Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 3: Tanz der Marionetten. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
Vom Netzwerk:
mit dir?«
    Ich antworte nicht. Ich starre an ihm vorbei.
    »Das war so nicht geplant!«, schreit Frank. »Das war so nicht geplant!«
    Gordon schaut wieder nach oben, und jetzt sackt auch er in sich zusammen.
    Der Hubschrauber fliegt über uns hinweg. Er ist weiß. Die vier blauen Buchstaben sind gut zu erkennen: SFPD.
    »Diese verdammte Schlampe hat mich reingelegt!«, schreit Frank.
    Ich frage nicht, von welcher Schlampe er redet. Es ist mir egal.
    Eine Megafonstimme brüllt zu uns herunter, doch der Wind trägt die Worte davon.
    Ich schließe die Augen.
    Der Tanz der Marionetten ist vorbei. Ich dachte, es wäre schlimmer.

Lennard Fanlay
    Die Polizisten kommen gleich nach den Sanitätern. Sie sperren den Bereich bei den Toiletten ab. Zwei von ihnen bleiben vor der Tür. Sie tragen Sturmhauben und Atemmasken, in ihren Händen Maschinenpistolen.
    Die Menschen in den Wartebereichen halten Abstand. Man misstraut der Polizei. Vielleicht weil sie maskiert sind. Vielleicht auch wegen dem, was bei den Glastüren passiert ist.
    Ich bin in dem kleinen Bistro und gehe auf und ab, mein Telefon am Ohr.
    »Ist er tot?«, fragt Rachel am anderen Ende.
    »Weiß ich nicht, möglicherweise auch nur bewusstlos«, sage ich. »Aber das Geld ist weg. Jemand muss es mitgenommen haben. Eine der Frauen, die rausgekommen sind.« Ich rede schnell. Mein Mund versucht, mit meinem Kopf Schritt zu halten.
    »Es kann nicht sein, dass es irgendwo auf der Toilette versteckt ist?«, fragt Rachel.
    »Kaum. Und wenn, dann wird es die Polizei schon finden«, sage ich. »Eine der Frauen hatte einen Koffer dabei, einen schwarzen Trolley. Schau dir die Aufnahmen an. Ich glaube, sie ist die Zweite, die rauskommt. Vielleicht fünf Minuten, nachdem er hineingegangen ist.« Ich bleibe stehen, schließe die Augen. »Blonde Haare, graues Kostüm. Mittelgroß, schlank. Ende dreißig ungefähr.« Ich öffne die Augen wieder und marschiere weiter. »Hast du das?«
    »Ja, ja«, sagt Rachel. »Keine Sorge, die finden wir schon.«
    »Wir müssen uns beeilen. Uns läuft die Zeit davon!«
    »Leo, beruhig dich. Draußen sind Hunderte von Polizisten, alles ist abgesperrt. Wie soll irgendjemand hier unbemerkt rauskommen?«
    »Ja …«, sage ich und schaue zu den Wartebereichen hinüber. Über tausend Menschen, denke ich. Einsperrt. Verunsichert, verängstigt.
    Ein Knistern hallt unter den niedrigen Decken. Die Lautsprecher. Ein schmerzhafter Pfeifton rast hinterher. Die Masse der Wartenden zuckt zusammen, Ohren werden zugehalten.
    Ein Räuspern, ein Rascheln, eine stockende Stimme über alle Lautsprecher des Terminals: »Das Virus ... ist tödlich! Begeben Sie sich sofort nach draußen!«
    Ich schaue mich um. Alles ist wie erstarrt.
    »Was, zum Teufel, war das?«, fragt Rachel.
    Wieder die Stimme über Lautsprecher: »Das Virus ist tödlich. Begeben Sie sich sofort nach draußen.«
    Die Ersten rennen los in Richtung Halle, zu den Ausgängen. Der Staudamm bricht. Die Masse wird zu einem reißenden Strom. Niemand sagt etwas, alles ist in Bewegung. Eine stille Panik. Auch ich laufe los, werde mitgerissen. Beim Nadelöhr der Sicherheitskontrolle gibt es die ersten Schreie. Menschen stürzen, werden niedergetrampelt, gegen Glaswände gedrückt. Ich kann ihnen nicht helfen, jeder kann nur sich selbst helfen. Scheiben gehen zu Bruch. Wir werden in die Halle gespült, der Strom wird flacher, ich treibe nach außen.
    »Leo!«, brüllt Rachel in meiner Hand. Ich halte das Telefon ans Ohr. »Leo, mein Gott, was ist da los?«
    »Hast du es auch gehört?«
    »Jeder hat das gehört! Leo, die Türen sind offen!«
    Ich schaue zu den Ausgängen. Der Strom fließt nach draußen, unaufhaltsam. Und ich denke: Das ist es. Das ist die Antwort. Fliehen, wenn alle anderen fliehen.
    Ein weiteres Mal die Lautsprecherdurchsage.
    »Wer ist das?«, fragt Rachel.
    »Sie sind im Kontrollraum«, sage ich und laufe los.
    Alle Türen sind offen. Ich hetze durch den weißen Flur des Bürotrakts, Menschen kommen mir entgegen. Ich versuche, alle Gesichter zu überprüfen. Es ist unmöglich. Ich stehe vor dem Kontrollraum, greife in mein Jackett, die Tür wird aufgerissen.
    Der Kerl ist mindestens einen Kopf größer als ich, seine Polizeiuniform ist etliche Nummern zu klein. Ich reagiere schneller als er. Mit voller Wucht trete ich gegen die Tür, die Kante trifft ihn an der Schulter, er stolpert zurück. Mit zwei Schritten bin ich im Kontrollraum und ziehe die Glock aus dem Halfter, doch der Riese ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher