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Tesarenland (German Edition)

Tesarenland (German Edition)

Titel: Tesarenland (German Edition)
Autoren: Savannah Davis
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mich auf das Bett fallen. Ich ziehe die Decke über meinen Kopf. Ich will nicht länger begafft werden. Sie alle sollen gehen. Ich will alleine sein. Will zurück in unseren Unterschlupf, den die Flammen bestimmt vollkommen verzehrt haben. Ich will mit Luca allein sein. Nur er und ich und die Last auf meinen Schultern.
    Die Matratze senkt sich, jemand setzt sich neben mich. Die Decke wird weggezogen. »Du kannst nichts dafür. Wenn überhaupt jemand schuld ist, dann sie.« Luca lässt offen, wen er mit ›sie‹ meint. Die Tesare oder die blonde Frau in ihrem weißen Kittel. Ich fühle mich trotzdem nicht weniger schuldig.
    »Willst du sie denn damit durchkommen lassen ?«, fragt Luca weiter. »Wenn du einfach aufgibst, dann war alles umsonst, all die Kinder, die gestorben sind. Selbst der Versuch die Sache irgendwie ins Gute zu ändern von dieser Frau, selbst der war umsonst.«
    Ich setze mich auf, sehe Luca an, will ihm sagen, dass er mich zufriedenlassen soll. Ich möchte einfach nur noch in Ruhe sterben. Aber dann muss ich an die Kinder im Lager denken. Die, die vielleicht noch eine Chance haben. Kinder, die so alt wie Kayla sind. Kinder, die Kayla sein könnten. Ich habe bei meiner Schwester versagt, das wird nicht noch einmal passieren. Diese Kinder haben Geschwister und Eltern in Kolonie D. Ich bin mit ihnen aufgewachsen.
    »Was ist mit den Kindern im Lager ?«, frage ich vorsichtig.
    »Die meisten sind noch dort«, sagt die Frau. »Ein paar sind geflohen. Es kam das Gerücht auf, du und Kayla habt euch in der Nacht davongestohlen. Eins der Mädchen hat euch gesehen. Darauf haben sich noch ein paar auf den Weg gemacht .« Andrea.
    »Wir holen die Kinder gerade aus dem Lager«, sagt Alexander. »Ich denke, wir haben noch ein paar Zimmer frei. Jemand wird sich um sie kümmern müssen, wenn sie wieder gesund sind .« Dieser Jemand soll ich sein. Ich kann es in Alexanders Augen sehen. Und ich werde dieser Jemand sein. Ich werde dafür sorgen, dass sie nie mehr in Gefahr sein werden. Dass niemals wieder ein Alien sie für seine Zwecke missbraucht. Sie haben hier draußen niemanden. Sie sind ganz allein. Jetzt haben sie mich.
    »Okay«, sage ich zu Luca.
     
     
     
    23 . Kapitel
     
     
    Es geht mir nicht gut. Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier liege. Jeder Zentimeter meines Körpers scheint zu brennen. In meinem Mund ist der saure Geschmack von Erbrochenem. Jemand nimmt meinen Arm, dann spüre ich etwas Kaltes auf meiner Brust. Ich öffne die Augen, die blonde Frau hat sich über mich gebeugt. Sie lächelt mich an. Ich zucke zurück. Ich möchte weg von ihr. Wie kommt sie hier her?
    Ich sehe mich um. Ich bin in einem weißen Zimmer. Neben mir steht noch ein Bett. Dunkelbraunes, fast schwarzes, Haar lugt unter der Decke hervor. Ist das Luca? Er ist so weit weg. Ich versuche meine Hand nach ihm auszustrecken, aber sie fällt nutzlos herunter. Mein Arm ist zu schwach, sie oben zuhalten. Die Frau nimmt meinen Arm, steckt ihn unter die Decke.
    »Luca ?«, möchte ich fragen, aber kein Ton verlässt meine Lippen.
    »Er ist da«, sagt sie und lächelt wieder.
    Warum lächelt sie immer? Sie hat uns krankgemacht. Wo sind wir und warum hat sie uns hergebracht? Macht sie noch mehr Experimente mit uns?
    Ich versuche aufzustehen, aber mein Körper gehorcht mir nicht. Die Frau hält mich an den Schultern zurück. Wir sind ihre Gefangenen. Sie setzt etwas an meine Lippen. Ein bitterer Geruch steigt mir in die Nase. Ich drehe den Kopf weg. Ich will nichts, was diese Frau mir gibt.
    Licht blendet mich, ich versuche zu blinzeln, das Gesicht wegzudrehen, aber es geht nicht. Etwas oder jemand hält mich fest. Ich schlage mit der Hand nach diesem Etwas. Meine Hand wird festgehalten. Das Licht verschwindet, ich blinzle wieder, dann sehe ich blondes langes Haar. Ich setze mich auf, starre erschrocken auf die Frau. »Was machen Sie hier?«, frage ich krächzend und sehe mich in dem fremden Zimmer um. Eigentlich will ich wissen, was sie mit mir macht. Langsam wacht auch mein Gehirn auf, taucht aus einem trüben See auf. Meine Erinnerungen kommen Stück für Stück zurück.
    »Schön, dass es dir besser geht, Brenna .« Sie dreht sich weg, holt etwas aus einem Schrank an der Wand. Verwirrt sehe ich mich um. Ich bin nicht mehr in dem Zimmer mit der Scheibe. Dieses Zimmer kenne ich nicht. »Wo bin ich?«, will ich wissen.
    »Nur ein Zimmer weiter. Als es dir besser ging, haben wir dich verlegt. Wir brauchten das Bett in dem anderen
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