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Terror auf Stiles Island

Terror auf Stiles Island

Titel: Terror auf Stiles Island
Autoren: Robert B. Parker
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und schikanieren die schwulen Säcke?
    »Nichts Weltbewegendes«, sagte Brown. »Wenn sie am Haus vorbeikamen, machten sie halt entsprechende Bemerkungen.«
    »Wie etwa?«
    »Irgendwelche dummen Reime wie ›Mister Brown mag’s lieber braun‹. Ich bin schon lange schwul und habe Schlimmeres gehört.«
    »Sonst noch was?«
    Brown und Canton schauten sich an, während sie nachdachten.
    »Nein«, sagte Canton.
    »Mr. Brown?«
    »Nein, nichts.«
    »Und woher wissen Sie, dass die Jungs das Feuer gelegt haben?«
    Canton blickte zu Brown. »Erzähl du’s ihm bitte, Howard.«
    »Ich stand in der Toreinfahrt und schaute mir an, was vom Haus übrig geblieben war, als sie mit dem Fahrrad vorbeikamen – die beiden Hopkins-Jungs und ihr Freund. Seinen richtigen Namen kenne ich nicht, aber die Jungs nennen ihn Snapper. Sie grinsten übers ganze Gesicht und fuhren vor unserem Haus im Kreis. Dann fährt Earl, der Ältere, freihändig an mir vorbei und sagt: ›Hey, Mister Brown‹, und als ich zu ihm hinsehe, macht er eine Bewegung, als würde er ein Streichholzanzünden und Richtung Haus werfen. Und alle grinsen und feixen dazu.«
    Brown schüttelte seinen Kopf. »Ich hätte die kleinen Wichser am liebsten umgebracht.«
    Er schüttelte erneut den Kopf. Trauer und Wut halten sich so ziemlich die Waage, dachte Jesse.
    »Aber natürlich macht jemand wie ich keinen Mucks, sondern setzt sich schweigend ins Auto und fährt los«, sagte Brown.
    »Sind Sie je bedroht worden?«, fragte Jesse.
    »Nicht bis zu diesem Vorfall«, antwortete Canton.
    Brown schüttelte wieder seinen Kopf.
    »Nun, wir werden uns mit ihnen mal unterhalten«, sagte Jesse.
    »Unterhalten? Die kleinen Bastarde fackeln unser Haus ab – und Sie wollen sich mit ihnen unterhalten ?«
    »Polizisten drücken sich manchmal etwas merkwürdig aus«, sagte Jesse. »Wir werden sie aufs Revier holen und verhören.«
    »Können Sie sie nicht gleich festnehmen?«, fragte Brown.
    »Nicht auf Basis der Informationen, die wir bisher haben«, antwortete Jesse.
    »Sie haben doch praktisch zugegeben, dass sie’s getan haben«, sagte Brown.
    »Vielleicht hatten sie auch nur ihren Spaß daran, es ihnen unter die Nase zu reiben, während die Tat von einem anderen begangen wurde«, sagte Jesse.
    »Wenn Sie da gewesen wären und gesehen hätten, wie dreist die drei gegrinst haben …«, sagte Brown.
    »Ich war aber nicht da«, sagte Jesse. »Und der Staatsanwaltauch nicht. Mit dem, was Sie mir liefern, kann ich niemanden verhaften.«
    »Dann werden sie also ungeschoren davonkommen«, sagte Canton im Tonfall eines Mannes, der seine Vorurteile wieder einmal bestätigt sah.
    »Vielleicht auch nicht«, sagte Jesse. »Wir haben durchaus ein paar Pfeile im Köcher.«
    »Nun«, sagte Canton, »eines kann ich Ihnen jetzt schon versprechen: Ich werd mir eine Knarre zulegen. Ich warte nicht, bis die Flegel komplett Oberwasser bekommen.«
    »Sprechen Sie mit Molly hier im Revier«, sagte Jesse. »Sie kümmert sich um die Registrierung.«
    »Das heißt, Sie haben nichts dagegen?«
    »Sie haben das von der Verfassung garantierte Recht, Waffen zu besitzen und auch zu tragen«, sagte Jesse.
    »Jesus«, sagte Canton. »Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich darauf einmal zurückgreifen muss.«
    »Ist die Hopkins-Familie reich?«, fragte Jesse.
    »Ich denke schon«, sagte Brown. »Warum?«
    »Falls die Jungs es getan haben, könnten Sie eine Zivilklage gegen die Familie einreichen. Oder Ihre Versicherung tut es.«
    »Mein Gott, daran hab ich noch gar nicht gedacht«, sagte Canton. »Sollten wir mal mit unserem Versicherungsagenten reden?«
    »Wäre vielleicht sinnvoller, zunächst einmal mit einem Anwalt zu sprechen«, sagte Jesse.
    »Können Sie einen empfehlen?«
    »Es gibt hier in der Stadt eine Frau«, sagte Jesse. »Abby Taylor. Sie war früher mal im Gemeinderat. Siekönnte den Fall selbst übernehmen oder einen Kollegen vorschlagen.«
    »Aber was passiert, wenn Sie denen nichts nachweisen können?«, sagte Canton.
    »Sie können noch immer eine Klage anstrengen«, sagte Jesse. »Im Zivilrecht ticken die Uhren anders.«
    »Würden Sie uns den Namen der Anwältin aufschreiben?«, fragte Brown.
    Jesse schrieb Abbys Namen auf seinen Notizblock, dazu ihre Telefonnummer, die er nur allzu gut kannte. Brown nahm das Papier, faltete es und steckte es in seine Hemdtasche.
    »Darauf läuft es also hinaus?«, sagte Canton.
    »Darauf läuft was hinaus?«, fragte Jesse.
    »Ist das die Empfehlung der
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