über den Rand des Bettes. »Ich will ihn sehen«, sage ich zornig.
    »Du bist zu schwach, das kannst du noch nicht.«
    Die Tür öffnet sich und Aiden kommt in das Zimmer. Er grinst mich an und bleibt vor mir stehen. »Ganz ehrlich, jedes Mal wenn ich dir begegne, siehst du aus, als könntest du eine Dusche gebrauchen.«
    Ich lasse meine Füße auf den Boden gleiten und ignoriere Aiden. Als ich mich aufrichte, geben meine Beine unter mir nach. Aiden fängt mich auf und setzt mich wieder auf den Rand des Bettes. Vor meinen Augen flimmern Punkte und ich muss meinen Kopf schütteln, damit ich wieder richtig sehe.
    »Ich denke, unsere Frau Doktor hat recht, du brauchst etwas Bewegungstraining, damit du wieder zu Kräften kommst. Wo soll ich sie denn hinbringen Elaina ?«
    »Sie will zu ihrem Freund«, sagt die Frau knapp. »Du kannst sie hinbringen, sie ist keine Gefahr mehr, aber nicht in das Zimmer. Nur bis zur Scheibe.«
    »Warum nicht in das Zimmer? Kann ich noch mal krank werden?«, sage ich bissig und richte mich wieder auf. Diesmal kommt Aiden mir zur Hilfe. Er lädt mich einfach auf seine Arme.
    Die Frau dreht sich um und runzelt die Stirn. »Lass sie laufen, sie soll ihre Muskeln bewegen .«
    »Genau, lass mich laufen, hat die Frau gesagt .« Irgendwie bringe ich es nicht fertig, die Medizinfrau bei ihrem Namen zu nennen. Vorher hat er mich nicht interessiert. Eigentlich interessiert er mich immer noch nicht. Aber ich habe ihn nicht überhört, als, Aiden ihn genannt hat. Nur sie so zu nennen fühlt, sich einfach falsch an. Sie bei ihrem Namen zu nennen, gibt mir das Gefühl, sie wäre meine Freundin. Und das ist sie nicht. Sie hat mich vielleicht wieder gesund gemacht, aber das ändert nichts daran, dass Kayla tot ist. Und wenn ich ihr glauben darf, wird auch Luca bald tot sein. Und wenn das passiert, werde ich ihr nie verzeihen, dass sie mich nicht hat auch sterben lassen.
    Aiden lässt mich auf meine Füße herunter, legt mir aber einen Arm um die Taille. Als er mich zum Zimmer raus begleitet, schleift er mich mehr über den abgenutzten Boden, als dass ich selber laufe. »Da müssen wir wirklich noch eine Menge trainieren, bis du wieder richtig funktionierst, was?«
    Er bringt mich in das Zimmer mit der Scheibe. Seit ich das letzte Mal hier drin wach geworden bin, hat sich einiges auf der anderen Seite verändert. Ich zähle jetzt vier Betten in dem Raum. Vier Betten, in denen sich Luca befinden könnte.
    »Welches ist es«, frage ich Aiden. Aiden zieht den Stuhl unter dem Tisch vor und will mich darauf setzen. Ich schüttle den Kopf. Ich will näher an die Scheibe. Aiden versteht, schlingt mir wieder den Arm um die Taille und stellt sich mit mir direkt vor die Scheibe.
    »Es ist das Zweite da .« Er zeigt mit dem Finger auf das Bett. Ich kann nur Decken sehen. Das reicht mir nicht. Ich will Luca sehen. Ich will ihn berühren. Mich davon überzeugen, dass er wirklich noch lebt. Ich muss einfach sehen, dass er noch da ist.
    »Bring mich rein«, flehe ich Aiden an , meine Stimme klingt immer noch kratzig. Ich räuspere mich, weiß aber, dass das nichts bringen wird.
    Aiden runzelt die Stirn. Er ist sich wohl nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.
    »Bitte!« Ich sehe ihn an. Ich muss nicht mal aufsehen, er ist fast so klein wie ich.
    Aiden seufzt und legt eine Hand auf den Türknauf. »Es kann ja nichts passieren. Mittlerweile haben wir alle das Mittel gespritzt bekommen. Elaina hat da einen ganz schönen Vorrat angesammelt. Zu schade, dass sie uns nicht rechtzeitig warnen konnte.«
    Ich schnaube. »Wenn sie sich von Anfang an geweigert hätte, wäre es gar nicht so weit gekommen .«
    Aiden bringt mich bis an Lucas Bett. Ich erschrecke, als ich sein bleiches, eingefallenes Gesicht sehe. Blut ist ihm die Nase heruntergelaufen. Ich sehe mich auf dem Schränkchen neben seinem Bett um. Dort liegt ein Lappen, auf dem schon
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